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Pfarrbrief 174 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz

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Was Jesus sagt, sind nicht bloß Worte. Was<br />

er sagt, ist Ereignis. Jesus hat als Zeichen<br />

seiner Gegenwart Brot und Wein gewählt,<br />

und Eucharistie bedeutet Danksagung. An<br />

jedem Tag, ganz besonders am Sonntag, versammelt<br />

sich die Kirche zur Feier der heiligen<br />

Mysterien und zur Danksagung an den Vater<br />

für das Geschenk seines Sohnes, der uns<br />

sein Leben opferte und uns die Erlösung<br />

darbrachte. Das Hochfest des Leibes und<br />

Blutes des Herrn ist ein liturgischer Anlass<br />

zur besonderen Danksagung. Die christliche<br />

Gemeinde versammelt sich zur Vertiefung<br />

des Bewusstseins, dass die Eucharistie allein<br />

die Quelle und der Höhepunkt des gesamten<br />

christlichen Lebens ist. Dieses Sakrament<br />

ist eine essenzielle Voraussetzung für jeden<br />

Glaubensakt, jede Form des Mitleids, der<br />

Anbetung und der wahren Barmherzigkeit.<br />

Es ist die Grundlage des Christentums.<br />

Das Fronleichnamsfest, das wir wenige Tage<br />

nach dem Dreifaltigkeitsfest feiern, will das<br />

unglaubliche Geschenk des Herrn an die<br />

Menschheit mit Freude und Jubel feiern.<br />

Zwar unter dem Schleier des Sakraments,<br />

aber doch real, will der Herr wahr machen,<br />

was er durch den Heiligen Geist in der Schrift<br />

sagt: „Meine Wonne ist es, unter den Menschen<br />

zu sein“ (Spr 8,23 ff). Am Hochfest<br />

Fronleichnam schauen wir vor allem auf das<br />

Zeichen des Brotes. Es erinnert uns auch an<br />

die Pilgerschaft Israels während der vierzig<br />

Jahre in der Wüste. Die Hostie ist unser<br />

Manna, mit dem der Herr uns speist – sie ist<br />

wahrhaft das Brot vom Himmel, durch das<br />

er sich selbst schenkt.<br />

Als eines der wichtigsten liturgischen Feste<br />

bezeichnet Papst Benedikt XVI. das heutige<br />

Fronleichnamsfest. Indem wir anbetend die<br />

konsekrierte Hostie betrachten, begegen wir<br />

dem Geschenk der Liebe Gottes, der Passion<br />

und dem Kreuz Jesu und seiner Auferstehung.<br />

Indem wir anbetend auf ihn schauen, zieht<br />

uns der Herr zu sich, in sein Geheimnis,<br />

um uns zu verwandeln, so wie er Brot und<br />

Wein verwandelt. So der Papst am Fronleichnamsfest<br />

im Jahr 2006. „Ohne Illusionen,<br />

ohne ideologische Utopien gehen wir auf den<br />

Straßen dieser Welt. In uns tragen wir den<br />

Leib des Herrn, wie die Jungfrau Maria im<br />

Geheimnis der Heimsuchung. In der Demut<br />

des Wissens, dass wir einfache Weizenkörner<br />

sind, hüten wir die feste Überzeugung, dass<br />

die Liebe Gottes, Mensch geworden in Christus,<br />

stärker als das Böse, die Gewalt und der<br />

Tod ist“, erklärte der Heilige Vater in seiner<br />

Fronleichnamspredigt am 23. Juni 2011, in<br />

der er den großen Bogen schlug zwischen<br />

dem Geschehen im Abendmahlssaal am<br />

Seit über 700 Jahren<br />

Hochfest Fronleichnam:<br />

Der auferstandene<br />

Christus ist mitten<br />

unter uns<br />

Katholische Christen auf der<br />

ganzen Welt ziehen durch die<br />

Straßen<br />

Gründonnerstag und dem Fronleichnamsfest.<br />

„Während am Abend des Gründonnerstags<br />

