Pfarrbrief 174 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz
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Die Gründung des Malteserordens geht<br />
auf das Jahr 1048 zurück, als Kaufleute aus<br />
der Seerepublik Amalfi in Jerusalem eine<br />
Kirche, einen Konvent und ein Hospital<br />
errichten durften, das seit 1126 dem Hl.<br />
Johannes dem Täufer geweiht war. Durch<br />
den Hl. Gerhard (+1120) entstand eine<br />
Gemeinschaft, die sich unter den Schutz<br />
des römischen Pontifex stellte. Zunächst<br />
nur für Pilger vorgesehen, wurden später<br />
auch andere Reisende aufgenommen und<br />
insbesondere Kranke gepflegt. Nach der<br />
Einnahme Jerusalems durch die Ritter des<br />
ersten Kreuzzugs (1099) schlossen sich<br />
einige Ritter der dort wirkenden Krankenpflegebruderschaft<br />
an.<br />
Die Anerkennung des Hospitals erfolgte<br />
durch Papst Paschalis II. mit der Bulle „Piae<br />
postulatio voluntatis“ vom 15. Februar 1113.<br />
Dadurch erhielt das Hospital den Status<br />
eines religiösen Laienordens. Aus diesem<br />
Anlass gab es am 9. Februar 2013 in Rom<br />
eine Jubiläumsfeier, zu der 4.000 Malteser<br />
aus aller Welt erwartet wurden, darunter 116<br />
Österreicher. Die Ritter legten das Gelübde<br />
der Armut, Enthaltsamkeit und des Gehorsams<br />
ab. Die Aufgaben des Malteserordens<br />
erstreckten sich mit der Zeit nicht nur mehr<br />
allein auf den Hospitaldienst, sondern umfassten<br />
auch den militärischen Schutz und<br />
die Verteidigung des christlichen Glaubens.<br />
Nun hat Papst Benedikt XVI. dem Souveränen<br />
Malteserorden zu seiner 900-Jahrfeier<br />
gratuliert, nachdem Kardinal Tarcisio Bertone<br />
mit ihnen im Petersdom eine Hl. Messe gefeiert<br />
hatte. „Bewahren und pflegen Sie Ihre<br />
besondere Eigenart (eines hohen religiösen<br />
Ideals) und handeln Sie mit erneuertem<br />
apostolischem Eifer, immer in der Haltung<br />
tiefer Übereinstimmung mit dem Lehramt<br />
der Kirche“, so der Papst bei der Audienz<br />
für die Mitglieder.<br />
Die Geschichte des<br />
Malteserordens<br />
Nach dem Fall von Akko im Jahr 1291 verlagerte<br />
der Orden seinen Sitz nach Zypern,<br />
wo er bereits seit 1210 Besitzungen hatte.<br />
Der Orden setzte auf der Insel seine Arbeit<br />
fort und baute außerdem eine Flotte zum<br />
Schutz der Pilger auf. Im Lauf der Zeit nahm<br />
die Zahl der Ordensmitglieder stetig zu. Der<br />
Malteserorden musste jedoch wegen des<br />
islamischen Vormarschs Zypern verlassen<br />
und 1310 seinen Sitz nach Rhodos verlegen,<br />
wo der Orden bis 1523 blieb. In der Folgezeit<br />
bauten die Malteser eine bedeutende Flotte<br />
auf, mit der sie in zahlreichen Seeschlachten<br />
Siege davontrugen. Die internationale Souveränität<br />
des Ordens war durch päpstliche<br />
Dekrete garantiert. Ab dem 14. Jahrhundert<br />
gliederte sich der Malteserorden entsprechend<br />
der jeweiligen Landessprache seiner Mitglieder<br />
auf. 1492 waren acht Landessprachen<br />
