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Stimme der Übrigen - uebrigen

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Rebellen die bedingungslose Unterstützung<br />

Frankreichs zugesagt worden. Dies<br />

steht in einem Schreiben <strong>der</strong> Rebellen an<br />

den Emir von Katar. Frankreichs Außenminister<br />

Juppé äußerte auf Nachfrage, er<br />

wisse nichts über ein solches Schreiben.<br />

Allerdings finde er es logisch, dass die<br />

Län<strong>der</strong>, die die Rebellen unterstützt haben,<br />

auch Vorzüge beim Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

erhielten.<br />

Kopp-online hatte bereits gestern darüber<br />

berichtet, <strong>der</strong> Libyen-Krieg sei vornehmlich<br />

entfacht worden, um den Euro zu retten.<br />

Gaddafi hatte gedroht, alle libyschen<br />

Öl-Guthaben von europäischen Konten<br />

abzuziehen. Diese Gel<strong>der</strong> befanden sich<br />

hauptsächlich in Frankreich. Quelle: RIA<br />

Novosti“ (Artikel dazu siehe: „Geheimdienste,<br />

Euro-Krise und Libyen: Warum<br />

das Gaddafi-Regime wirklich gestürzt<br />

wurde“ von Udo Ulfkotte). (13)<br />

- Kuba und südamerikanischer Län<strong>der</strong><br />

prangern vor UNO Missbrauch an:<br />

„Kuba und weitere südamerikanische Län<strong>der</strong><br />

haben vor dem Menschenrechtsrat <strong>der</strong><br />

UNO in Genf erneut den NATO-Krieg gegen<br />

Libyen verurteilt. Es handele sich um<br />

eine Aggression gegen das libysche Volk,<br />

hieß es. Der kubanische Botschafter in<br />

Genf, Reyes, <strong>der</strong> auch im Namen von<br />

Bolivien, Ecuador und Nicaragua sprach,<br />

nannte den NATO-Einsatz eine illegale<br />

militärische Eskalation.<br />

Die Organisation <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

würde für geopolitische und wirtschaftliche<br />

Interessen missbraucht. Gleichzeitig habe<br />

die NATO die Friedensbemühungen <strong>der</strong><br />

Afrikanischen Union ignoriert. Reyes sagte<br />

zudem, dass die internationalen Medien<br />

die Information über den Konflikt verzerrten.<br />

Die vier lateinamerikanischen<br />

Län<strong>der</strong> for<strong>der</strong>ten die sofortige Einstellung<br />