das Geheimnis Christi begangen wird, der<br />

sich für uns im gebrochenen Brot opfert und<br />

im Wein schenkt, wird das Volk Gottes heute,<br />

am Gedenktag des Hochfestes des Leibes<br />

und Blutes Christi, zur Anbetung und zur<br />

Meditation eingeladen. Das Allerheiligste<br />

Sakrament wird in Prozessionen durch die<br />

Straßen der Städte und Dörfer getragen, um<br />

zu zeigen, dass der auferstandene Christus<br />

mitten unter uns ist und uns zum Himmelreich<br />

führt“, so der Papst.<br />

Aber, so könnten wir fragen, hätte da nicht<br />

das Fest Gründonnerstag genügt, an dem wir<br />

ja die Einsetzung der Eucharistie begehen?<br />

Dass die katholische Kirche im Jahre 1264<br />

ein neues Fest einrichtete, das fern von der<br />

Trauer der Karwoche die Eucharistie als einen<br />

besonderen Grund zur Freude feiern wollte,<br />

zeigt, neben dem eigentlichen Sinn dieses<br />

Festes, wie sehr der Kirche die Freude der<br />

Menschen am Herzen liegt. Und vor allem,<br />

wie sehr es zur Ehre Gottes beiträgt, wenn<br />

sich die gebotene Dankbarkeit der Christen in<br />

der Freude ausdrückt. Der christliche Glaube<br />

ist grundsätzlich auf Freude gestimmt, und<br />

jedes in Gott begründete Frohsein will die<br />

Kirche den Menschen weitergeben, nach<br />

dem Wort des hl. Paulus: „Freut euch allezeit<br />

im Herrn!“ (Phil 4,4). Der Zusatz ist allerdings<br />

entscheidend: „im Herrn“! Das mittelhochdeutsche<br />

„vronlichnam“ bedeutet „Herrenleib“.<br />

In Gestalt der geweihten Hostie wird<br />

Christus selbst durch die Städte, Felder und<br />

Wälder geführt. Der auferstandene Christus<br />

ist mitten unter uns, er verlässt die Kirche<br />

und durchzieht das „profanum“ (das dem Allerheiligsten<br />

Vorgelagerte). Zu diesem Zweck<br />

entstand die Monstranz, in die die Hostie<br />

eingesteckt wird; auch der Baldachin, das<br />

Herrschaftszeichen eines Monarchen, wurde<br />

für diesen Zweck übernommen. Das seit 1264<br />

von Papst Urban IV. als gebotenes Fest am<br />

Donnerstag nach den Dreifaltigkeitssonntag<br />

für die Gesamtkirche eingesetzte „Hochfest<br />

des Leibes und Blutes Christi“ geht auf die hl.<br />

Juliana von Cornillon, auch als hl. Juliana von<br />

Lüttich bekannt, zurück. Der spätere Papst<br />

war als Jakob von Troyes bis 1251 Erzdiakon<br />

in Lüttich, Beichtvater und einer der wenigen<br />

Vertrauten Julianas. In der Einsetzungsbulle,<br />

betitelt „Transiturus de hoc mundo“ vom 11.<br />

August heißt es: „Aber obwohl die Eucharistie<br />

jeden Tag feierlich zelebriert wird, halten<br />

wir es doch für richtig, wenigstens einmal<br />

im Jahr dieses Gedächtnis besonders würdevoll<br />

und festlich zu begehen. Die anderen<br />

Dinge, an die wir uns erinnern, gehen uns<br />

im Geist und im Verstand sehr nahe, aber wir<br />

nehmen nicht ihre Realpräsenz an. Dagegen<br />

ist in dieser sakramentalen Gedächtnisfeier<br />

Christi, wenn auch unter anderer Gestalt,<br />

Jesus Christus selbst in seiner Substanz bei<br />

uns zugegen.“<br />

Die belgische Augustinerin war bereits im<br />

Alter von fünf Jahren als Waisenkind im<br />

Kloster erzogen worden. Sie war außerordentlich<br />

wissbegierig und eignete sich eine<br />

beeindruckende Bildung an: Sie las die Werke<br />