mit jeweils einem Priorat oder Großpriorat,<br />
Balleien und Kommenden vertreten.<br />
Nachdem die Malteser 1523 Rhodos verlassen<br />
hatten, verstrichen einige Jahre, bis 1530<br />
der Großmeister Fra’ Philippe de Villiers de<br />
l’Isle Adam die Insel Malta von Karl V. mit<br />
Zustimmung von Papst Clemens VII. erhielt.<br />
Der Orden musste aber fortan bei Auseinandersetzungen<br />
christlicher Nationen neutral<br />
bleiben. Nach dem Sieg über die Osmanen<br />
im Jahr 1565 begannen die Malteser, Hafen<br />
und Stadt, nach dem Großmeister „La Valetta“<br />
benannt, auszubauen und wichtige infrastrukturelle<br />
Maßnahmen wie den Bau eines<br />
Hospitals vorzunehmen. Malta blühte auf und<br />
wurde zu einem wichtigen Kulturzentrum.<br />
Die Malteser waren über die Jahrhunderte<br />
hinweg an den bedeutendsten Schlachten<br />
WAS SIE SICHER NICHT WUSSTEN<br />
Die marianische Zahl 13 im Leben von Papst Johannes Paul II.<br />
beteiligt und trugen zu deren Sieg bei, wie<br />
zum Beispiel 1571 bei der Seeschlacht von<br />
Lepanto.<br />
Unter Napoleon Bonaparte waren die Malteser<br />
1798 allerdings gezwungen, die Insel<br />
zu verlassen, da sie gegenüber Christen zu<br />
Neutralität verpflichtet waren. Nach einigen<br />
Zwischenstationen fand der Orden 1834<br />
seinen endgültigen Sitz schließlich in Rom.<br />
Der Hospitaldienst wurde nun wieder Hauptaufgabengebiet<br />
des Ordens. Während des<br />
Ersten und Zweiten Weltkrieges wurden die<br />
karitativen Aufgaben und der Hospitaldienst<br />
unter der Leitung des Großmeisters Fra’<br />
Ludovico Chigi Albani della Rovere (1931-<br />
1951) ausgebaut und erfuhren unter den<br />
Großmeistern Fra’ Angelo de Mojana di<br />
Cologna (1962-1988) und Fra’ Andrew Bertie<br />
(1988-2008) eine weltweite und bedeutende<br />
Ausweitung.<br />
Heute hat der Orden, an dessen Spitze der<br />
auf Lebenszeit gewählte 79. Großmeister<br />
Fra‘ Matthew Festing seit 2008 steht, circa<br />
13.500 Mitglieder, die sich der „Bezeugung<br />
des Glaubens und Hilfe für die Armen und<br />
Kranken“ jeglicher Konfession verpflichtet<br />
haben. Der Orden unterhält mit 104 Staaten<br />
weltweit diplomatische Beziehungen; er ist<br />
neutral, unparteiisch und unpolitisch, was ihn<br />
insbesondere zur Vermittlung in Krisenregionen<br />
qualifiziert. Seinen Sitz hat der Orden<br />
mit extraterritorialem Anspruch in Rom auf<br />
dem Aventin in der Villa Magistrale und in<br />
der Via dei‘ Condotti im Palazzo Magistrale.<br />
Für 99 Jahre konnte der Malteserorden vor<br />
einigen Jahren nach Malta zurückkehren, wo<br />
er im Fort Sant’Angelo residiert. Zehntausende<br />
freiwillige Helfer in mehr als 115 Ländern<br />
erfüllen ihren Dienst unter dem achtspitzigen<br />
Malteserkreuz, das die vier Kardinaltugenden<br />
und die acht Seligpreisungen symbolisiert.<br />
Die Zahl 13 ist die Zahl der Gottesmutter Maria, denn sie erschien in Fatima immer am 13. des Monats. Dass Gott besonders auf<br />
