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Stochastische Dynamik - Stochastik - Humboldt-Universität zu Berlin

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4 Markovketten<br />

Definition 1.5. Sei (S, S ) ein meßbarer Raum. Dann ist auf dem Pfadraum Ω ≡ S N 0<br />

die Familie θ ≡ (θ n ) n∈N0 der (kanonischen) Shifts θ n : Ω −→ Ω (n ∈ N 0 ) definiert durch<br />

Jedes θ n ist meßbar bezüglich F ≡ S N 0<br />

.<br />

θ n (ω) := ( m ↦→ ω(m + n) ) .<br />

Als nächstes wird die Markov-Eigenschaft (mit festen Zeiten) und hiermit die Starke<br />

Markov-Eigenschaft (mit Stoppzeiten) gezeigt. Hierbei bezeichnen E µ bzw. E x ≡ E δx<br />

die bezüglich P µ bzw. P δx auf Ω gebildeten Erwartungswerte bei <strong>zu</strong>grundegelegten Übergangswahrscheinlichkeiten<br />

(p n ) n∈N . Als Vereinfachung wird die Markov-Kette als zeitlich<br />

homogen vorausgesetzt:<br />

Definition 1.6. In der Situation von Satz 1.4 heißt die Markov-Kette X zeitlich-homogen,<br />

falls für alle n ∈ N gilt: p n = p 1 (=: p).<br />

Theorem 1.7 (Markov-Eigenschaft). In der Situation aus 1.4 sei die Markov-Kette<br />

X zeitlich-homogen; Y sei eine beschränkte, F -meßbare Zufallsvariable auf Ω. Dann gilt:<br />

E µ (Y ◦ θ n | F n ) = E Xn (Y ) ≡ E x (Y ) ∣ (n ∈ N 0 ) .<br />

x=Xn<br />

Beweis. Zunächst ist <strong>zu</strong> bemerken, daß E Xn (Y ) tatsächlich meßbar bzgl. F n ist; dies folgt<br />

aus der Adaptiertheit von X und der Meßbarkeit von x ↦→ E x (Y ) [letztere ist nach Definition<br />

und rekursiver Anwendung von 1.2 i) klar für Indikatorfunktionen Y = 1 π<br />

−1<br />

n [B 0 ×···×B n]<br />

<strong>zu</strong> B i ∈ S ; die allgemeine Aussage ergibt sich aus dem Monotone-Klassen-Theorem, da<br />

wegen des Satzes über monotone Konvergenz {Y : x ↦→ E x (Y ) meßbar} abgeschlossen<br />

bzgl. monotonen Operationen ist]. Es bleibt also, die behauptete Gleichheit nach<strong>zu</strong>weisen.<br />

Aufgrund des Monotone-Klassen-Theorems genügt es, dies für den Fall <strong>zu</strong> zeigen, daß Y<br />

∏<br />

von der Form m g k (X k ) ist mit beschränkten, S -meßbaren ZVn g 0 , . . . , g m .<br />

k=0<br />

1) Zunächst betrachten wir die Mengen aus F n der Gestalt A := πn<br />

−1 [A 0 × · · · × A n ] mit<br />

A 0 , . . . , A n ∈ S ; hiermit gilt:<br />

( m<br />

)<br />

∏<br />

E µ (Y ◦ θ n · 1 A ) ≡ E µ g k (X n+k ) · 1 A<br />

(1),1.3<br />

=<br />

k=0<br />

∫ ∫<br />

∫<br />

µ(dx 0 ) p(x 0 , dx 1 ) · · · p(x n−1 , dx n ) ×<br />

A 0 A 1 A<br />

∫<br />

∫ n<br />

× g 0 (x n+1 ) p(x n , dx n+1 ) · · · g m (x n+m ) p(x n+m−1 , dx n+m )<br />

S<br />

S<br />

) )<br />

g k (X k ) · 1 A<br />

( (<br />

∏ m<br />

Trafo.satz<br />

= E µ E Xn<br />

k=0<br />

≡ E µ<br />

(<br />

EXn (Y ) · 1 A<br />

)<br />

,<br />

also die Behauptung für alle A ∈ F n , die von der speziellen, obigen Gestalt sind.<br />

2) Sei nun L := { A ∈ F n : Aussage aus 1) gilt für A } .Gemäß 1) ist πn<br />

−1<br />

(R n ) ∩-stabil ist, folgt aufgrund des Dynkin-Lemmas F n = σ(π −1<br />

π −1<br />

n<br />

(R n ) ⊂ L ; da<br />

n (R n )) ⊂ L .

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