Pfarrbrief 174 - Pfarre Windischgarsten - Diözese Linz
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Immer wieder bekräftigt die Kirche, dass sich<br />
die Lehre der Kirche über die Abtreibung<br />
nicht geändert hat und sich nicht ändern<br />
kann. Diese Lehre wird in den Nummern<br />
2270-2273 des Katechismus der Katholischen<br />
Kirche mit folgenden Worten dargelegt: „Das<br />
menschliche Leben ist vom Augenblick der<br />
Empfängnis an absolut zu achten und zu<br />
schützen. Schon im ersten Augenblick seines<br />
Daseins sind dem menschlichen Wesen die<br />
Rechte der Person zuzuerkennen, darunter<br />
das unverletzliche Recht jedes unschuldigen<br />
Wesens auf das Leben. ‚Noch ehe ich dich im<br />
Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen,<br />
noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst,<br />
habe ich dich geheiligt‘ (Jer 1,5) ‚Als ich<br />
geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll gewirkt<br />
in den Tiefen der Erde, waren meine Glieder<br />
dir nicht verborgen‘ (Ps 139,15).“<br />
Seit dem ersten Jahrhundert hat die Kirche<br />
es für moralisch verwerflich erklärt, eine<br />
Abtreibung herbeizuführen. Diese Lehre hat<br />
sich nicht geändert und ist unveränderlich.<br />
Eine direkte, das heißt eine als Ziel oder Mittel<br />
gewollte Abtreibung stellt ein schweres<br />
Vergehen gegen das sittliche Gesetz dar: „Du<br />
sollst ... nicht abtreiben noch ein Neugeborenes<br />
töten“ (Didaché 2,2). Gott, der Herr<br />
des Lebens, hat nämlich den Menschen die<br />
hohe Aufgabe der Erhaltung des Lebens<br />
übertragen, die auf eine menschenwürdige<br />
Weise erfüllt werden muss. Das Leben ist<br />
daher von der Empfängnis an mit höchster<br />
Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung<br />
des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen“<br />
(Gaudium et spes 51,3).<br />
Die formelle Mitwirkung an einer Abtreibung<br />
ist ein schweres Vergehen. Die<br />
Kirche ahndet dieses Vergehen gegen das<br />
menschliche Leben mit der Kirchenstrafe<br />
der Exkommunikation. „Wer eine Abtreibung<br />
vornimmt, zieht sich mit erfolgter Ausführung<br />
die Tatstrafe der Exkommunikation zu“<br />
(CIC, can. 1398), so dass sie von selbst durch<br />
Begehen der Straftat eintritt’ 1463 (CIC, can.<br />
1314) unter den im Recht vorgesehenen<br />
Bedingungen (CIC, cann. 1323-1324). Die<br />
Kirche will dadurch die Barmherzigkeit nicht<br />
einengen; sie zeigt aber mit Nachdruck die<br />
Schwere des begangenen Verbrechens und<br />
den nicht wieder gutzumachenden Schaden<br />
auf, der dem unschuldig getöteten Kind,<br />
seinen Eltern und der ganzen Gesellschaft<br />
angetan wird.<br />
Das unveräußerliche Recht jedes unschuldigen<br />
Menschen auf Leben bildet ein<br />
grundlegendes Element der bürgerlichen<br />
Gesellschaft und ihrer Gesetzgebung. „Die<br />
Über die vorsätzliche<br />
Abtreibung<br />
Eine notwendige<br />
Klarstellung<br />
unveräußerlichen Rechte der Person müssen<br />
von der bürgerlichen Gesellschaft und von<br />
der staatlichen Macht anerkannt und geachtet<br />
werden: Diese Rechte des Menschen<br />
hängen weder von den einzelnen Individuen<br />
noch von den Eltern ab und stellen auch nicht<br />
ein Zugeständnis der Gesellschaft und des<br />
Staates dar. Sie gehören zur menschlichen<br />
