Bericht Jahr 2008.pdf - LBGR - Land Brandenburg
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Ausgewählte Beispiele aus dem Bereich der Bergbehörde<br />
Grubenbaue des tiefen Bergbaus umfassen alle Grubenbaue<br />
in einer Teufe von mehr als 100 m. Es entspricht<br />
der allgemeinen Lehrmeinung, dass Ein wirkungen<br />
aus diesen Grubenbauen des tiefen Berg baus<br />
auf die Tagesoberfläche nach einem Zeitraum von<br />
fünf bis zehn <strong>Jahr</strong>en abgeschlossen sind. Die Größenordnung<br />
dieser Einwirkungen können nicht pauschal<br />
benannt werden. Auf den Einzelfall bezogene Pro -<br />
g nosen hinsichtlich der Größenordnung und des zeitlichen<br />
Ablaufs der Gebirgs- und Bodenbe we gungen<br />
sind mit guter Aussagegenauigkeit möglich und heute<br />
Grundlage bergmännischen Handelns und bergbehördlicher<br />
Entscheidungen im Tiefbau.<br />
Bei der Bergbehörde des <strong>Land</strong>es Nordrhein-Westfalen<br />
werden unter dem Begriff „Oberflächennaher<br />
Bergbau“ alle diejenigen Grubenbaue verstanden,<br />
welche in einer Teufe von bis zu 100 m hergestellt<br />
worden sind und über denen sich eine mindestens<br />
30 m mächtige Festgesteinsüberdeckung befindet.<br />
Die Grubenbaue des oberflächennahen Bergbaus<br />
haben aufgrund der vergleichsweise geringmächtigen<br />
Überdeckung und des daher vergleichsweise<br />
geringen Gebirgsdrucks lange offene Standzeiten.<br />
Das hieraus resultierende Gefährdungspotenzial für<br />
die Tagesoberfläche bleibt über <strong>Jahr</strong>zehnte erhalten.<br />
Die oberhalb konvergierender Grubenbaue des oberflächennahen<br />
Bergbaus entstehenden Gebirgsbewegungen<br />
führen an der Oberfläche in der Regel nicht<br />
zu Tagesbrüchen, können aber die Tagesoberfläche<br />
im Zentimeter- bis unteren Dezimeterbereich absenken.<br />
Die Ausbildung von Tagesbrüchen kann allerdings<br />
unter besonderen geologischen, hydrogeologischen<br />
und hydraulischen Randbedingungen nicht<br />
abschließend ausgeschlossen werden.<br />
Für die Abgrenzung des tagesnahen Bergbaus vom<br />
oberflächennahen und tiefen Bergbau werden überwiegend<br />
die von Hollmann und Nürenberg empirisch<br />
entwickelten Grenzkurven verwendet. Grubenbaue,<br />
deren Festgesteinsüberdeckung weniger als 30 m<br />
beträgt, werden dem tagesnahen Bergbau zugeordnet.<br />
Abbildung 2: Methanausgasung an der Tagesoberfläche