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geschichte des kulturkampfes im deutschen reiche erster band

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172 2. S3uci). mrd)en^oIitttiI5rcu6cn§ öott griebr. b, ® r. big gttcbr. mit). IV.<br />

minber bte g^anatifer ber reinen Se^re unb rt)eltfreien 33erfaffnng<br />

ber ^irdje brangfaliert, nnb eine gefügige, ftaatgfromme, fönigStrene<br />

S3nreanfratie, ina^rlic^ nic^t S3erater, fonbern SBerf^enge be§ ^önigg<br />

. . . erreid^te gerabe in ber ^irc^enregiernng 5((tenfteing ben (55ipfel<br />

be§ St)5antini§mn^."i (Sine fo fc^arfe S3enrteilnng l^at ^riebric^<br />

SSil^elm III. befonber^ bnrd^ feine befpotifd^e 33e]^anbtnng ber<br />

Int^erifi^en Separierten öerbient.<br />

5(nf biefen abfohttiftifd^en ©runb*<br />

jng feiner gefamten ^irc^enpoliti! mu^ man ^inblicfen, nm ben<br />

fc^n)eren ^onflift ^wifcfjen ^irc^e nnb Staat ^n öerfte^en, ber<br />

in ber Seben^gefdjic^te be^ 9Jlonard^en einen fo breiten pflaum<br />

einn<strong>im</strong>mt.<br />

griebricf) Sßil^elm III. ftanb ber fat^olifc^en ^irc^e mit ber<br />

ganzen 5(bneignng eine^ einfeitigen ^roteftanten gegenüber; \)a§<br />

f)ai fidi bei üerfc^iebenen Gelegenheiten gezeigt, befonber^ aber M<br />

ber 9?ncf!el)r feiner §atbfd^tt»efter, ber ^erjogin öon ^i)t^en, ^ur<br />

^irc^e. ^er Schritt njnrbe öon i^m al§> „eine ber nnglürflic^ften<br />

^egebenl^eiten" be^eid^net; er i)aht anf i^n einen ,,tief erfc^üt«<br />

ternben, fc^mer^I)aften ^inbrncf" gemad^t; feinet ^afürf)alten§ l^ätte<br />

öon ber ^er^ogin „ein nnglüdfeligerer, nnfeligerer @ntfi^In§" nid^t<br />

gefaxt ttjerben fönnen. @r Unnt ber Äird^e „ber Un^a^I i^rer antibiblifc^en<br />

£e]^rfä|e" megen nic^t anberg ai§> ab^olb fein, ^arnm<br />

muffe er bie ^erjogin an^ bem Grnnbe feinet ^erjeng „bebauern<br />

nnb bemitleiben, in folt^e ^rrfale, in fold^e SSerblenbnng geraten<br />

äu fein" 2.<br />

Umgefe^rt bereiteten i^m Übertritte !at^oIifd§er ^ürftlic^feiten<br />

^nm ^roteftantiSmu^ eine nac^l^altige Q^renbe, fo bie Sf^eligiong»<br />

änbernng ber i^m morganatifc^ angetrauten gürftin 2iegni|,<br />

geborenen Gräfin §arracf), unb befonber^ bie feiner Sd^njieger»<br />

toc^ter, ber ^ronprin^effin (Slifabet^. @r fa^ in fold^en SSorfomm«<br />

niffen „ein bebeutenbe^ Gegengetoic^t gegen mand^e traurige (Sr-<br />

*<br />

SSgl. SBoIter SSenblanb, ^ie ateligtofilät unb bk ürdjenpolitifc^ett<br />

ßJrunbfäfee f^riebrid) SSill^elm^ HI. in i:^rer S3ebeutung für bie (Sefc^id^tc<br />

ber !ird)ltd)en 9leftauration, ßJiefeen 1909, 142 f.<br />

* ^bb. 146 ff.<br />

.

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