PDF-Download - Hohe Tauern
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Damit die Balz nicht verstummt –<br />
Hühnervögel zwischen Jagd und Artenschutz 15<br />
Das Birkhuhn (Tetrao tetrix) zählt zu den Raufußhühnern, seine Verbreitung erstreckt<br />
sich über die borealen Waldgebiete von Skandinavien bis nach Zentral- und<br />
Ostasien. Sein nächster Verwandter ist das Kaukasusbirkhuhn (Tetrao<br />
mlokosiewiczi), dessen Vorkommen sich auf den Kaukasus und angrenzende<br />
Gebirge (Pontisches Gebirge, Armenisches Hochland) beschränkt.<br />
In Mitteleuropa sind die Bestände im Tiefland weitgehend erloschen,<br />
zusammenhängende Vorkommen finden sich entlang des gesamten Alpenbogens. In<br />
Österreich findet sich das Birkhuhn in zwei getrennten Arealen – im Alpenbereich<br />
und in sehr kleinen Beständen auf der Böhmischen Masse. Der<br />
Verbreitungsschwerpunkt liegt in mehr oder weniger geschlossenen Beständen in<br />
der subalpinen Zone der Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und<br />
Steiermark. Das Birkhuhn wird auch als kleiner Hahn oder Spielhahn bezeichnet.<br />
Aussehen<br />
Birkwild erreicht etwa die Größe eines<br />
Haushuhnes, auffällig ist der Unterschied bei den<br />
Geschlechtern sowohl hinsichtlich der Größe als<br />
auch des Aussehens. Der Hahn erreicht ein<br />
Gewicht von 1 – 1.5 kg und ist an seinem<br />
einheitlich blauschwarzen Gefieder leicht zu<br />
erkennen. Starke Kontraste bilden weiße<br />
Federpartien am Flügel und Flügelbug sowie am<br />
Unterschwanz. Den Stoß (oder „Spiel“) bilden<br />
mehrere, sichelförmig gebogene Federn.<br />
Die Henne ist merkbar kleiner als der Hahn, das Gefieder ist tarnfärbig rost- bis<br />
gelbbraun gefärbt mit schwärzlicher Fleckung, der Stoß ist leicht gekerbt. Beide<br />
Geschlechter haben über den Augen die sogenannten rot gefärbten „Rosen“, welche<br />
beim Hahn in der Balz stark anschwellen.<br />
Lebensraum und Ernährung<br />
Birkwild ist ein charakteristischer Bewohner des Waldgrenzbereichs mit lückig<br />
stehenden Baumgruppen, Krummholz und Bodenbewuchs mit Zwergsträuchern.<br />
Dabei ist weniger die Zusammensetzung entscheidend als die halboffene und offene<br />
Struktur. In den Nordalpen werden lichte Fichtenwälder, in den Zentral- und<br />
Südalpen offene Lärchen- und Zirbenwälder sowie Grünerlenbestände besiedelt.<br />
Die Nahrung besteht überwiegend aus pflanzlichen Teilen und ist je nach Angebot<br />
saisonal wechselnd. Blätter, Knospen und Früchte von Zwergsträuchern stellen eine<br />
grundlegende Nahrung dar. Im Winter wird auf Baumnahrung bzw. je nach<br />
Schneelage erreichbare Sträucher umgestellt: Grünerle, Eberesche, Lärche, Zirbe,<br />
Fichte und Latsche. Im Frühjahr besteht die Nahrung aus dem jeweils<br />
eiweißreichsten Angebot, meist austreibenden Knospen, jungen Blättern oder<br />
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