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geschichte des kulturkampfes im deutschen reiche erster band

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8. Äapitct. 2)te tta Äöntg ^tkhxid} SBil^crmg IV. 221<br />

§au|3t ber tantarilla, „ba§ bie römijd^e ^ird^e pnöd^ft ou§ ben<br />

^aragra|)]^en ber ^erfaffung l^inauggetrieBen ttJerben mu§." ^ ^iefe<br />

gorberung trurbe mit einem l^öd^ft befrembenben @a| begrünbet:<br />

®er ^aritätifc^e @taat fei unmöglii^, ber (Staat muffe ftd^ mit<br />

ber ^onfeffion ber Wlt^xl)txt ibentip^ieren. „@g ift ber ^aä)t<br />

mä) aud^ fd^on je^t fo", fo tautet ein tüertöoKe^ (SJeftönbni^,<br />

„'t)a'^ bie fec^g SJ^iEionen ^atl^olüen öerl^ältni^mö^ig einen ge«<br />

ringeren 5lnteil an ber ©taat^gettjalt l^aben unb an bem (Staate«<br />

reg<strong>im</strong>ent aU bie gel^n äJ^idionen ^roteftanten. . . . 5(ufgabe eine§<br />

ift, bie ^errfd^enben Steile feiner ©intüo^ner gu üerme^ren<br />

unb ben untertnorfenen Xeil §u öerminbern: ©ermanifieren gegen<br />

bie $oIen, ^roteftontifieren gegen bie 9fiömer."2<br />

Wlit biefen 5lnftd^ten ftanb ber fonferöatiöe ^olitüer nid^t allein.<br />

Iur§e Qdi guöor l^atte ber ©el^e<strong>im</strong>e SegationSrat Tupfer, ben<br />

ÖJertad^ für beföf)igt ^ielt, SJ^inifter be§ 5(u§n)ärtigen §u ererben,<br />

eine ^enffc^rift^ ausgefertigt, treidle nid^tS Geringeres forberte,<br />

als ba^ ^reu^en aufhöre, :paritätif(^er (Staat gu fein unb jur<br />

Erlangung politifd^er ^rööalen^ in ber euro)3öifd^en ^oliti! bie<br />

ga^ne beS ^roteftantiSmuS entfalte, „^ttbem ^reu^en bie Ion»<br />

feffioneHe ^ontroüerfe in SDeutfc^tanb tDieber gel^örig belebt, ift<br />

eS fidler, mit einiger ©ebulb unb nad^ SSerflu^ einer getüiffen<br />

3eit fid^ iüieber unter ben beutfd^en §öfen unb in ber SJ^affe beS<br />

Golfes eine mäd^tige Partei gu bilben, bie i^m §u entfremben<br />

nid^t me^r in ber SJlac^t Ofterreid^S ftänbe, eine ^artei, bie eine<br />

tüeit feftere (SJrunblage f)'äiit aU jemals fonftitutionette ©efül^Ie<br />

unb gefamtbeutfd^e Xräume §u fd^affen öermöd^ten." 5(u(^ ben<br />

ffanbinaöifd^en S^iorben, beffen S3unbeSgenoffenfd^aft für ^reugen<br />

einen fo §o{)en Sßert ^aht, lüürbe biefeS auf bem gebadeten Sßege<br />

admä^Iid^ ujieber für fic^ gewinnen unb !räftige (5^mpatf)ien <strong>im</strong><br />

englifc^en ^oI!e gu feinen (SJunften Ujedfen. Um ha^ üorgefe^te<br />

'<br />

S. ö. ©erlad^, S)en!murbtg!dten I (1892) 811.<br />

^ ebb. II 24.<br />

'<br />

2)en!tüürbigfeiten be§ 3Jlinifter|)räfibenten Dtto grl^rn ö. aJJanteuffel,<br />

{lerau^gecj. öon ^. ü. ^ofc^inger 11, S3erlin 1901, 200 ff.

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