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Bericht Jahr 2008.pdf - LBGR - Land Brandenburg

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30<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung des Bergbaus in der Bundesrepublik Deutschland im <strong>Jahr</strong> 2008<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die För derung<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr (41,2 Mio. t) leicht<br />

um 1,4 % auf rund 41,8 Mio. t.<br />

Kiese und Kiessande<br />

Kiese und Kiessande unterliegen in den alten Bundesländern<br />

lediglich in Einzelfällen, in den neuen<br />

Bundesländern jedoch in großem Umfang der Bergaufsicht.<br />

Dieser Massenrohstoff hat einen Anteil von<br />

knapp einem Drittel an der gesamten unter Bergaufsicht<br />

stehenden Steine- und Erdenförderung der<br />

Bundesrepublik Deutschland. Die Förderung ist im<br />

vergangenen <strong>Jahr</strong> um 22 % auf rund 72,9 Mio. t gestiegen<br />

(59,7 Mio. t).<br />

Torfwirtschaft<br />

Unter Aufsicht der Bergbehörden wurden im Be richtszeitraum<br />

135.000 m 3 Torf gewonnen (97.000 m 3 ).<br />

A 1.4 Die Rohstoffversorgungslage im<br />

internationalen Vergleich<br />

Die Eskalation der Finanzmarktkrise hat seit Oktober<br />

2008 massive Folgen für die Rohstoffmärkte und den<br />

Bergbausektor. Enorme Vermögensverluste, die<br />

bestehende Kreditklemme, sinkende Industrie produktion<br />

und steigende Arbeitslosigkeit werden<br />

voraussichtlich zu einer deutlichen Verlangsamung<br />

des Weltwirtschaftswachstums von 3,7 % im <strong>Jahr</strong> 2007<br />

auf –1,7 % im <strong>Jahr</strong> 2009 führen (Weltbankprognose<br />

vom 30.03.2009). Entsprechend vergangener Wirtschaftszyklen<br />

sind die Rohstoffpreise für Industriemetalle<br />

massiv eingebrochen. Das Rohstoff preisniveau<br />

im Verhältnis zu den Produktionskosten von<br />

Bergwerken und Raffinerien ist ausschlaggebend, ob<br />

es zu Produktionsstilllegungen kommt.<br />

Die ausreichende Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />

ist in solchen Zeiten nicht das Problem. Durch den<br />

weltweiten Rückgang der Industrieproduktion sind<br />

Rohstoffe im Übermaß vorhanden, und die Preise sinken<br />

infolge des Überangebotes. Anstehende Übernahmen<br />

oder Fusionen in der Bergbaubranche wurden<br />

ebenso zurückgestellt wie milliardenschwere<br />

Investitionen in Bergbauprojekte. Prospektion und<br />

Exploration von Minerallagerstätten wurden zurückgefahren.<br />

Mit dem allgemeinen Wiederanstieg des<br />

Weltwirtschaftswachstums wird erst ab 2010 gerechnet.<br />

Dann ist davon auszugehen, dass die Preise für<br />

metallische Rohstoffe wieder anziehen werden und<br />

dass es sogar zur Verknappung einzelner Rohstoffe<br />

kommen kann. Dann könnte auch die Rohstoffex ploration<br />

in Deutschland, wo der Erzbergbau fast gänzlich<br />

eingestellt worden war, wieder interessant werden.<br />

Deutschland musste auch 2008 den weitaus größten<br />

Teil der Energie- und Metallrohstoffe importieren,<br />

konnte aber wie bisher den mengenmäßig herausragenden<br />

Bedarf an Steinen und Erden, an Kali- und Steinsalzen<br />

und an Braunkohle vollständig durch heimische<br />

Produktion abdecken. Aufgrund der hohen Trans portkosten<br />

der Massenrohstoffe wird die Nut zung der einheimischen<br />

verbrauchernahen Lager stätten auch in<br />

den nächsten <strong>Jahr</strong>en für die Deckung des einheimischen<br />

Bedarfs von wesentlicher Be deu tung sein.<br />

Aufgrund der Importabhängigkeit bei den<br />

Metallrohstoffen war und ist die deutsche Wirtschaft<br />

weiterhin bestrebt, ihre Versorgung zu sichern durch<br />

3 internationalen Handel an den Rohstoffbörsen,<br />

3 Diversifizierung der Bezugsquellen durch<br />

Abschlüsse langfristiger Lieferverträge mit weltweit<br />

gestreuten Lieferanten,<br />

3 effiziente eigene Vorratshaltung,<br />

3 Erforschung neuer Roh- und Werkstoffeigenschaften<br />

sowie neuer Einsatzgebiete,<br />

3 Ausbau geschlossener Stoffkreisläufe und des<br />

Recyclings und<br />

3 (bedingt) Zugriff auf Rohstoffquellen durch<br />

Beteiligung an Bergbauunternehmen.<br />

Mit Ausnahme der weltweiten Zusammenarbeit der<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbauer auf dem<br />

Rohstoffsektor besteht im Metallerzbergbau und in<br />

der Kohlegewinnung heute jedoch nur wenig Bergbauengagement<br />

im Ausland. Eine Ausnahme ist beispielsweise<br />

die Metallhandelsgesellschaft Cronimet,<br />

ein Edelstahlschrottverarbeiter, die seit 2004 an der<br />

Kupfer-Molybdän-Grube Kajaran in Armenien eine<br />

bedeutende Beteiligung hält und 2008 Bergbaurechte<br />

an einem Chromerzvorkommen in Südafrika<br />

erworben hat. Anders ist die Situation im Kohlenwasserstoff-<br />

und im Industriemineralsektor, wo eine be -<br />

deutende Anzahl von Unternehmen in den letzten<br />

<strong>Jahr</strong>en Beteiligungen oder Eigentum an ausländischen<br />

Rohstoffunternehmen oder Rohstoffkonzessionen<br />

gehalten bzw. ausgebaut haben.

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