GEW-ZEiTUnG Rheinland-Pfalz
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Bildung<br />
Legitimationen und mit unterschiedlichen Merkmalen<br />
verbunden. In der Schule ist sie ein Instrument des<br />
Leistungs-, Zensuren- und Selektionszwanges, in der<br />
außerschulischen (sozialen) Pädagogik ist sie mit der<br />
erwarteten Anpassung, den Gewohnheiten, Routinen<br />
und der jeweiligen Kultur verbunden. Nach vorliegenden<br />
empirischen Befunden fühlt sich etwa ein Drittel der<br />
befragten Schülerinnen und Schüler von Lehrkräften<br />
vor der Klasse „blamiert“ oder „teilweise blamiert“;<br />
lediglich ein Drittel empfindet das Lehrerhandeln als<br />
„nicht-abwertend“. Missachtungserfahrungen machen<br />
gleichermaßen Mädchen und Jungen aller Schulformen<br />
in einem Viertel ihres Unterrichts.<br />
Auf der phänomenologischen Ebene werden Beschämungen<br />
im pädagogischen Umgang über sprachliche<br />
Äußerungen (verächtliche, zynische Sprache) oder weniger<br />
verbalisierte Verhaltensweisen mitgeteilt:<br />
- verächtliche und verachtende Bemerkungen über<br />
(schlechte) Leistungen, über die Meinungen, Eigenschaften<br />
und (auffällige) Verhaltensweisen, den Lebensstil und<br />
das Outfit von Kindern und Jugendlichen<br />
- erniedrigende und demütigende Bemerkungen über<br />
Mängel und Schwächen, über angebliche Fehler, Lücken<br />
und Defizite, mit denen Kinder und Jugendliche<br />
zu Versagern werden; sie werden ausgelacht, verspottet,<br />
eingeschüchtert, bloßgestellt und vorgeführt, in „gut“ und<br />
„schlecht“, zugehörig und nicht zugehörig, leistungsfähig<br />
und nicht leistungsfähig sortiert;<br />
- zurückweisende Bemerkungen, die Kindern und Jugendlichen<br />
zeigen, dass man sich über sie lustig macht,<br />
dass es auf sie nicht ankommt und sie nichts wert sind;<br />
- missachtende Bemerkungen und Verhaltensweisen, die<br />
Kinder und Jugendliche nicht einbeziehen, sie ignorieren,<br />
„links liegen lassen“ und ihnen signalisieren, dass man an<br />
ihnen kein Interesse hat, sie nicht braucht;<br />
- abwertende und entwertende Äußerungen und Verhaltensweisen,<br />
bei denen Kinder und Jugendliche nicht den<br />
vorherrschenden, üblichen, angemessenen und akzeptierten<br />
(Leistungs-)Erwartungen entsprechen;<br />
- soziale und ethnische Diskriminierungen, die Kinder<br />
und Jugendliche mit ihrer - oftmals bildungsfernen -<br />
Herkunft und Lage konfrontieren und sie etikettieren,<br />
die ihr Verhalten und ihre Leistungen solchen selektiven<br />
Herkunftsmerkmalen zuweisen;<br />
- negative Anerkennung, bei der mit Kindern und Jugendliche<br />
nur oder überwiegend negativ sanktionierend umgegangen<br />
und so kommuniziert wird; sie erfahren keine<br />
Botschaften mit positiver, bestärkender und fördernder<br />
Anerkennung und Zugehörigkeit.<br />
Tradition der schwarzen Pädagogik<br />
Gesunde Scham und gesundes Schamempfinden schützen<br />
und regulieren das Selbstwertgefühl sowie die Grenzen<br />
des Selbst in den Interaktionen; hier werden die Würde<br />
des Kindes und Jugendlichen geachtet sowie die Grenzen<br />
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<strong>GEW</strong>-Zeitung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 4 / 2012<br />
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