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PDF-Download - Hohe Tauern

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Damit die Balz nicht verstummt –<br />

Hühnervögel zwischen Jagd und Artenschutz 4<br />

Hühnervögel in Osttirol<br />

Ing. Martin König<br />

Die Hühnervögel nehmen im Bezirk Lienz nicht nur bei der Jägerschaft einen hohen<br />

Stellenwert ein. Viele Trachtenvereine tragen zum Beispiel den Birkhahnstoß als<br />

Hutschmuck. Die Bejagung besonders des Auer- und Birkwildes hat in unserem<br />

Bezirk eine lange Tradition. Der Abschuss eines Birkhahnes oder gar eines<br />

Auerhahnes gilt nach wie vor als Krönung einer Jägerlaufbahn.<br />

Etwas weniger ausgeübt wird die Jagd auf die kleineren Vertreter unserer<br />

Raufußhühner, auf das Schneehuhn und das Haselhuhn, welche keiner<br />

Abschussplanung unterliegen, aber welche doch häufig bei uns vorkommen.<br />

Dennoch gibt es Jäger im Bezirk, die die äußerst reizvolle Jagd auf diese Hühner<br />

gerne und mit großer Passion ausüben. Auch Anfragen von Jägern anderer<br />

Bundesländer nach der Möglichkeit eines Abschusses eines Schneehahns gehen<br />

immer wieder ein und so entstehen Freundschaften über Ländergrenzen hinaus.<br />

In Tirol und im Besonderen im Bezirk Lienz wurde schon sehr früh erkannt, dass eine<br />

nachhaltige Bejagung des Birk- und Auerwildes nur auf Basis guter Zählergebnisse<br />

ausgeübt werden kann. Unter Einbeziehung der Hegemeister als<br />

Vertrauenspersonen (im Bezirk Lienz sind die 146 Jagden in 23 Hegebezirke<br />

zusammengefasst) werden seit ca. 12 Jahren flächendeckende Zählungen in<br />

dreijährigem Rhythmus durchgefürht und dokumentiert. Dabei wird auf<br />

revierübergreifende Balzplätze besonderes Augenmerk gelegt. Sehr viele Balzplätze<br />

sind schon aus den 40er-Jahren bekannt und angenommen.<br />

Die letzte großräumige Zählung fand im Frühjahr 2005 für ganz Tirol statt. Diese<br />

wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Wildkunde und<br />

Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt und ausgewertet.<br />

Die Zählung diente neben der Bestandeserfassung mit grober Kartierung der<br />

Lebensräume auch der Einschätzung der Bestandesentwicklung. Bei dieser Studie<br />

lag der Bezirk Lienz mit dem Bezirk Schwaz an vorderster Stelle beim Lebensraum<br />

für Auer- und Birkwild (18% und 16%), beim Schneehuhn liegen wir mit Landeck,<br />

beide mit 21%, an der Spitze der Tiroler Bezirke. Die letzte tirolweite Erhebung fand<br />

1992 statt. Gegenüber dieser hat sich z.B. der Auerhahnbestand erfreulicherweise in<br />

Tirol um ca. 8% erhöht, dieser Wert ist auch für den Bezirk Lienz anzunehmen!<br />

Von 146 Jagden im Bezirk Lienz kommt in 76 Jagden Auerwild vor und in 128<br />

Jagden Birkwild. Sowohl bei Auer- als auch bei Birkwild weist unser Bezirk tirolweit<br />

entsprechend dem Lebensraum die größte Anzahl an Balzplätzen auf.<br />

Aufgrund der nachhaltigen Zählergebnisse halten sich auch die sehr maßvollen<br />

Abschusszahlen bereits über Jahre sehr konstant. Wesentlich mehr als der Eingriff in<br />

den Wildbestand durch den Jäger wirken sich die Witterungsschwankungen zur<br />

Bejagungszeit im Mai aus.<br />

Nationalparkakademie <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>

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