geschichte des kulturkampfes im deutschen reiche erster band

16 1. S3ud). Überblid über hit ^irci)cn^oItti! 93ranbenburg=$reu^en§.
Sßon Einfang an tvax ^urbranbenburg entfc^Ioffen, \)k ^f^efor^
mierten im Sanbe auf aEe Sßeife ^u förbem, tt)ie 9^euburg feiner*
feitg al^balb befonber^ für bk ßut^eraner eintrat. (S(^on int
3a^re 1604 ^atte S3ranbenburg eine Slnga^I ^Reformierter in
geheime 2)ienfte genommen unb fo nod^ §u Sebgeiten be§ testen
^erjogg einen (Stü|pun!t in bem Sterritorium gen:)onneni; e§ toar
öielbebeutenb, ha^ ber erfte Statthalter, 9J^ar!graf ©rnft öon
Söranbenburg,
fd^on an ^fingften 1610 ta^ reformierte S5e!enntnig
anno^m. Unb fie tnaren ftreitbare, propaganbiftifd^ geftimmte, ber
fatl^olifc^en ^iri^e gegenüber mit Stobfeinbfd^aft erfüttte Naturen,
bie neuen ^onfeffionggenoffen be§ äRarfgrafen. „Sobalb biefe
Seute", fo fd^itberte biefer felbft i^re nimmerfatte S3ege]^rli(^!eit,
„bie freie fReligiouMbung ^aben, verlangen fie bie (Einräumung
ber 9ftat^öufer für il^re ^rebigten, bann bie ^ird^en unb fc^Iie^üc^
ha^ (Sinfommen ber ^ird^en." ^ g^n übrigen toar ber (Stattl^alter
geneigt, ben 5tnfprüd^en ber ^Reformierten entgegen§u!ommen, „tt)enn
biefe nur mit S5orftd^t erl^oben toürben".
^enn bie in bem 9Ret)erfa(e
garantierte Söa^rung be§ status quo mahnte einfttneilen nod^ ^ur
gurüd^altung ^. (S^ tnar aber bei ber gangen