der Kirchenväter auf Lateinisch, vor allem<br />

die des hl. Augustinus und des hl. Bernhard.<br />

Juliana hatte neben ihrer wachen Intelligenz<br />

eine besondere Neigung zur Kontemplation,<br />

wobei sie besonders die Worte „Seid gewiss:<br />

Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der<br />

Welt“ (Mt 28,20) bei der eucharistischen<br />

Anbetung meditierte. Im Alter von 16 Jahren<br />

hatte sie ihre erste Vision, die sich mehrere<br />

Male wiederholte. Sie sah den Mond als<br />

leuchtende Scheibe, aber mit einem dunklen<br />

Streifen, und ihr wurde gedeutet, dass darin<br />

das Kirchenjahr sichtbar wird mit seinem<br />

Glanz, aber dass etwas fehlt: ein Fest zur besonderen<br />

Verehrung der heiligen Eucharistie,<br />

um den Glauben zu vermehren, bei der Praktizierung<br />

des Tugendlebens voranzukommen<br />

und die Beleidigungen des Allerheiligsten<br />

Sakraments wiedergutzumachen. Juliana hat<br />

zwanzig Jahre lang diese Vision, die immer<br />

wiederkam, geheim gehalten, um zu prüfen,<br />

ob dies wirklich von Gott stammt. Schließlich<br />

schloss sie einen geistlichen Bund mit Freundinnen<br />

unter der Führung eines Priesters,<br />

dem sie ihr Anliegen bekannte und der es den<br />

Verantwortlichen in der Kirche vortrug. Diese<br />

Vorgehensweise ist kennzeichnend für das<br />

Leben vieler Heiligen. Um Sicherheit darüber<br />

zu erlangen, dass eine Eingebung von Gott<br />

stammt, ordneten sie sich vollkommen dem<br />

Urteil der Hirten der Kirche unter, versenkten<br />

sich ins Gebet und warteten geduldig. Es<br />

war der Bischof von Lüttich selber, Robert de<br />

Thourotte, der nach anfänglichem Zögern den<br />

Vorschlag Julianas und ihrer beiden Gefährtinnen<br />

aufnahm und das Fronleichnamsfest in<br />

seiner <strong>Diözese</strong> einsetzte. Später eiferten ihm<br />

andere Bischöfe nach und führten das Fest<br />

in ihren Territorien ein. Papst Urban selber<br />

feierte das Fest Fronleichnam in Orvieto. Auf<br />

seine Anweisung hin wird im Dom der Stadt<br />

heute noch das berühmte Korporale mit den<br />

Spuren des eucharistischen Wunders aufbewahrt,<br />

das sich im Vorjahr 1263 in Bolsena<br />

ereignet hatte. Der zelebrierende Priester war<br />

bei der Wandlung von starken Zweifeln am<br />

Sakrament der Eucharistie gepackt worden.<br />

Daraufhin fielen einige Tropfen Blut aus der<br />

konsekrierten Hostie. Ebenfalls auf Veranlassung<br />

Urbans IV. verfasste der hl. Thomas von<br />

Aquin die Texte für das liturgische Offizium.<br />

Die berühmte Sequenz „Lauda Sion“ ist heute<br />

noch in Gebrauch und ihre Verse werden in<br />

zahlreichen landessprachlichen Sakramentsliedern<br />

verwendet. „Es sind Texte, die einen in<br />

der Wurzel des Herzens erzittern lassen, um<br />

Am 1. Jänner 1638 wurde in Kopenhagen<br />

Niels Stensen geboren. Er war ein leidenschaftlicher<br />

Sucher nach der Wahrheit. Zunächst<br />

auf dem Gebiet der Naturwissenschaft,<br />

wo einige wichtige Entdeckungen auf<br />

ihn zurückgehen. Von Haus aus Protestant<br />

trat er 1667 in Italien zum römisch katholischen<br />

Glauben über. Es wird berichtet, dass<br />

er zum katholischen Glauben fand, als er eine<br />

Fronleichnamsprozession in Florenz sah und<br />

sich angesichts der vielen Menschen, die vor<br />

