Der Partizipationsmythos - Otto Brenner Shop
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DER PARTIZIPATIONSMYTHOS<br />
Abbildung 13:<br />
Aktivierende vs. nichtaktivierende Beitragsart nach Verbandstypen<br />
(n = 1161)<br />
0 100 200 300 400 500<br />
Industrieverbände<br />
Gewerkschaften<br />
aktivierend<br />
nichtaktivierend<br />
Berufsverbände<br />
Public Interest Groups<br />
0 100 200 300 400 500<br />
Quelle: eigene Darstellung<br />
Eigene<br />
Partizipationsziele<br />
werden nicht<br />
erreicht<br />
vierender Beitrag fand, waren es bei Gewerkschaften<br />
gerade mal rund 5 Prozent, bei den<br />
Berufsverbänden rund 12 Prozent und bei Public<br />
Interest Groups knapp 20 Prozent. Am häufigsten<br />
riefen die Verbände dabei zum Liken<br />
eines Beitrags auf. Mindestens ebenso sehr<br />
wie die Anteile der aktivierenden Beiträge<br />
müssen vor dem Hintergrund der ehrgeizig formulierten<br />
Ziele die absoluten Zahlen enttäuschen:<br />
Jede der zehn untersuchten Gewerkschaften<br />
hatte im untersuchten Monat durchschnittlich<br />
weniger als zwei aktivierende Beiträge<br />
gepostet, die Berufsverbände im Durchschnitt<br />
gerade mal etwas mehr als zwei – und<br />
die Industrieverbände gar keinen. Viel deutlicher<br />
als durch diese Zahlen kann die ausgefallene<br />
Partizipationsrevolution nicht dokumentiert<br />
werden.<br />
Es zeigt sich, dass nur wenige Verbände die<br />
selbst gesteckten Ziele Diskussion und Mobilisierung<br />
erreichen. Interaktions- und Partizipationsangebote<br />
halten sich stark in Grenzen, im<br />
Mittelpunkt der untersuchten Facebook-Profile<br />
stehen eindeutig Informationsangebote. Die<br />
wenigen Partizipationsangebote haben zumeist<br />
allenfalls symbolischen Charakter. Sie<br />
zielen weniger darauf, Diskussionen innerhalb<br />
des Verbandes bzw. Unterstützung für den Verband<br />
anzuregen, als vielmehr auf vordergründige<br />
Diskussionen, die nicht an programmati-<br />
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