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GEW-ZEiTUnG Rheinland-Pfalz

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Editorial / Inhalt<br />

Eher Häme als Solidarität<br />

Wie der Zufall manchmal so spielt.<br />

Das Editorial für die letzte Ausgabe<br />

mit dem Hinweis auf ausbleibende LeserInnenbriefe<br />

war gerade geschrieben,<br />

da landete ein ebensolcher auf dem<br />

Redaktionsbildschirm. Eine Kollegin beklagte<br />

den ausbleibenden Erfolg bei den<br />

Protesten gegen die auf dem Rücken der<br />

Beamtenschaft ausgetragene rot-grüne<br />

Kürzungspolitik.<br />

Dass die Gewerkschaften des öffentlichen<br />

Dienstes in dieser Frage wenig bewegen<br />

konnten - in Ba-Wü ist dies übrigens genauso - kann nicht bestritten<br />

werden. Dass nicht genug getan wurde, allerdings schon. Wenn dann<br />

trotz zahlreicher Aktivitäten auf allen Ebenen - ob in Gesprächen,<br />

Resolutionen, Protestveranstaltungen etc. - letzten Endes der Erfolg<br />

ausbleibt, stellt sich die Frage, warum dem so ist.<br />

Um diese zu beantworten, ist ein Blick auf ein anderes Politikfeld<br />

hilfreich. Bekanntlich zurückrudern musste die Landesregierung<br />

bei ihrer geplanten Justizreform. Da hatte jedoch eine komplette<br />

Region parteienübergreifend den Aufstand geprobt und konnte<br />

so die Rücknahme der geplanten Maßnahmen bewirken. Auch in<br />

unserem Bereich gab es im vergangenen Sommer zumindest einen<br />

Teilerfolg, als es um die Vertretungsverträge ging.<br />

Eine große Rolle spielt in solchen Fällen, ob nur eine Gruppe, z.B.<br />

die betroffenen Lehrkräfte, protestiert oder ob sich andere Gruppen<br />

anschließen. Wenn in der Bildungspolitik bspw. Eltern- und Schülervertretungen<br />

unsere Forderungen übernehmen, sind die Erfolgsaussichten<br />

weitaus größer. Wenn nicht, muss der Protest schon sehr<br />

massiv sein, um Gehör zu finden. Ein paar Tausend Leutchen aus<br />

allen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und dem Beamtenbund<br />

wie bei der Kundgebung im November vergangenen Jahres in<br />

Mainz reichen dann eben nicht aus, etwas zu bewegen, auch wenn<br />

sie viel Lärm machen, gute Sprüche auf den Transparenten haben<br />

und kernige Reden ihrer Vorsitzenden bejubeln.<br />

Eine große Rolle spielt sicherlich auch der Zeitpunkt politischer<br />

Entscheidungen. Zu Beginn einer Legislaturperiode rechnen Regierungen<br />

damit, dass die Grausamkeiten vergessen sind, wenn wieder<br />

Wahlen anstehen, zumal die Opposition ja noch härter zuschlagen<br />

möchte. Diese Alternativlosigkeit lässt Betroffene verständlicherweise<br />

resignieren.<br />

Und dann sind die Protestierer noch BeamtInnen mit ihren sicheren<br />

Arbeitsplätzen und „üppigen“ Gehältern - wie der in diesem Falle im<br />

wahrsten Sinn des Wortes gemeine Mann auf der Straße denkt. Die<br />

absolute Steigerung: verbeamtete Lehrkräfte mit all ihren Privilegien<br />

und ihrem voll bezahlten Teilzeitjob …<br />

Nein, bei all diesen Vorurteilen können wir eher mit Häme als<br />

mit Solidarität rechnen, wenn uns Sonderopfer abverlangt werden.<br />

Aber da es nicht unsere Art ist, schlechte Stimmung zu verbreiten,<br />

hier zum Abschluss etwas richtig Positives: Die <strong>GEW</strong>, einst in den<br />

Medien gerne als „linke Lehrergewerkschaft“ tituliert, wird in der<br />

Berichterstattung über bildungs- und gewerkschaftspolitische Themen<br />

zunehmend und selbstverständlich als die Bildungsgewerkschaft<br />

wahrgenommen und als kompetente Gesprächspartnerin gesucht<br />

Was lange währt …<br />

Günter Helfrich<br />

Die neue Form des Leserbriefes:<br />

Peter Baldus kommentiert das<br />

Editorial 3/12 bildlich<br />

Thema grüne Bildungspolitik<br />

Thema Schulinspektion<br />

Inhalt <strong>GEW</strong>-ZEITUNG <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> Nr. 4 / 2012<br />

Editorial / Inhalt Seite 2<br />

Tarifkonflikt / Intern. Frauentag Seiten 3 - 5<br />

Schulen<br />

• <strong>GEW</strong>-Fachtagung: Wie Kinder effektiv lernen Seiten 6 - 7<br />

• Keine Hexerei: wie Übergang von der GS zu<br />

weiterführenden Schulen gelingt Seite 8<br />

• FG Realschulen plus informiert … Seite 9<br />

• Trotz Schule: Analphabeten in Deutschland Seiten 10 - 13<br />

Bildung<br />

• Pädagogik der Beschämung Seiten 14 - 16<br />

• <strong>GEW</strong> will Studiengänge für Kindheitspädagogik Seite 16<br />

<strong>GEW</strong>-Intern Seite 17<br />

Berufliche Bildung<br />

• Die Zukunft der Berufsbildung Seiten 18 - 21<br />

• Neuordnung der Büroberufe Seiten 21 - 23<br />

Politik Seite 24<br />

Generation 60+ / Jubilare Seite 25<br />

Brief an die Redaktion / Tipps + Termine Seiten 26 - 27<br />

Kreis + Region / Impressum Seiten 27 - 31<br />

Schulgeist Seite 32<br />

2 <strong>GEW</strong>-Zeitung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 4 / 2012

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