das Fatimajahr 1917 hinweisen wollte, zeigt auch das grausame Attentat auf den Heiligen Vater ebenfalls an einem 13. Am 13.<br />
Mai 1981 hat der Mörder Ale Agca um 17.17 Uhr drei Schüsse auf den Papst abgefeuert. Am gleichen Tag des darauffolgenden<br />
Jahres pilgerte der Papst nach Fatima, um Maria für seine Rettung zu danken. Ebenso besuchte Johannes Paul II. den Attentäter<br />
im Gefängnis, um ihm zu verzeihen. Der Papst starb am 2.4.2005. Die Quersumme der Ziffern seines Sterbedatums ergibt die<br />
Zahl 13 (2+4+2+5=13). Die Quersumme der Zahlen seiner Sterbestunde 21.37 ergibt wiederum die Zahl13 (2+1+3+7=13): Er<br />
starb mit 85 Jahren, die Quersumme dieser Zahl ist ebenfalls 13 (8+5=13). Sein Pontifikat dauerte 2 mal 13, nämlich 26 Jahre.<br />
Papst Johannes Paul II. starb am Samstag, dem 2. April 2005 um 21.37 Uhr. Es war der so genannte Herz Mariä-Sühnesamstag,<br />
der auf die Marienerscheinungen in Fatima jeweils am 13. des Monats im Jahre 1917 zurückgeht. Zur Todesstunde des Heiligen<br />
Vaters war bereits die Vorabendmesse für den Barmherzigkeitssonntag gefeiert worden, denn liturgisch beginnt der Sonntag am<br />
Vorabend. Die Botschaft seiner Todesstunde am Samstag der Osteroktav ist die seines Lebens: Kehrt um, betet, vertraut euch der<br />
Barmherzigkeit Gottes an, und ihr werdet das ewige Leben erlangen.<br />
Nach der achttägigen Pilgerreise in den<br />
Semesterferien sind wir wieder wohlbehalten<br />
von der Insel der Zuversicht, wie<br />
Malta genannt wird, zurückgekehrt. Auch<br />
für Apostel Paulus war diese Insel Hoffnung<br />
und Zuversicht, als das Schiff, auf dem er<br />
sich befand, nach tagelangen schweren<br />
Stürmen auf See im Jahre 60 n. Chr. auf<br />
dieser Insel strandete, und Paulus mit seinen<br />
Begleitern dort überwintern musste.<br />
Auch unsere Wallfahrt war ein Zeichen des<br />
gemeinsamen Unterwegs-Seins, wobei Gott<br />
das Ziel war. Die Tage der Wallfahrt waren<br />
Tage der Stärkung für jeden Teilnehmer.<br />
Mit seinen zahlreichen Kirchen und Kapellen<br />
gibt Malta ein eindrucksvolles Zeugnis seiner<br />
fast 2000 Jahre alten christlichen Geschichte.<br />
Als Paulus einst auf dieser Insel überwintern<br />
musste, bekehrten sich viele Bewohner<br />
zum Christentum und ließen sich taufen.<br />
Noch heute spürt man diese Frömmigkeit<br />
der Bewohner. Auch in den mehr als 370<br />
Kirchen und Kapellen der Insel ist dieses Erbe<br />
noch sichtbar. Unsere Tagestouren führten<br />
uns u. a. nach Mellieha, auf die Insel Gozo,<br />
in die Hauptstadt Valetta, zu den Tarxien<br />
Tempeln. Des Weiteren besichtigten wir den<br />
Tempel Hagar Qim, machten eine Bootsfahrt<br />
entlang der Steilküste in der Blauen Grotte,<br />
besuchten das Fischerdorf Marsaxlokk, fuhren<br />
nach Mosta, besichtigten die Gärten von<br />
Auf den Spuren des<br />
Apostels Paulus -<br />
Pilgerreise der<br />
Lehrer nach Malta<br />
San Anton, eine wunderschöne Parkanlage,<br />
die zur Residenz des Präsidenten gehört,<br />
erreichten nach der Weiterfahrt mit dem Bus<br />
