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und Leseprobe (PDF) - Vandenhoeck & Ruprecht

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Traugott Holtz, Die Offenbarung des Johannes<br />

Einleitung 11<br />

Objekt <strong>und</strong> das Subjekt des Verstehens sind miteinander identisch. Die<br />

Gefahr der Willkür ist hier besonders groß, alle Deutungen sind nur mit<br />

Vorsicht <strong>und</strong> Zurückhaltung möglich. Vor allem ist kein striktes Schema<br />

zu postulieren, weder darf es die Voraussetzung noch das zwingend zu erreichende<br />

Ziel der Kompositionsanalyse sein.<br />

Das gesamte Werk ab seinem vierten Vers präsentiert sich als eine in<br />

sich geschlossene literarische Einheit, nämlich als ein Brief an „die sieben<br />

Gemeinden in der Asia“, die alsbald (1, 11) namentlich aufgeführt werden.<br />

Der literarisch eindeutige Briefschluß 22, 21 fügt den gesamten Text ab<br />

dem Briefeingang 1, 4 zu einer inhaltlichen Einheit zusammen. Die ihr –<br />

unsymmetrisch, da ohne Entsprechung am Schluß – vorangestellte übergreifende<br />

Bestimmung des Inhalts des Briefes: Offenbarung Jesu, des<br />

Christus, gehört gleichwohl unablösbar zum Gesamtwerk hinzu, wie die<br />

Seligpreisung 1, 3 ausweist, durch die erst deren Sieben-Zahl im gesamten<br />

Buch erreicht wird.<br />

Zur Briefform im engeren Sinn gehört neben dem Schlußgruß 22, 21 der<br />

Eingangsgruß 1, 4–6 sowie – abgestuft – die Situationsangabe 1,(7-)9–11.<br />

Der mit der Epiphanie des Menschensohngleichen 1, 12 beginnende<br />

„apokalyptische“ Hauptteil mündet in die Schau des Throns Gottes <strong>und</strong><br />

des Lammes im Neuen Jerusalem <strong>und</strong> derer, die vor ihm anbeten, 22, 5.<br />

Der Schluß des Briefes 22, 6–20 appliziert seine Botschaft an die Leser/<br />

Hörer.<br />

Das Brief-/Buchkorpus gliedert sich in zwei Teile ungleichen Umfangs,<br />

aber gleichen Gewichts. Ein erster Teil hat die Gemeinde(n) unter ihrem<br />

Herrn, dem Menschensohngleichen, im Blick, 1, 17–3, 22, ein zweiter die<br />

Welt in ihrer Geschichte unter der Herrschaft des auf dem Thron Thronenden,<br />

die er in die Hand des (wie) geschlachteten Lammes legt, 4, 1–22, 5.<br />

Der erste Hauptteil ist gegliedert durch die Vision des Menschensohngleichen<br />

<strong>und</strong> seine Beauftragung des Sehers mit den Sendschreiben an die<br />

Gemeinden, 1, 12–20, <strong>und</strong> die Präsentation der sieben Briefe, 2, 1–3, 22.<br />

Der zweite Hauptteil (4, 1–22, 5) ist wesentlich unübersichtlicher. Er<br />

beginnt mit der Schau Gottes als des auf dem Thron Thronenden (Kap. 4)<br />

sowie der Einsetzung des (wie) geschlachteten Lammes als des Herrn der<br />

Geschichte (Kap. 5).<br />

Eine erste Reihe von Visionen hinsichtlich der Schrecken der Geschichte<br />

(Kap. 6) mündet nach der sechsten in eine Schau der (endzeitlichen) Bewahrung<br />

der Glaubenden (Kap. 7). Sie führt über die Vision der siebenten<br />

Siegelöffnung (8, 1–5) in eine neue Reihe von Gesichten sowie, wieder<br />

nach dem sechsten <strong>und</strong> unter Überlagerung einer Dreierreihe (Kap. 8 f.),<br />

zu einer Schau der Zuwendung Gottes <strong>und</strong> des Lammes zur Welt in Form<br />

der Prophetie (Kap. 10 f.), der Geburt des Kindes (Kap. 12), aber auch des<br />

Heraufkommens der satanischen Mächte (Kap. 13) sowie der engelischen<br />

Proklamation des Evangeliums von Gericht <strong>und</strong> Rettung (Kap. 14).<br />

© 2012, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, Göttingen<br />

ISBN Print: 9783525513873 — ISBN E-Book: 9783647513874

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