dem Allerheiligsten das Knie beugten, sagte:<br />

entweder sind alle diese Menschen nicht bei<br />

Sinnen oder es ist wahr, was sie sagen.<br />

Das größte Hindernis, das uns begegnet,<br />

wenn wir Andersgläubigen die Eucharistie<br />

im allgemeinen und das Fronleichnamsfest<br />

im Besonderen nahebringen wollen, liegt<br />

nicht so sehr im Begreiflichmachen des<br />

Geheimnisses, dass nämlich in diesem unscheinbaren<br />

Gebilde, das wie Brot aussieht,<br />

Christus der Herr ist, als vielmehr in der<br />

Gleichgültigkeit und Lauheit der Katholiken.<br />

Würden alle, oder wenigstens eine große<br />

Zahl von Teilnehmern in ihrem Verhalten<br />

zeigen, dass sie an das Geheimnis glauben,<br />

würde sicher manch einer diesem Glauben<br />

näher treten. Schön und traditionsreich sind<br />

die Prozessionen in unseren <strong>Pfarre</strong>n, und<br />

sicher sind viele der Teilnehmer bei allem Traditionsdrumunddran<br />

sehr mit dem Herzen<br />

dabei. Wenn aber der unvoreingenommene<br />

Zuschauer sieht, wie der Zug an Cafes und<br />

Restaurantterrassen vorbeizieht, wo die<br />

Gäste in gelöster Stimmung bei Schweinshaxen<br />

und Bier sitzen und sich unterhalten,<br />

und dann gerade noch mit einem vielleicht<br />

gönnerhaften Lachen wahrnehmen, wie der<br />

Herr des Himmels und der Erde an ihnen<br />

Ehre und Dank dem Allerheiligsten Sakrament<br />

auszudrücken, während der Verstand in das<br />

Geheimnis eindringt, in der Eucharistie die<br />

wahre Realpräsenz Jesu erkennt“, so Papst<br />

Benedikt über die Dichtung. Der sel. Johannes<br />

Paul II. erklärte in seiner Enzyklika „Ecclesia<br />

de Eucharistia“: „An vielen Orten nimmt die<br />

Anbetung des heiligsten Sakramentes täglich<br />

einen weiten Raum ein und wird so zu einer<br />

unerschöpflichen Quelle der Heiligkeit. Die<br />

andächtige Teilnahme der Gläubigen an der<br />

eucharistischen Prozession am Hochfest des<br />

Leibes und Blutes Christi ist eine Gnade des<br />

Herrn, welche die teilnehmenden Gläubigen<br />

jedes Jahr mit Freude erfüllt. (Nr. 10).Zunächst<br />

blieb das Fest auf einige Regionen in Frankreich,<br />

Deutschland, Ungarn und Zentralitalien<br />

beschränkt. Bereits in den 1270er Jahren<br />

verlief die erste Fronleichnamsprozession<br />

Sakrament als Quelle<br />

der Freude<br />

vorüberzieht, ohne dass sie das im geringsten<br />

berührt, dann kann die beste Glaubensbereitschaft<br />

rasch dahinschwinden.<br />

Dabei gibt es eine nicht geringe Anzahl von<br />

Menschen, die dem katholischen Glauben<br />

aufgeschlossen gegenüber stehen, speziell<br />

auch dem Glauben an die Eucharistie. Es<br />

berührt einen schmerzlich, wenn man<br />

gelegentlich von evangelischen Mitchristen<br />

hört, dass sie sich danach sehnen, an der<br />

katholischen Eucharistie teilzunehmen,<br />

aber respektieren, dass es nicht geht (noch<br />

nie habe ich übrigens gehört, dass Katholiken<br />

einen besonderen Wunsch geäußert<br />

hätten, am evangelischen Abendmahl teilzunehmen).<br />

Sagen wir es einmal deutlich,<br />

wir haben da einen gewaltigen Schatz in<br />

Händen, der vielen Katholiken wenig oder<br />

gar nichts bedeutet. Gerade dann, wenn<br />

die Sonntagsmesse sich primär auf das<br />

Mitmenschliche konzentriert, kommt es oft<br />