<strong>der</strong> NATO-Bombardierung und eine friedliche<br />

Lösung des Konfliktes.<br />

Unterdessen hat sich auch Boliviens Präsident<br />

Morales kritisch zu den Vereinten<br />

Nationen und insbeson<strong>der</strong>e zum Weltsicherheitsrat<br />

geäußert. Diesen bezeichnete<br />

er als »Unsicherheitsrat«“ (14)<br />

- US-Präsidenten Obama wertet dies als<br />

Erfolg: „Derweil sieht US-Präsident Barack<br />

Obama den Libyen-Einsatz <strong>der</strong> USA<br />

als Erfolgsrezept für künftige Militäraktionen<br />

seines Landes. Bei einem Auftritt in<br />

<strong>der</strong> Fernsehshow von Mo<strong>der</strong>ator Jay Leno<br />

erklärte Obama, die internationale Koalition,<br />

die zum Sturz von Gaddafi beitrug,<br />

sei an vor<strong>der</strong>ster Front am Einsatz beteiligt<br />

gewesen. Die Bildung einer breiten<br />

Allianz unter Einbeziehung europäischer<br />

und arabischer Län<strong>der</strong> habe das Leben<br />

von US-Soldaten gerettet, Geld gespart<br />

und das angestrebte Ziel erreicht...<br />

„Kein einziger US-Soldat war auf dem<br />

Boden“, keiner sei getötet o<strong>der</strong> verletzt<br />

worden, sagte Obama am Dienstag in <strong>der</strong><br />

Show und verwies dabei auf einen wesentlichen<br />

Unterschied zum neunjährigen<br />

Krieg im Irak. „Ich glaube, das ist ein Erfolgsrezept<br />

für die Zukunft.“ (15)<br />

c) Einseitige und falsche Informationen<br />

durch Nachrichtendienste<br />

Zu Recht prangert M. Chossudovski die<br />

falsche und verschleiernde Berichterstattung<br />

<strong>der</strong> westlichen Medien an, die<br />

dadurch die Gräueltaten <strong>der</strong> USA und<br />

NATO beschönigen und die Öffentlichkeit<br />

täuschen - wie dies beispielsweise auch<br />

bei syrischen Pro-Demonstrationen geschah,<br />

die als Regime-feindliche Protestbewegungen<br />

dargestellt wurden. Er<br />

schreibt: „»Die Wahrheit stirbt zuerst« -<br />

die Rolle <strong>der</strong> westlichen Medien<br />

Die westlichen Medien stellen ein wichtiges<br />

Werkzeug des Kriegs dar. NATO-<br />

Kriegsverbrechen werden verschleiert.<br />

Der öffentliche Wi<strong>der</strong>stand gegen die von<br />

<strong>der</strong> NATO angeführte Invasion bleibt unerwähnt.<br />

Im inneren Bewusstsein von Millionen<br />

Menschen wird [durch die Berichterstattung]<br />

ein Bild <strong>der</strong> »Befreiung« und <strong>der</strong><br />

»oppositionellen prodemokratischen Aufständischen«<br />

verankert. Man nennt es den<br />

»NATO-Konsens«. Dieser »NATO-Konsens«,<br />

<strong>der</strong> an dem Deckmantel des »humanitären<br />

Mandat« <strong>der</strong> Atlantischen Allianz<br />

festhält, darf nicht in Frage gestellt<br />

werden. Die Luftangriffe auf Wohngebiete<br />

sowie die Beteiligung terroristischer<br />

Milizen werden entwe<strong>der</strong> heruntergespielt<br />

o<strong>der</strong> erst gar nicht erwähnt.<br />

Die Zerstörung <strong>der</strong> Wahrheit steht ganz<br />

oben auf <strong>der</strong> militärischen Agenda.<br />

Die Wirklichkeit wird auf den Kopf gestellt.<br />

Die Lüge wird zur Wahrheit... Die verbrecherische<br />

Invasion und Besetzung Libyens<br />

findet keine Erwähnung. Das Leben<br />

unabhängiger Journalisten in Tripolis, die<br />

über die tatsächlichen Ereignisse berichteten,<br />

ist bedroht... Befreiung o<strong>der</strong> Invasion?<br />

Indem die Wirklichkeit des Militäreinsatzes<br />

verschleiert wird, ganz zu schweigen<br />

von den Grausamkeiten, die die<br />

NATO verübt, haben die westlichen Medien<br />

dazu beigetragen, dem Übergangsrat<br />

Legitimität und internationale Anerkennung<br />

zu verschaffen. Letztere wäre ohne<br />

die Unterstützung <strong>der</strong> westlichen Medien<br />

kaum im gleichen Maße erfolgt.“ (16)<br />

Auf welchem Wege <strong>der</strong>artige Medienberichte<br />

zustandekommen, beschreibt sehr<br />

aufschlussreich die freie Journalistin Karin<br />

Leukefeld am Beispiel Syriens (siehe<br />

Fußnote (17).<br />

Ein markantes Beispiel berichtet <strong>der</strong><br />

Kopp Verlag (Kopp Verlag, Nachrichten,<br />

17.11.2011): „Medienskandal: Dubiose<br />

Agentur beliefert Massenmedien<br />

7<br />

Ein weltweiter Medienskandal tut sich<br />

<strong>der</strong>zeit auf. Die Medienberichte aus Syrien<br />

stammen allermeist von <strong>der</strong> Agentur<br />

»Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte«,<br />

bei <strong>der</strong> sich nahezu die<br />

gesamte Weltpresse bedient. Diese Agentur<br />

besteht jedoch aus nur einem einzigen<br />

Mitarbeiter namens Rami Abdel Rahman.<br />

Dieser könne seine Quellen nicht<br />

nennen und habe für die Berichte auch<br />

keine Beweise, meldet das Portal middle<br />

east. Man kommuniziere nur über Skype<br />

und E-Mail mit ihm, trotzdem finanzierten<br />

»unbekannte Mitglie<strong>der</strong>« seine Beobachtungsstelle<br />

und die Webseite.<br />

Alle großen Fernsehsen<strong>der</strong> wie ARD und<br />

ZDF erhielten von hier ihre Informationen.<br />

Es handele sich um die die »Hauptquelle<br />

für Informationen über die Anti-Assad-Revolte«.<br />

Auch die Agenturen Reuters und<br />

AFP nutzten die »Syrische Beobachtungsstelle<br />

für Menschenrechte«, ohne zu recherchieren,<br />

wer eigentlich dahinterstecke.<br />

Nachgewiesenermaßen handele es sich<br />

bei den Informationen <strong>der</strong> Agentur um<br />

Falschmeldungen und tendenziöse Berichte,<br />

so das Portal middle east.<br />

Rami Abdel Rahman gab auf Nachfrage<br />

bekannt, alle Mitglie<strong>der</strong> seines Netzwerkes<br />

seien geheim und würden einan<strong>der</strong><br />

nicht kennen. Kritiker stellten Abdel<br />

Rahman’s Vertrauenswürdigkeit nun in<br />

Frage und warfen ihm vor, »Mitglied <strong>der</strong><br />

Muslimbru<strong>der</strong>schaft zu sein, während Damaskus<br />

ihm vorwirft, seine Mission sei die<br />

Destabilisierung des Landes«.<br />

Auch in Libyen waren zahlreiche ungeprüfte<br />

Berichte veröffentlicht worden, die<br />

schließlich zum Krieg im Land mit beigetragen<br />

hatten.<br />

Quelle: middle east; Hinter <strong>der</strong> Fichte“<br />

d) Schlussbemerkung<br />

Es gäbe noch manches über Libyen zu<br />

berichten, aber dies mag genügen, um<br />

Prinzipien am Beispiel Libyens zu zeigen,<br />

die in ähnlichen Variationen auch in Ägypten,<br />

Syrien und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n verdeckt<br />

unter „humanitärer Schutzverantwortung“<br />

gegenüber Zivilisten deklariert zum Zuge<br />

kamen und kommen werden. Die treibende<br />

Macht ist vor allem Amerika - wie wir<br />

noch sehen werden -, wenngleich speziell<br />

in Libyen auch die Franzosen eine führende<br />

Rolle spielten. Das Beson<strong>der</strong>e an<br />

den jüngsten Kriegen im Nahen Osten ist<br />

vor allem <strong>der</strong> nicht offen erklärte Krieg,<br />

son<strong>der</strong>n die nach Außen hin als Revolution<br />

des jeweiligen Volkes getarnte, verdeckte<br />

Kriegsführung, die treffend als unsichtbarer<br />

Krieg o<strong>der</strong> Krieg „unter falscher<br />

Flagge“ bezeichnet wird. Damit wollen wir<br />

uns nun im zweiten Punkt des 1. Hauptteils<br />

beschäftigen.<br />

Januar 2013 <strong>Stimme</strong> <strong>der</strong> <strong>Übrigen</strong>

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