Natur und wurzeln in der Person kraft des<br />
Schöpfungsaktes, aus dem sie ihren Ursprung<br />
genommen hat. Unter diese fundamentalen<br />
Rechte muss man in diesem Zusammenhang<br />
zählen: das Recht auf Leben und auf leibliche<br />
Unversehrtheit jedes menschlichen Wesens<br />
vom Augenblick der Empfängnis an bis zum<br />
Tod“ (Donum vitae, 3). „In dem Augenblick,<br />
in dem ein positives Gesetz eine Kategorie<br />
von Menschen des Schutzes beraubt, den die<br />
bürgerliche Gesetzgebung ihnen gewähren<br />
muss, leugnet der Staat die Gleichheit aller<br />
vor dem Gesetz. Wenn die Staatsmacht sich<br />
nicht in den Dienst der Rechte jedes Bürgers<br />
stellt, und in besonderer Weise dessen,<br />
der am schwächsten ist, dann werden die<br />
Grundmauern des Rechtsstaates untergraben<br />
... Als Folge der Achtung und des Schutzes,<br />
die man dem Ungeborenen vom Augenblick<br />
seiner Empfängnis an zusichern muss, muss<br />
das Gesetz die geeigneten Strafmaßnahmen<br />
für jede gewollte Verletzung seiner Rechte<br />
vorsehen“ (Donum vitae, 3).“<br />
In der Enzyklika „Evangelium vitae“ hat<br />
Papst Johannes Paul II. diese Lehre mit seiner<br />
Autorität als oberster Hirte der Kirche<br />
bestätigt: „Mit der Autorität, die Christus<br />
Petrus und seinen Nachfolgern übertragen<br />
hat, erkläre ich deshalb in Gemeinschaft<br />
mit den Bischöfen — die mehrfach die Abtreibung<br />
verurteilt und, obwohl sie über<br />
die Welt verstreut sind, bei der eingangs<br />
erwähnten Konsultation dieser Lehre einhellig<br />
zugestimmt haben — dass die direkte,<br />
das heißt als Ziel oder Mittel gewollte<br />
Abtreibung immer ein schweres sittliches<br />
Vergehen darstellt, nämlich die vorsätzliche<br />
Tötung eines unschuldigen Menschen. Diese<br />
Lehre ist auf dem Naturrecht und auf dem<br />
geschriebenen Wort Gottes begründet, von<br />
der Tradition der Kirche überliefert und vom<br />
ordentlichen und allgemeinen Lehramt der<br />
Kirche gelehrt“ (Nr. 62).<br />
Was die Abtreibung in einigen schwierigen<br />
und komplexen Situationen anbelangt, gilt<br />
die klare und genaue Lehre von Papst Johannes<br />
Paul II.: „Gewiss nimmt der Entschluss<br />
zur Abtreibung für die Mutter sehr oft einen<br />
dramatischen und schmerzlichen Charakter<br />
an, wenn die Entscheidung, sich der Frucht<br />
der Empfängnis zu entledigen, nicht aus rein<br />
egoistischen und Bequemlichkeitsgründen<br />
gefasst wurde, sondern weil manche wichtigen<br />
Güter, wie die eigene Gesundheit oder<br />
ein anständiges Lebensniveau für die anderen<br />
Mitglieder der Familie gewahrt werden<br />
sollten. Manchmal sind für das Ungeborene<br />
Existenzbedingungen zu befürchten, die<br />
den Gedanken aufkommen lassen, es wäre<br />
für dieses besser nicht geboren zu werden.<br />
Niemals jedoch können diese und ähnliche<br />
Gründe, mögen sie noch so ernst und dramatisch<br />
sein, die vorsätzliche Vernichtung<br />
eines unschuldigen Menschen rechtfertigen“<br />
(Evangelium vitae, 58).<br />
Was die Problematik bestimmter medizinischer<br />
Maßnahmen zur Bewahrung der Gesundheit<br />
der Mutter betrifft, muss man genau zwischen<br />
zwei Tatbeständen unterscheiden: auf der<br />
einen Seite dem Eingriff, der den Tod des<br />
Fötus direkt herbeiführt und manchmal auf<br />
unangemessene Weise als „therapeutische“<br />