vor, dass der eigentliche Mittelpunkt, der<br />

eucharistische Herr kaum beachtet wird.<br />

Woran liegt das? Ist uns die Eucharistie zu<br />

selbstverständlich geworden?<br />

durch die Straßen von Köln. Papst Johannes<br />

XXII. erhob es im Jahre 1317 wiederum zu<br />

einem Fest für die ganze Kirche und es erlebte<br />

seither eine wunderbare Entwicklung. In der<br />

deutschen NS-Zeit war der Zug der Gläubigen<br />

durch die Stadt ein Akt passiven politischen<br />

Widerstands der Katholiken. Später wurde<br />

die Prozession vielerorts verboten. Auch<br />

in den kommunistischen Diktaturen war<br />

und ist sie nicht erlaubt. Für Martin Luther<br />

galt Fronleichnam als das „allerschädlichste<br />

Jahresfest“; Prozessionen waren für ihn<br />

Gotteslästerung.<br />

Gerade die Fronleichnamsprozession versinnbildlicht<br />

lebendiges Christ-Sein: Am<br />

Ende des Osterfestkreises symbolisiert sie<br />

den christlichen Lebensvollzug, das gläubige<br />

„Wallen“, das Ziehen durch die Zeit, dem<br />

ewigen Vater entgegen.<br />

Und wenn alle zur Kommunion gehen und<br />

keiner beichtet, möchte man sich eigentlich<br />

wünschen, dass die Kirche heute noch<br />

einmal ein neues Fest einführt, eines, das<br />

in besonderer Weise das Beichtsakrament<br />

herausstellt. Genau das Beichtsakrament ist<br />

es, das die Freude im Leben eines Christen<br />

sicherstellt. Und zwar eine Freude aufgrund<br />

einer sehr persönlichen Beziehung<br />

zum Herrn, denn Christus will durch sein<br />

Erlösungswerk, das sich in den Sakramenten<br />

niederschlägt, nicht die Menschheit<br />

froh machen, sondern jeden einzelnen<br />

Menschen, und Sie und mich. So persönlich<br />

sah es der hl. Niels Stensen, wenn<br />

er betete: „Jesus, sis mihi Jesus. Jesus, sei<br />

mir Jesus“.<br />

Die Heilige Messe und die Prozession zum<br />

Hochfest Fronleichnam bilden ein einziges<br />

Ereignis, das die Kirche als Kirche manifestiert.<br />

Es handelt sich um das Fest der<br />

versammelten Gemeinde. Die Gläubigen<br />

begegnen einander, um das Opfer Christi<br />

zu feiern. Im Rahmen der Feier danken sie<br />

Gott für alles von ihm Empfangene. Das<br />

treffendste Bild der Kirche ist jenes, in dem<br />

sie zur Feier der heiligen Mysterien, zur<br />

gemeinsamen Teilhabe am Leib und am Blut<br />

des Herrn und zur Danksagung mit ihrem<br />

Bischof vereint ist, als Ausdruck der Gemeinschaft<br />

und der Liebe, die Christus uns<br />

gelehrt hat. Die Verehrung ist die Fortführung<br />

der Eucharistiefeier; ein Zeugnis der<br />

Liebe und Treue zu Jesus; eine verlängerte<br />

Danksagung nach jeder hl. Kommunion.<br />

Die Prozession ist der Weg der Nachfolge.<br />

Einmal mehr spiegelt sich die Identität der<br />

Kirche im wandernden Volk, das seinem<br />

Meister nachfolgt. Es kommt zu einer Wiederholung<br />

der Erfahrung der Jünger von<br />

Emmaus, die ein Stück Weg mit Jesus gingen<br />

und seinen Lehren aufmerksam zuhörten.<br />

Während der eucharistischen Prozession<br />

wandert die Gemeinde gemeinsam mit Jesus,<br />

doch sie erkennt ihn beim Brotbrechen<br />

nicht mehr. Wir erkennen den in diesem<br />

Brot gegenwärtigen Meister wieder.<br />

16 Nr. <strong>174</strong> April 2013<br />

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