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Stochastische Dynamik - Stochastik - Humboldt-Universität zu Berlin

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3. Stationäre Prozesse<br />

Im folgenden betrachten wir stochastische Prozesse X = (X n ) n∈N0 auf einem fixierten<br />

Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, F , P) mit Werten in einem polnischen Raum S (versehen<br />

mit der Borel-σ-Algebra S := B(S)). Diese Familie von F -S -meßbaren Abbildungen<br />

faßt man auch auf als Zufallsfolge<br />

X : Ω −→ S N 0<br />

, ω ↦→ (X n (ω)) n∈N0 ,<br />

die F -S N 0<br />

-meßbar ist, mit der Produkt-σ-Algebra<br />

S N 0<br />

( ⋃<br />

)<br />

:= σ π −1<br />

n∈N 0<br />

{n} [B n] : B n ∈ S<br />

( ⋃<br />

)<br />

= σ π −1<br />

n∈N<br />

n [B] : B ∈ S n+1 ;<br />

0<br />

dabei ist das zweite Erzeugendensystem ∩-stabil, das erste hingegen nicht. Das durch<br />

P X ≡ P (Xn) n∈N0<br />

:= P ◦ X −1<br />

definierte Maß auf S N 0<br />

ist die Verteilung von X.<br />

Sind nur Verteilungseigenschaften relevant, so kann statt X ohne Einschränkung auch sein<br />

kanonischer Repräsentant (Y ) n := ( π {n}<br />

)n auf (SN 0<br />

, S N 0<br />

, P X ) betrachtet werden.<br />

Definition 3.1. Ein stochastischer Prozeß X = (X n ) n∈N0<br />

heißt stationär, falls gilt:<br />

P (Xn) n∈N0<br />

= P (Xn+k ) n∈N0<br />

(∀ k ∈ N) .<br />

Ein stationärer Prozeß tritt also hinsichtlich seiner Verteilung ”<br />

auf der Stelle“; dies wird<br />

im folgenden Lemma nochmals formuliert:<br />

Lemma 3.2. X = (X n ) n∈N0<br />

ist genau dann stationär, falls gilt:<br />

P (X0 ,...,X n) = P (Xk ,...,X k+n ) (k ∈ N , n ∈ N 0 ) .<br />

Beweis. ”<br />

⇒“ Für alle k ∈ N , n ∈ N 0 und B ∈ S n+1 gilt:<br />

P (X0 ,...,X n)(B) ≡ P{ (X 0 , . . . , X n ) ∈ B }<br />

= P{ (X m ) m∈N0 ∈ πn −1 (B) }<br />

stat<br />

= P{ (X m+k ) m∈N0 ∈ πn −1 (B) }<br />

= P{ (X k , . . . , X n+k ) ∈ B } ≡ P (Xk ,...,X k+n )(B) .<br />

” ⇐“ Nach Vorausset<strong>zu</strong>ng gilt gerade für alle k ∈ N , n ∈ N 0 und B ∈ S n+1 :<br />

(<br />

P (Xm) m∈N0 π<br />

−1<br />

n (B) ) (<br />

= P (Xm+k ) m∈N0 π<br />

−1<br />

n (B) )<br />

(vgl. obige Rechnung). Da aber { ⋃ n∈N 0<br />

πn<br />

−1 (B) : B ∈ S n+1 } ein ∩-stabiler<br />

Erzeuger von S N 0<br />

ist, folgt hieraus P (Xm) m∈N0<br />

= P (Xm+k ) m∈N0<br />

mit dem Maßeindeutigkeitssatz.<br />

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