Stochastische Dynamik - Stochastik - Humboldt-Universität zu Berlin
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12 Invariante Maße und asymptotisches Verhalten<br />
Beispiel 2.8. Auf S := {1, 2} definiert p :=<br />
p 2n =<br />
( 1 0<br />
0 1<br />
)<br />
und p 2n+1 =<br />
( 0 1<br />
1 0<br />
( 0 1<br />
1 0<br />
In diesem Fall liegt keine Konvergenz von p n (x, y) vor.<br />
)<br />
eine Übergangsmatrix. Dabei gilt:<br />
)<br />
≡ p (n ∈ N) .<br />
Periodizität verhindert also Konvergenz gegen das invariantes Maß.<br />
Definition 2.9. Zu einem rekurrenten x ∈ S sei 2<br />
I x := {n ∈ N 0 : p n (x, x) > 0} .<br />
Hiermit heißt d x := ggT(I x ) die Periode von x.<br />
Wegen der Chapman-Kolmogorov-Gleichung ist I x eine Halbgruppe.<br />
In obigem Beispiel 2.8 ist I 1 = I 2 = { gerade Zahlen} und d 1 = d 2 = 2.<br />
Lemma 2.10. Es seien x, y ∈ S rekurrent mit x ∼ y. Dann ist d x = d y .<br />
Beweis. Es wird gezeigt 3 : d y | d x . Da die folgende Argumentation symmetrisch<br />
in x und y ist, folgt hieraus schon die Behauptung, denn nach Vertauschen<br />
der Rollen ist damit auch d x | d y gezeigt.<br />
Ohne Einschränkung gelte x ≠ y. Aufgrund der Äquivalenz x ∼ y ist daher<br />
ρ xy > 0 und ρ yx > 0; insbesondere existieren m, n ∈ N mit p m (x, y) > 0 und<br />
p n (y, x) > 0. Aus den Chapman-Kolmogorov-Gleichungen folgt hieraus:<br />
p n+m (y, y) ≥ p n (y, x) p m (x, y) > 0 .<br />
Aus obiger Definition ergibt sich daher d y | n + m .<br />
Sei nun ein beliebiges k ∈ I x fixiert; wegen des eben gezeigten Zwischenschrittes<br />
d y | n+m ist noch ein<strong>zu</strong>sehen, daß auch d y | n+m+k gilt, da aus diesen beiden<br />
Aussagen d y | k und damit die Behauptung folgt. Mit Chapman-Kolmogorov<br />
und k ∈ I x erhält man aber:<br />
p n+k+m (y, y) ≥ p n (y, x) p k (x, x) p m (x, y) > 0 ,<br />
und damit d y | n + k + m .<br />
□<br />
Definition 2.11. (a) Eine Zustand x ∈ S heißt aperiodisch, falls d x = 1 gilt.<br />
(b) Eine irreduzible, rekurrente Markovkette heißt aperiodisch, falls jeder Zustand aperiodisch<br />
ist.<br />
Wie in obigem Beispiel angedeutet wird sich herausstellen, daß Aperiodizität ein Kriterium<br />
für die Konvergenz der Übergangswahrscheinlichkeiten gegen das invariante Maß<br />
ist. Der Beweis dieses Satzes wird vorbereitet durch folgendes Lemma:<br />
2 Erinnerung: p n (x, y) ≡ P x(X n = y) für x, y ∈ S und n ∈ N 0.<br />
3 Wie üblich ist ”<br />
|“ die Abkür<strong>zu</strong>ng für ”<br />
teilt“.