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6.ZT_Dezember_2012.pdf

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Die biologischen<br />

Grundlagen der<br />

Persönlichkeit<br />

Mit dem Begriff<br />

der Persönlichkeit<br />

verbinden<br />

sich zahlreiche<br />

Fragen, die nach<br />

wie vor von großem Interesse für<br />

letztlich jeden von uns sind. Die<br />

erste Frage bezieht sich auf den Gegenstand<br />

als solchen: Was ist das eigentlich<br />

– Persönlichkeit. Wäre die<br />

Frage in einem Satz zu beantworten,<br />

dann gäbe es sicherlich nicht in allen<br />

gängigen Lehrbüchern zu dieser<br />

Thematik zahlreiche Definitionen,<br />

die alle ihre Berechtigung haben.<br />

Eines aber ist allen gemein, dass<br />

Persönlichkeit offensichtlich einen<br />

eher stabilen – d.h. über die Zeit<br />

nicht allzu veränderlichen – Aspekt<br />

unseres Empfindens, Verhaltens und<br />

natürlich auch unserer kognitiven<br />

Fähigkeiten beschreibt. Neben dieser<br />

(relativen) intraindividuellen<br />

Stabilität ist aber eben auch von Interesse,<br />

wie wir uns in diesen Facetten<br />

unterscheiden. Wir interessieren<br />

uns also primär auch für die interindividuellen<br />

Unterschiede.<br />

Die zweite Frage dürfte wohl lauten,<br />

wie diese Unterschiede zwischen<br />

Menschen erklärt werden könnten.<br />

Keine Schule der Psychologie hat<br />

sich der Beantwortung (oder zumindest<br />

dem Versuch dazu) entzogen.<br />

Psychoanalyse, Behaviorismus, humanistischen<br />

Psychologie, Kognitive<br />

Psychologie und natürlich auch<br />

die Biologische Psychologie haben<br />

Modelle und Vorstellungen entwickelt,<br />

um letztlich die zentrale Frage:<br />

Warum bin ich so wie ich bin?<br />

zu beantworten. Keine der zahlreichen<br />

Theorien erklärt uns alles, aber<br />

alle haben einen Anteil ein einem<br />

sehr komplexen Bild.<br />

Bleiben wir noch einen Moment bei<br />

der Biologischen Psychologie. In<br />

den letzten 100 Jahren ist in diesem<br />

Feld ein erheblicher Erkenntnisfortschritt<br />

zu beobachten, der neben<br />

anderem natürlich auch mit einem<br />

enormen Fortschritt in naturwissenschaftlicher<br />

Technologie erklärt<br />

werden kann. Früher noch unvorstellbar,<br />

kann man heute das arbeitende<br />

Gehirn beobachten (funktionelle<br />

Magnetresonanztomographie),<br />

die frühe Verarbeitung von Reizen<br />

innerhalb weniger Millisekunden<br />

untersuchen (z.B. Elektroenzephalogramm),<br />

exakt die Konzentration<br />

von Hormonen oder Botenstoffen<br />

im Gehirn (Neurotransmitter) messen<br />

oder sogar unseren genetischen<br />

Code entschlüsseln. Unzählige Forschungsfragen<br />

und auch –ergebnisse<br />

gehen auf Untersuchungen dieser<br />

Art zurück. Die Felder sind so umfangreich,<br />

dass man eigentlich gar<br />

nicht in allen Bereichen als Spezialist<br />

ausgewiesen sein kann. Ich konzentriere<br />

mich daher auch auf zwei<br />

große Bereiche:<br />

Der Einfluss von Hormonen auf unser<br />

Verhalten<br />

Das Zusammenspiel von genetischen<br />

Faktoren und Umwelteinflüsse<br />

auf unser Verhalten.<br />

Zukunft-Training 12/2011 49

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