Stimme der Übrigen - uebrigen
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Sache -, son<strong>der</strong>n auch durch an<strong>der</strong>e liberale<br />
Leiter, so dass Recht und Ordnung<br />
nicht mehr durchsetzbar war?<br />
Erschwerend kam noch hinzu, dass die<br />
Ausschüsse in den Divisionen und Verbänden<br />
mit sehr großen Mehrheiten für<br />
diese Ordnungswidrigkeit gestimmt hatten<br />
und bei einer Disziplinierung und Amtsenthebung<br />
zu befürchten war, dass große<br />
Aufstände und Absplitterungen die Folge<br />
sein könnten.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite stand die Gemeinschaftsordnung<br />
<strong>der</strong> STA auf dem Spiel, die<br />
sogar von Gott bestätigt worden war.<br />
Würde Ted Wilson, <strong>der</strong> GK-Präsident, <strong>der</strong><br />
sich auch heftig beson<strong>der</strong>s in den beiden<br />
Verbandsausschüssen in den USA gegen<br />
diese Beschlüsse gewehrt hatte, sich mit<br />
einer Sanktion gegen die Rebellen behaupten<br />
können?<br />
Viel stand auf dem Spiel und was kam bei<br />
<strong>der</strong> GK-Herbsttagung heraus?<br />
Das Ergebnis <strong>der</strong> Herbstsitzung<br />
in dieser Angelegenheit<br />
Der Adventistische Pressedienst berichtet<br />
dann - ausführlichen Wortlaut siehe<br />
Fußnote (4) - dass es keine Sanktionen<br />
gäbe, aber man die Entscheidungen <strong>der</strong><br />
Verbände als gravierende Fehler einstuft<br />
und man Frauenordination im Weltfeld<br />
nicht anerkennen werde. Mit 265 gegen<br />
25 <strong>Stimme</strong>n wurde über diese von PRE-<br />
XARD erstellte Vorlage und Erklärung vom<br />
GK-Exekutivausschuss abgestimmt. Die<br />
Missetäter entschuldigten sich auch nicht<br />
trotz Auffor<strong>der</strong>ung einiger GK-Ausschussmitglie<strong>der</strong>.<br />
Es gab also keine Sanktionen, keine Auffor<strong>der</strong>ung,<br />
die Beschlüsse über Frauenordination<br />
zu annullieren und in Zukunft<br />
die Working Policy zu beachten, keine<br />
Amtshebung o<strong>der</strong> <strong>der</strong>gleichen. Auch wurde<br />
bereits im kleineren Kreise von PRE-<br />
XARD (Zusammensetzung siehe Fußnote<br />
4 am Schluss) die Richtung durch das<br />
erstellte Papier schon vorgegeben, an<br />
dem auch schuldige Divisionsvorsteher<br />
mitwirkten.<br />
Schlussfolgerungen und an<strong>der</strong>e<br />
Aspekte<br />
Damit wird deutlich, dass <strong>der</strong> GK-Präsident<br />
und sein Ausschuss zum einen<br />
Grundsätze <strong>der</strong> Ordnung und Gottes klare<br />
Weisung geopfert hat und zum an<strong>der</strong>en<br />
die Integrität <strong>der</strong> Gemeinschaft zerstört<br />
sowie Anarchie geför<strong>der</strong>t haben.<br />
Wir wissen nicht, was in dem PREXARD-<br />
Ausschuss gelaufen ist und wie Ted Wilson<br />
persönlich darüber denkt, aber Fakt<br />
ist, dass schon PREXARD so durchsäuert<br />
ist (und von 2 mitwirkenden, schuldigen<br />
Divisionsvorstehern wissen wir bereits<br />
- was nach rechtlichen Gesichtspunkten<br />
diese Sitzung bzw. <strong>der</strong>en Vorgaben eigentlich<br />
schon anfechtbar und hinfällig<br />
machen), dass eine Vorlage nur mit Kritik<br />
gegen die Schuldigen, aber ohne Sanktionen<br />
erarbeitet werden konnte. Dass <strong>der</strong><br />
GK-Exekutivausschuss dieser Vorlage<br />
von PREXARD offenbar ohne Einwände<br />
und For<strong>der</strong>ung nach Sanktionen zustimmte<br />
(bei den 25 Gegenstimmen wissen wir<br />
nicht, ob diese Personen selbst gegen die<br />
ausgesprochene Missbilligung waren o<strong>der</strong><br />
gegen eine so schwache Disziplinierung),<br />
befremdet. Und war es klug und moralisch<br />
vertretbar von Ted Wilson, durch solch<br />
eine schwache Vorlage schon von vorneherein<br />
die GK-Versammlung in eine bestimmte<br />
Richtung zu lenken?<br />
Auch die etwas inkonsequente Haltung<br />
von Mark Finley, <strong>der</strong> in einem Referat vor<br />
dem GK-Ausschuss einen Konsens suchte,<br />
nach dem Vorbild des Apostelkonzils,<br />
<strong>der</strong> die Beschneidung von Juden erlaubte,<br />
aber den Heidenchristen dies nicht<br />
auferlegte. Und so könne - auf heute bezogen<br />
- überlegt werden, ob nicht manche<br />
Gebiete Frauenordination beschließen<br />
dürfen und an<strong>der</strong>e das Gegenteil.<br />
Wenn man bedenkt, dass es hierbei nur<br />
sekundär um die Frage <strong>der</strong> Frauenordination<br />
ging, son<strong>der</strong>n - wie auch im Beschluss<br />
