Gesetzeskraft - Hans-Joachim Lenger
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oderprivate Post- und Fernmeldewesen, der Rund{unk und<br />
das Fernsehen befinden) die Stromzufuhr zu unterbrechen,<br />
einige wirksame Viren in ein ausgewähltes Computer-Netz<br />
einzu{ühren oder- analog dazu -das entsprechende Aids in<br />
die Übertragungsorgane, in das hermen etti.sche Getprdch",<br />
einzulassen,2a<br />
Kann das, was wir hier tun, wie ein Generalstreik oder<br />
eine Revolution aussehen, wenn man es an Modellen, Strukturen,<br />
aber auch Leseformen des politischen Handelns<br />
mißt? Ist das die Dekonstruktion? Handelt es sich dabei um<br />
einen Generalstreik oder um eine Strategie des Risses, des<br />
(Ab)bruchsl Darau{ kann man mit ja und nein antworten.<br />
Mit,ja. in dem Maße, in dem die Dekonstruktion sich das<br />
Recht nimmt, sich nicht nur theoretisch gegen die konstitutionellen<br />
Beurkundungen, gegen die Charta, die das Lesen<br />
in unserer Kultur und besonders in der Akademie regelt,<br />
aufzulehnen. Mit "nein"<br />
dagegen in dem Maße, in dem sich<br />
die Dekonstruktion noch in der Akademie, im akademischen<br />
Bereich entfaltet (wollen wir uns nicht lächerlich<br />
machen oder es an Anstand mangeln lassen, so dürfen wir<br />
nicht vergessen, daß wir uns hier auf der Fi{th Avenue bequem<br />
eingerichtet haben - nur wenige Häuserblocks von<br />
diesem Ort entfernt dringen wir schon in die Hölle der Ungerechtigkeit).<br />
So wie eine Strategie des Risses oder des (Ab)<br />
bruchs nie rein sein kann, weil der Anwalt oder der Angeklagte<br />
vor einem Gericht oder im Lau{e eines im Gefängnis<br />
stafi{indenden Hungerstreiks diese Strategie irgendwie<br />
"aushandeln"<br />
müssen, so ist auch der Gegensatz zwischen<br />
einem politischen Generalstreik, der einen anderen Staat<br />
wieder zu gründen sucht, und einem prolemrischen Generalstreik,<br />
der den Staar zerstören v/ill, nie ein reiner Gegensatz.<br />
Es scheint mir also dringend zu sein, diese Benjamin-<br />
,a Vgl. Jacques Derrida, nhötutiqle de k dtug"e,;n Aatreme"t, "lespit des<br />
drogues., Prris r989.<br />
8z<br />
,,, lr,,rr ( it.gcns.itzc zu dekonstruieren; sie dekonstruieren<br />
',r, lr rcllrsr, tuch als Paradigmen für die Dekonstruktion.<br />
\\',r. i,lr tl.rrnit bchaupte, ist ganz und gar nicht konservativ<br />
,rrr,l ,rrrt i-r'cvolutionär. Denn über das von Benjamin formulrr.rtr,<br />
Volhirben hinaus möchte ich eine lnterpretation vor-<br />
,, lrl,rgcr, clie deudich macht, daß die »rechtsetzerde Gerr,rlr"<br />
cine "rechtserhaltende Gewalt" in sich bergen muß<br />
,rr r,l 'ir'lr<br />
r iclrt von ihr Ioslösen kann. Es gehört zur Struktur<br />
,l, r (1,r.)gründenden Gewalt, daß sie eine Wiederholung ih-<br />
,,.r .r'll:sr crloldert, daß sie jenes (be)gründet, was erhalten<br />
* , r,lcr Lrncl erhaltbar sein muß: dem Erbe und der überliel,.rrrrrg<br />
vcrsprochen, dem Teilen. Eine Gründung (eine<br />
t , r rrrrrllcgurng) ist ein Versprechen. Jede Setzung ermöglicht<br />
,r,r,l rclsprticht (etwas), jede Setzung bringt (etv/as) vor<br />
lT,rorrt,l l, jede Setzung setzt (etwas), indem sie (erwas) einr<br />
rrr,l v, rrbringt. Selbst wenn ein Versprechen nicht in die Tat<br />
,rrlr'\t.tzt und gehalten wird, schreibt die Iterabilität das<br />
\',,r r1,r cchen des Erhaltens in den Augenblick der Gründung<br />
,rn, rlcl für den gewaltsamsten Durchbruch sorgr. Sie<br />
., lrrr,ibr so die Möglichkeit derr /iederholung in das Herz<br />
,lr.r tIrsplünglichen ein; im Herzen des Ursprünglichen ist<br />
,r,.,lir. lnschrift dieser Möglichkeit. Damit gibt es keine<br />
r , rrrl l{c elr tsctzung oder -gründung, es gibt keine reine (be)<br />
pir rrrr,lt,rrrlc Gewalt, ebensowenig wie es eine rein erhaltende<br />
{ ir.rr,.rlt gibt. Die Setzung ist bereits lterabilität, Ruf nach<br />
, rrr,,r sr.lhsterhaltenden §fiederholung. Die Erhaltung verl,,rlt<br />
'ielr<br />
ihrcrseits wieder-gründend, um jenes erhalten zu<br />
l,,,rrrrcn, rv't" sie zu (be)gründen beansprucht. Es besteht<br />
.,1,,,, l.cin srrcnger Gegensatz zwischen der Setzung und der<br />
I r lr,rltrrng; es gibt allein das, was ich als differantielle ld.ffi-<br />
,,r trrtllt) Kontamination, die zwischer, Setzung und Erhaltrrrrli<br />
sielr creignet, bezeichnen möchte (Benjamin hat keirr.rr<br />
N,rnrcn dafür), unbeschadet der Paradoxien, die sich<br />
,l.rr,rrrs r.r'qcben lirögen, Ich denke hier vor allem an das Par,r,l,,r,,n<br />
tlcr Singularirät, der Einzigartigkeit, der Viel{ah an<br />
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