das Ta’Qali Craft Village mit seinen vielen<br />
Handwerksbetrieben. Unsere Reise führte<br />
uns auch in die „Stille Stadt“ Mdina mit ihren<br />
engen Gassen. Wuchtig zeigten sich bei der<br />
Hafenrundfahrt in Valetta die monumentalen<br />
Mauern der Befestigungsanlagen.<br />
Bedanken möchte ich mich ganz besonders<br />
bei unserem Herrn <strong>Pfarre</strong>r für die schönen<br />
Messen, die unter dem Motto „Aufbruch<br />
– Bewegung – Scheitern – Miteinander –<br />
Begeistert – Nachfolge Jesu – Gottes Wille<br />
im Leben der Menschen und Ermutigung“<br />
standen sowie die Organisation der Pilgerreise.<br />
Schöne Erinnerungen sind ein Danke<br />
an eine Freude.<br />
Christa Schweiger<br />
Krankentag<br />
Am 11. Februar, dem Fest der Erscheinung Mariens in Lourdes, hat die Kirche auch in der <strong>Pfarre</strong> St. Jakob in <strong>Windischgarsten</strong> den<br />
21. Welttag der Kranken begangen. Es war für alle eine Gelegenheit, über das Leiden nachzudenken und für die Leidenden, aber<br />
auch für Ärzte, Pfleger und Betreuer zu beten. Der Welttag der Kranken ist allen leidenden Menschen gewidmet, aber auch all<br />
denen, die mit den Kranken und für die Kranken arbeiten, sowie allen Christen und überhaupt allen Menschen, die bereit sind,<br />
ihren leidenden Brüdern und Schwestern zu helfen. Eine feierliche Eucharistiefeier fand am 11. Februar diesmal in Altötting statt,<br />
aber auch in <strong>Windischgarsten</strong> haben wir bei zwei feierlichen Hl. Messen im Altenheim und in der Pfarrkirche an unsere Kranken<br />
gedacht, aber auch an ihre Helfer.<br />
Pfarrausflug<br />
15. Juni 2013<br />
Es geht nach Oberthalheim, wo wir bei den Salesianern<br />
Hl. Messe feiern, dann auf das Schloss Neuwartenburg und<br />
dann nach Timelkam, wo wir uns auf eine spannende Reise<br />
in die Welt des elektrischen Stroms machen.<br />
7.30 Uhr Abfahrt beim Schaukasten, ca. 19.00 Uhr Rückkehr;<br />
Kosten: E 25,– für die Erwachsenen und E 15,– für unsere<br />
Kinder, die wir auch sehr herzlich einladen.<br />
Anmeldung erbittet das Pfarramt (07562/5258)<br />
Frauenbergwallfahrt<br />
Gelöbniswallfahrt<br />
Was einst unsere „Väter“ gelobt hatten, nachdem der Markt<br />
<strong>Windischgarsten</strong> in Flammen stand, das wollen auch wir in<br />
unserer Zeit erfüllen, wenn wir uns auch heuer wieder auf<br />
den Weg nach Frauenberg machen … zu Fuß, mit dem Zug<br />
bzw. mit dem Auto.<br />
Festmesse in Frauenberg am<br />
Sonntag, 12. Mai, 10.30 Uhr, Musik: Weißenstoana<br />
Im Anschluss werden wir in Ardning zu Mittag essen!<br />
Wir dürfen keine Angst haben, Christen zu sein und als Christen zu leben! Wir müssen den Mut haben, hinauszugehen und den<br />
auferstandenen Christus zu verkünden, denn er ist unser Friede, er ist der Urheber des Friedens kraft seiner Liebe, seiner Verzeihung,<br />
seines Blutes und seiner Barmherzigkeit.<br />
Papst Franziskus<br />
38 Nr. <strong>174</strong> April 2013<br />
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