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Damit die Balz nicht verstummt – Hühnervögel zwischen Jagd und Artenschutz 37 Für die heimischen, wildlebenden Hühnervögel stellt der Nationalpark Hohe Tauern ein wichtiges Kerngebiet dar. Große Anteile der europäischen Bestände konzentrieren sich in unseren Bergen. Neben Auerhuhn und Haselhuhn, welche in naturnahen heimischen Wäldern leben, sind es vor allem das Birkhuhn, Alpenschneehuhn und das Steinhuhn für deren Erhaltung der Nationalpark Hohe Tauern eine besondere Verantwortung übernimmt. Die ausgedehnten naturnahen Bereiche an und über der Waldgrenze bieten diesen Arten einen geeigneten Lebensraum. Die genauen Brutgebiete und Lebensraumansprüche dieser Arten sind im Nationalpark Hohe Tauern jedoch nicht bekannt. Daher hat sich die Nationalparkverwaltung Tirol entschlossen eine wissenschaftliche Untersuchung zum Vorkommen und zur Verbreitung der wildlebenden Hühnervögel im Tiroler Anteil des Nationalparks, westlich des Tauernbachs und der Isel durchzuführen. Eine vollständige und flächendeckende Untersuchung ist aufgrund der enormen Größe des Nationalparks nur schwer möglich. Es sollten daher nur einige wenige Flächen untersucht und die Ergebnisse mittels computerunterstützter Modellierung auf die gesamte Untersuchungsfläche hochgerechnet werden. Ziel dieses ambitionierten Projekts war neben der Modellierung der Bestandesverbreitung eine Grundlage für den Schutz der wildlebenden Hühnervögel zu schaffen. Das Projekt wird gemeinsam mit den Südtiroler Kollegen vom Amt für Naturparke durchgeführt, welche dieselben Erhebungen im Naturpark Rieserferner–Ahrn durchführen. Fragestellungen: • Verbreitung der Hühnervögel im NPHT? • Welche Lebensräume werden bevorzugt genutzt? • Wie kann die Entwicklung der Bestände dokumentiert werden? • Was kann für die Erhaltung und den Schutz getan werden? Mit der Bearbeitung dieses Projekts wurde das Landschaftsplanungsbüro REVITAL aus Nussdorf/Debant, unterstützt durch den Hühnervogelexperten Franz Hafner und das Büro für Forstwirtschaft Waldplan aus Kärnten beauftragt. In den Monaten Mai und Juli dieses Jahres machten sich 9 Biologen auf einer Fläche von rund 38 km² auf die Suche nach Hühnervögeln. In den frühen Morgenstunden wurde das Balzgeschehen dokumentiert und nach Sonnenaufgang nach weiteren direkten und indirekten Nachweisen (Federn, Spuren, Losungen,…) gesucht. Bei jedem Fundpunkt wurde eine Reihe verschiedener Daten wie etwa Vegetationstyp, Hangneigung, Seehöhe, etc. erhoben, welche eine Beschreibung des Lebensraums ermöglichen. Ein großer Dank gebührt der Jägerschaft ohne deren Unterstützung die Durchführung dieses Projekts nicht möglich gewesen wäre. Bei der Auswahl der Untersuchungsgebiete konnte auf den enormen Wissensschatz der Jäger zurückgegriffen werden. Die gute Zusammenarbeit und die Lokalkenntnis der erleichterte die Erhebungen. Insgesamt konnten über 700 (!) Nachweise erbracht werden. Der Schwerpunkt der Beobachtungen liegt erwartungsgemäß beim Schneehuhn (> 400 Beob.) und Birkhuhn (> 200 Beob.). Beim Steinhuhn gelangen immerhin auch noch über 60 Nachweise. Nationalparkakademie Hohe Tauern
Damit die Balz nicht verstummt – Hühnervögel zwischen Jagd und Artenschutz 38 Summe Nachweise Hühnervögel (n=717, Osttirol und Südtirol) Steinhuhn 9% Auerhuhn 1% Birkhuhn 30% Haselhuhn 4% Schneehuhn 56% Nachweise nach Höhenstufe (n=703, Osttirol und Südtirol) 160 140 120 100 80 60 Steinhuhn Schneehuhn Haselhuhn Birkhuhn Auerhuhn 40 20 0 1500 1600 1700 1800 1900 2000 2100 2200 2300 2400 2500 2600 Die erhobenen Daten werden derzeit ausgewertet. Die endgültigen Ergebnisse liegen bis Ende 2007 vor und werden wertvolle Einblicke in die Lebensraumansprüche der einzelnen Arten geben können. Damit steht ein weiterer Baustein für die langfristige Erhaltung und den Schutz der eindrucksvollen, heimischen Hühnervögel zur Verfügung. Nationalparkakademie Hohe Tauern
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