Abtreibung beschrieben wird, was niemals<br />
erlaubt sein kann, da es sich um die direkte<br />
Tötung eines unschuldigen menschlichen<br />
Wesens handelt; auf der anderen Seite einem<br />
Eingriff, der in sich nicht die Abtreibung bezweckt,<br />
jedoch als Nebeneffekt den Tod des<br />
Kindes zur Folge haben kann: „Wenn z.B. die<br />
Rettung des Lebens der zukünftigen Mutter,<br />
unabhängig von ihrem Zustand der Schwangerschaft,<br />
dringend einen chirurgischen Eingriff<br />
oder eine andere therapeutische Behandlung<br />
erfordern würde, die als keineswegs gewollte<br />
oder beabsichtigte, aber unvermeidliche<br />
Nebenfolge den Tod des keimenden Lebens<br />
zur Folge hätte, könnte man einen solchen<br />
Eingriff nicht als einen direkten Angriff auf<br />
schuldloses Leben bezeichnen. Unter solchen<br />
Bedingungen kann die Operation erlaubt sein<br />
wie andere vergleichbare ärztliche Eingriffe,<br />
immer vorausgesetzt, dass ein hohes Gut,<br />
wie es das Leben ist, auf dem Spiele steht,<br />
dass der Eingriff nicht bis nach der Geburt<br />
des Kindes verschoben werden kann und<br />
kein anderer wirksamer Ausweg gangbar<br />
ist“ (Pius XII., Ansprache an die Teilnehmer<br />
des Kongresses der „Front der Familie“ und<br />
des Verbandes der kinderreichen Familien,<br />
27. November 1951).<br />
Was die Verantwortung der im Gesundheitswesen<br />
Tätigen betrifft, so muss an die<br />
Worte von Papst Johannes Paul II. erinnert<br />
werden: „Ihr Beruf macht sie zu Hütern und<br />
Dienern des menschlichen Lebens. In dem<br />
heutigen kulturellen und sozialen Umfeld,<br />
in dem die Wissenschaft und die ärztliche<br />
Kunst Gefahr laufen, die ihnen eigene ethische<br />
Dimension zu verlieren, können sie<br />
bisweilen stark versucht sein, zu Urhebern<br />
der Manipulation des Lebens oder gar zu<br />
Todesvollstreckern zu werden. Angesichts<br />
dieser Versuchung ist ihre Verantwortung<br />
heute enorm gewachsen und findet ihre<br />
tiefste Inspiration und stärkste Stütze gerade<br />
in der dem Ärzteberuf innewohnenden,<br />
unumgänglichen ethischen Dimension, wie<br />
schon der alte und immer noch aktuelle<br />
hippokratische Eid erkannte, demgemäß von<br />
jedem Arzt verlangt wird, sich zur absoluten<br />
Franziskus-Gebete (2)<br />
Gruß an die selige Jungfrau Maria<br />
Sei gegrüßt, Herrin, heilige Königin,<br />
heilige Gottesmutter Maria,<br />
die du bist Jungfrau, zur Kirche geworden<br />
und erwählt vom heiligsten Vater im<br />
Himmel, die er geweiht hat<br />
mit seinem heiligsten, geliebten Sohn<br />
und dem Heiligen Geiste, dem Tröster,<br />
in der war und ist alle Fülle der Gnade<br />
und jegliches Gute.<br />
Sei gegrüßt, du sein Palast.<br />
Sei gegrüßt, du sein Zelt.<br />
Sei gegrüßt, du seine Wohnung.<br />
Sei gegrüßt, du sein Gewand.<br />
Sei gegrüßt, du seine Magd.<br />
Sei gegrüßt, du seine Mutter<br />
Und seid gegrüßt, ihr heiligen<br />
Tugenden alle,<br />
die ihr durch die Gnade<br />
und Erleuchtung des Heiligen Geistes<br />
in die Herzen der Gläubigen<br />
eingegossen werdet,<br />
um aus Ungläubigen Gott getreue<br />
Menschen zu machen.<br />
Meditation zum Ave Maria<br />
Peter Paul Rubens (1618)<br />
„Die Jungfrau Maria übergibt dem<br />
hl. Franziskus das Jesuskind“<br />
Der Englische Gruß, das heißt der Brauch, den Gruß des Engels (Lk 1,28) mit dem Gruß<br />
