Der Partizipationsmythos - Otto Brenner Shop
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DER PARTIZIPATIONSMYTHOS<br />
Abbildung 16:<br />
Anzahl der Reaktionen auf Nutzer-Kommentare nach Verbandstypen<br />
(n = 1090)<br />
0<br />
200<br />
400<br />
600<br />
800<br />
Industrieverbände<br />
Gewerkschaften<br />
Ja<br />
Nein<br />
Berufsverbände<br />
Public Interest Groups<br />
0<br />
200<br />
400<br />
600<br />
800<br />
Quelle: eigene Darstellung<br />
Partizipation kostet<br />
Zeit und Geld<br />
zipationsangeboten zum Widerspruch und zur<br />
Diskussion einlädt, muss auch die Zeit haben,<br />
Fragen zu beantworten und Diskussionen zu<br />
moderieren. Dieser ambivalente Charakter von<br />
partizipativen Elementen ist bereits eingangs<br />
erläutert worden. Ein höheres Maß an Partizipation<br />
in der internen Mitgliederbindungskommunikation<br />
erhöht den innerverbandlichen Selektionsdruck,<br />
kann die Handlungsfreiheit von<br />
Verbänden einschränken und zur Frustration<br />
bei Mitgliedern führen. In den Leitfadeninterviews<br />
sind diese Aspekte zwar verschiedentlich<br />
thematisiert worden, aber nur einige wenige<br />
Verbandsvertreter haben damit ihre Zurückhaltung<br />
in den sozialen Medien begründet: „Ich<br />
werde in keinem Fall einen Auftritt bei Facebook<br />
machen, der intensiv moderiert werden<br />
muss. Aus dem ganz einfachen Grunde, weil wir<br />
natürlich auch sehr schnell okkupiert werden<br />
von Interessengruppen.“ (V14)<br />
Häufiger wurden in den Leitfadeninterviews<br />
die offene Diskussionskultur und die Verarbeitung<br />
von Fragen und Kritik herausgehoben. Allein:<br />
Dies hat kein Verband so realisiert. Kann<br />
der symbolische Charakter von Diskussionsund<br />
Partizipationsangeboten deutlicher sein?<br />
In der Online-Befragung hat sich zudem gezeigt,<br />
dass das Zuhören sowohl bei Facebook<br />
als auch bei Twitter hinter anderen Zielen eine<br />
nachgeordnete Rolle spielte. Auch dies ist ein<br />
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