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Stochastische Dynamik - Stochastik - Humboldt-Universität zu Berlin

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20 Stationäre Prozesse<br />

Beispiel 3.12. (X n ) n∈N0 seien unabhängige Zufallselemente in einem polnischen Raum<br />

S (oE auf dem Folgenraum definiert), d.h.:<br />

P ≡ P X = ⊗ P Xn .<br />

n∈N 0<br />

Dann gilt P(A) ∈ {0, 1} für A ∈ T ; d.h. der Shift ϕ := θ 1 ist ergodisch.<br />

Beispiel 3.13 (Rotation des Kreises). Wie in 3.4 betrachten wir die Transformation<br />

ϕ : Ω −→ Ω , ϕ(ω) := ω + θ (mod 1) ,<br />

auf dem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, F , P) := ([0, 1), B[0, 1), λ ∣ ∣<br />

F<br />

) , wobei λ das Lebesguemaß<br />

bezeichnet. Dann ist ϕ genau dann ergodisch, wenn θ irrational ist.<br />

Beweis. ⇒“ Sei θ rational, also θ = m<br />

” n<br />

mit natürlichen Zahlen n ≥ m ≥ 1.<br />

Ferner sei B ∈ F ≡ B[0, 1) mit 0 < λ(B) < 1 n . Dann ist A := ⋃ m−1<br />

k=1 (B + k n )<br />

invariant, aber 0 < λ(A) < 1.<br />

⇐“ Dies kann man mit einem Fourierreihen-Argument zeigen; siehe z.B.<br />

”<br />

Shiryaev [Sh 95, p.408] oder auch Kallenberg [KB 97, p.174/9].<br />

□<br />

Beispiel 3.14. Sei (X n ) n∈N0 die kanonische Markovkette auf S := {1, 2, 3, 4} mit Übergangswahrscheinlichkeit<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 2<br />

3 3<br />

0 0<br />

p :=<br />

⎜<br />

⎝<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

0 0<br />

0 0<br />

1<br />

2<br />

0 0<br />

1<br />

4<br />

(p ist eine stochastische Matrix, da die Zeilensummen gleich 1 sind). Ein Maß µ auf S ist<br />

invariant, falls gilt:<br />

µ(j) =<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

⎟<br />

⎠<br />

4∑<br />

p(i, j)µ(i) (j = 1, 2, 3, 4) .<br />

i=1<br />

Dies wird z.B. erfüllt durch die beiden Maße<br />

µ 0 (1) = µ 0 (2) := 1 2 , µ 0(3) = µ 0 (4) := 0<br />

und<br />

µ 1 (1) = µ 1 (2) := 0 , µ 1 (3) := 1 3 , µ 1(4) := 2 3 .<br />

Dann ist aber auch jedes<br />

µ β := (1 − β)µ 0 + βµ 1 (0 ≤ β ≤ 1)<br />

invariant. Bezüglich des kanonischen Shifts ϕ := θ 1 gilt nun:<br />

A := {X n ∈ {1, 2}, n ∈ N 0 } ∈ I und B := {X n ∈ {3, 4}, n ∈ N 0 } ∈ I .<br />

Hiermit gilt weiter: P µβ (A) = 1−β und P µβ (B) = β . Folglich ist ϕ genau dann ergodisch,<br />

wenn β ∈ {0, 1} ist.

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