Elisabeths (Lk 1,42) zu einem Gebet zu verbinden, war seit dem 7./8. Jahrhundert<br />
üblich. Um 1200 beginnen Synoden zu empfehlen, das „Gegrüßet seist du, Maria“<br />
(Ave Maria) im Anschluss an das Vaterunser zu beten, damals noch ohne den von<br />
Bernhardin von Siena (+1444) eingeführten Zusatz: „Heilige Maria, Mutter Gottes,<br />
bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.“ Dieser Zusatz verbreitete<br />
sich vor allem durch das Angelus-Gebet („Engel des Herrn“), das die Franziskaner<br />
überall erfolgreich propagierten.<br />
In seinem Ava Maria erweitert Franziskus nun den Gruß des Engels zu einer Art<br />
Litanei von sieben Ave. Er meditiert vor allem das Innewohnen der Fülle des dreifaltigen<br />
Gottes in Maria „voll der Gnade“, die durch ihr Ja-Wort zur ersten, von Gott<br />
selbst geweihten Kirche geworden ist. Von der Jungfrau-Mutter-Kirche Maria geht<br />
der Blick dann auf alle Menschen: auf die Gläubigen, deren Glaube und Treue noch<br />
vertieft, auf die Ungläubigen, die noch gläubig werden können. Franziskus‘ Marienverehrung<br />
ist missionarisch.<br />
Achtung vor dem menschlichen Leben und<br />
seiner Heiligkeit zu verpflichten“ (Evangelium<br />
vitae, 89).<br />
Menschen, die in Not sind, brauchen unsere<br />
Unterstützung, Menschen, die einen großen<br />
Fehler begangen haben, auch. Niemals aber<br />
gibt es für die Kirche einen Grund, das Leben<br />
im Mutterschoß zu gefährden.<br />
Moderne Krankheiten<br />
Neben den Krankheiten des Körpers<br />
beobachten wir heute zunehmend mehr<br />
„seelisches“ Leid, das die Sphäre des<br />
Geistes und der Emotionen betrifft. Das<br />
deutlichste Beispiel sind die Depressionen,<br />
die in unseren Zeiten verstärkt um<br />
sich greifen. Dabei sind die reicheren<br />
Länder betroffen, ebenso jene mit einer<br />
zunehmenden Säkularisierung, wo die<br />
Lebensrhythmen immer hektischer werden,<br />
wo ein gewisser Vorrang der Äußerlichkeit<br />
und der persönlichen Interessen<br />
vor den inneren Werten und der Solidarität<br />
das Leben der Menschen prägt.<br />
Auch degenerative Krankheiten wie zum<br />
Beispiel Alzheimer und Altersdemenz<br />
haben deutlich zugenommen. Hinzu<br />
kommen Abhängigkeiten von Medikamenten,<br />
vom Alkohol, vom Tabak oder<br />
andere zwanghafte Obsessionen wie<br />
etwa Spielsucht, die nicht nur unter den<br />
Jugendlichen vieler höher entwickelter<br />
Länder stark zugenommen hat.<br />
Freud und Leid in<br />
unserer <strong>Pfarre</strong><br />
Das Sakrament der Taufe empfingen<br />
Moritz Hager, Kapellenweg 18<br />
Lukas Fabian Kreutzhuber, Pießling 78<br />
Lukas Lugmayr, Edlbach 8<br />
Thomas Gösweiner, Oberweng 66<br />
Gott segne diese Kinder, ihre Eltern<br />
und ihre Paten!<br />
Aus unserer Mitte verstarben<br />
Antonia Hammerschmid, Salzastraße 5<br />
Erich Graßl, Salzastraße 5<br />
Karl Gösweiner, Seebach 51<br />
Peter Feßl, Rosenau/Hp. 115<br />
Ilse Baumgartner, Edlbach 17<br />
Helene Port, Sandstraße 9<br />
Maria Baumschlager, Salzastraße 5<br />
Johann Franz Pernkopf, Rosenauerweg 8<br />
Rupert Schimak, Kirchfeldstraße 33<br />
Theresia Büsser, Salzastraße 5<br />
Ingrid Schoiswohl, Mayrwinkl 83<br />
Herr, nimm sie auf in deine Herrlichkeit!<br />
32 Nr. <strong>174</strong> April 2013<br />
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