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Übersetzungskompendium Mittelhochdeutsch - Leinstein.de

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ÜBERSETZUNGSKOMPENDIUMMITTELHOCHDEUTSCH<br />

SEITE25<br />

dass er uns sehr treuen<br />

das ganze Lehen wegnahm<br />

und es einem dummen Narren gab,<br />

<strong>de</strong>r sein Korn verloren hat.<br />

Nun wir sein Schatz auch verloren gehen.<br />

Das soll er selbstgerecht ernten.<br />

Wollen wir <strong>de</strong>n König warnen?<br />

„Nein wir“, sagten die Boshaftesten,<br />

„wir wollen uns an <strong>de</strong>m erheitern,<br />

was <strong>de</strong>m König scha<strong>de</strong>t.“<br />

Er war wegen <strong>de</strong>m großen Gut aufgebraucht,<br />

noch mehr wegen <strong>de</strong>m kleinen.<br />

Wir sollen das das gemeine Volk (die gemeine Welt)<br />

<strong>de</strong>n Schatz vernichten lassen<br />

und es <strong>de</strong>m König dann sagen.<br />

Will er dann immer noch nicht zornig wer<strong>de</strong>n,<br />

so wird er reich an Schatz und Korn.“<br />

Als das Jahr zu en<strong>de</strong> war<br />

und auch die Leute gut gesun<strong>de</strong>ten,<br />

war ihr Helfer darüber froh.<br />

Sowohl die Bösen, als auch die, die ihm Scha<strong>de</strong>n zufügen wollten,<br />

alle begannen ihm zu huldigen.<br />

Sie gingen zu <strong>de</strong>m König.<br />

Nun hört, wie sie es anfingen.<br />

Sie sagten: „Herr, uns ist euer Scha<strong>de</strong>n wirklich ein Leid.<br />

Doch bekümmert uns viel mehr<br />

die Schan<strong>de</strong> und die Schmach<br />

dass euch das geschehen kann.<br />

Ihr haben <strong>de</strong>n Mann <strong>de</strong>s Unheils gesehen,<br />

<strong>de</strong>r euch nicht das Ansehen gebracht hat,<br />

das ihr hättet haben sollen.<br />

Er hat sein Leben verwirkt,<br />

Er hat damit alles hineingegeben,<br />

sowohl euer Korn als auch euren Schatz.<br />

Bekommt ihr nun Wi<strong>de</strong>rstand,<br />

habt ihr we<strong>de</strong>r Lohn noch Speise.<br />

Der König sagte: „Ihr seid unklug, dass ihr es so lange verschwiegen habt,<br />

ihr habt es zu spät gesasgt.“<br />

Sie sagten: „Da wagten wir es nicht.“<br />

„Nun lasst ihn zu mir herkommen,<br />

ich will sein Wort vernehmen<br />

wegen meinem Korn und wegen <strong>de</strong>m Schatz.<br />

Als <strong>de</strong>r junge Ratgeber hereinkam<br />

empfing ihn <strong>de</strong>r König nicht so gut,<br />

wie er es davor getan hatte.<br />

Da sagte er: „Herr, warum gebär<strong>de</strong>t ihr euch so gegen mich?“<br />

Dieser sagte: „Dort beschuldigt man dich, du hättest meinen Wohlwollen verloren.<br />

Wo ist mein Schatz und mein Korn?“<br />

Er sagte, „Herr, nun sagte doch mein Vater,<br />

daran erinnere ich mich noch,<br />

dass ich nicht über die Weisheit verfüge,<br />

Richard <strong>Leinstein</strong>

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