<strong>der</strong> GK hervorgehoben - primär<br />
um die Gemeinschaftsordnung, die durch<br />
Rebellion zerstört worden war (in <strong>der</strong> Politik<br />
würde man von Hochverrat sprechen,<br />
wenn die Verfassung eines Landes missachtet<br />
und zerstört wird), trug Finleys Referat<br />
zu diesem Zeitpunkt zu <strong>der</strong> Abschwächung<br />
klarer Disziplinierung bei und begünstigte<br />
faule Kompromisse.<br />
Wenn aber selbst höchste Verantwortungsträger<br />
straflos die Gemeinschaftsordnung<br />
übertreten dürfen, wie soll dann<br />
die Ordnung auf unteren Ebenen (Verband,<br />
Vereinigung, Gemeinden) aufrecht<br />
erhalten werden? Und die Rebellion geschah<br />
bewusst und gegen viele Einwände<br />
an<strong>der</strong>er, einschließlich des GK-Präsidenten.<br />
Und wie geht es jetzt weiter? Werden sich<br />
nun die Verbände zurückhalten? Reichte<br />
diese Missbilligung aus, um die Verbände<br />
in die Schranken zu weisen, dass sie<br />
mit <strong>der</strong> Frauenordination bis 2014/15 warten,<br />
wo <strong>der</strong> gebildete Ausschuss das Ergebnis<br />
seiner Studien zur Frage <strong>der</strong> Frauenordination<br />
bekanntgeben wird und<br />
eventuell ein neuer Beschluss auf <strong>der</strong><br />
nächsten Vollversammlung <strong>der</strong> GK gefasst<br />
wird?<br />
Die Reaktionen nach dem GK-<br />
Beschluss<br />
Eine erneute Meldung im APD schreckt<br />
uns auf: Die Delegiertenversammlung <strong>der</strong><br />
Nie<strong>der</strong>lande stimmt mit großer Mehrheit<br />
für Frauenordination, aber man will mit <strong>der</strong><br />
praktischen Durchführung bis zur nächsten<br />
GK-Vollversammlung warten (APD-<br />
Meldung siehe Fußnote 5). Wiklan<strong>der</strong>, Divisionsvorsteher,<br />
kritisiert das Warten bis<br />
dahin (5).<br />
Mit an<strong>der</strong>en Worten, die Rebellion geht<br />
weiter, jetzt im November in den Nie<strong>der</strong>landen<br />
und inzwischen sind über 10 Frauen<br />
in den USA ordiniert worden, wie im<br />
Bericht erwähnt wird (siehe Fußnote 5) -<br />
davon ein Teil offensichtlich auch nach <strong>der</strong><br />
GK-Beschlussfassung.<br />
Auch J. Naether bekräftigt in diesem Bericht,<br />
dass bei Stellung eines Antrags auf<br />
Ordination einer Frau „<strong>der</strong> Verbandsausschuss<br />
darüber nach denselben Kriterien<br />
wie für männliche Geistliche entscheiden“<br />
wird.<br />
Ebenso lässt die Bemerkung von Naether<br />
in <strong>der</strong> gleichen APD-Meldung tief blicken,<br />
dass noch keine Frau zur Ordination anstehen<br />
würde.<br />
Warum hat <strong>der</strong> Norddeutsche Verband als<br />
erster Verband überhaupt die Frauenordnation<br />
gegen die bestehende Ordnung<br />
durchgesetzt, obwohl es im Moment<br />
überhaupt keinen Handlungsbedarf gibt?<br />
Warum eine Rebellion für (fast) nichts?<br />
Wollte man damit die Ohnmacht <strong>der</strong> GK<br />
unter Beweis stellen o<strong>der</strong> den Weg für allgemeine<br />
Unabhängigkeit vom Weltfeld<br />
vorbereiten?<br />
Es ist ja kein Geheimnis, dass liberale<br />
Kräfte - als Vorkämpfer sei hier beson<strong>der</strong>s<br />
Dr. L. Trä<strong>der</strong> genannt -, schon lange wünschen<br />
und darauf hinarbeiten, dass nach<br />
kongregationalen Muster jede Division und<br />
eventuell kleinerer Einheiten wie Verbände,<br />
eine selbständige Einheit bilden, die<br />
im losen Verbund mit dem Weltfeld stehen.<br />
Dass dies dem Plan Gottes, <strong>der</strong> eine repräsentative<br />
Form <strong>der</strong> Verwaltung unterstützt<br />
hat, entgegengesetzt ist und Zersplitterung<br />
sowie Abfall vom adventistischen<br />
Glauben för<strong>der</strong>t, liegt auf <strong>der</strong> Hand.<br />
Schon heute werden STA-Zeitschriften,<br />
die deutsche Bibelschulbetrachtung und<br />
<strong>der</strong> offizielle Internetauftritt verwässert und<br />
dabei bestimmte Glaubenspunkte <strong>der</strong> STA<br />
schleichend ausgehölt, bis eine Umerziehung<br />
zur Ökumene von Erfolg gekrönt ist.<br />
Auch die Bemerkung Wiklan<strong>der</strong>s, dem<br />
Rebellen auf Divisionsebene, <strong>der</strong> das lange<br />
Warten <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> kritisiert, zeigt,<br />
dass keine Einsicht o<strong>der</strong> gar Reue wegen<br />
seines ordnungswidrigen Verhaltens vor-<br />
33<br />
Januar 2013 <strong>Stimme</strong> <strong>der</strong> <strong>Übrigen</strong>