Sachverhalt/Lösung

jeglicher Lebenserfahrung, dass Kaufvertrag über ein Grundstück ohne Besichtigung
oder anderweitige Informationen durch die E vorgenommen worden wäre.
Die Vermittlungstätigkeit der Y-GmbH ist zumindest mitursächlich im Sinne der für
§ 652 BGB erforderlichen Kausalität zum Zustandekommen des Hauptvertrages.
b. Die Höhe der zu zahlenden Maklerprovision richtet sich nach den vertraglichen
Vereinbarungen der Parteien. Die Parteien haben hier eine Provision von 5 % vom
tatsächlich gezahlten Kaufpreis vereinbart. Ausgehend von einem Kaufpreis von
2.375.000 € liegt der an die Y-GmbH zu zahlende Betrag bei 118.750 €.
2. Außervertragliche Ansprüche
Anhaltspunkte für außervertragliche Ansprüche der Y-GmbH bestehen hingegen nicht.
Ausführungen dazu dürften daher im Gutachten auch hier entbehrlich sein.
3. Ergebnis:
Im Hinblick auf das Grundstück an der Hamburger Außenalster stehen der Y-GmbH
Zahlungsansprüche in Höhe von 118.750 € zu.
III. Ansprüche wegen der Vermittlung des Grundstücks in Berlin-Kladow
1. § 652 BGB in Verbindung mit dem Maklervertrag
Die Y-GmbH könnte gegen die X-GmbH einen Provisionsanspruch in Höhe von
25.000 € aus dem Maklervertrag vom 10. Januar 2010 haben.
a. Auch hier ist zunächst ein Maklervertrag am 10. Januar 2010 wirksam zwischen den
Vertragsparteien geschlossen worden.
b. Ein Grundstückskaufvertrag wurde auch zwischen A und der X-GmbH geschlossen.
c. (Mit-)ursächlich i.S.d. § 652 BGB sind nur solche Vermittlungsbemühungen, die noch
während des laufenden Maklervertrags unternommen worden sind. Da ein Teil dieser
Bemühungen (Zeitungsanzeige) vor, die übrigen (Kontaktaufnahme und Exposé) nach
der Kündigung erfolgten, kommt es darauf an, ob der Maklervertrag durch die
Kündigung beendet wurde und deshalb zu prüfen ist, ob die Zeitungsanzeige als
Vermittlungstätigkeit ausreicht.
d. Eine wirksame Kündigung setzt Kündigungserklärung und Kündigungsgrund voraus.
652.doc letzte Änderung: 8.08.12 Frey Seite 11