Luft - Bildungsserver Rheinland-Pfalz
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2.2.4 Wasser<br />
Methodisch-didaktische Anmerkungen<br />
Der Gehalt der <strong>Luft</strong> an Wasserdampf (gasförmiges Wasser) ist nicht konstant. Er<br />
schwankt sehr stark je nach Wetterlage, Temperatur und Ort. Auch im Haus ist je<br />
nach Raum und Temperatur verschieden viel Wasser in der <strong>Luft</strong> enthalten (Beispiele:<br />
trockene <strong>Luft</strong> in beheizten Räumen, hohe Feuchtigkeitswerte in der Küche und im<br />
Badezimmer).<br />
Um den Wasserdampfgehalt der <strong>Luft</strong> herabzusetzen werden z. B. beim Versand von<br />
empfindlichen technischen Geräten Absorptionsmittel (z. B. Silicagel) eingesetzt.<br />
Den Wasserdampfgehalt der <strong>Luft</strong> kann man mit einem Hygrometer messen. Dieses<br />
gibt die relative <strong>Luft</strong>feuchtigkeit an, d. h., wie viel Prozent der maximal möglichen<br />
Wasserdampfmenge in der <strong>Luft</strong> vorhanden ist (siehe Kapitel 2.2).<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Wasser nachzuweisen:<br />
• Nachweis mit Kupfersulfat: Kupfersulfat ist ein blaues Salz. Es enthält in seinem<br />
Kristallgitter außer den Kupfersulfatteilchen auch Wassermoleküle. Seine chem.<br />
Formel ist CuSO 4 ⋅ 5 H 2 O. Beim Erhitzen wird dieses „Kristallwasser“ entfernt<br />
(ausgetrieben), wodurch sich auch die Farbe des Salzes in Richtung weiß verändert.<br />
Wenn zu dem weißen wasserfreien Salz Wasser zugegeben wird, entsteht<br />
wieder die intensiv blaue Färbung. Deshalb kann weißes Kupfersulfat zum Nachweis<br />
von Wasser verwendet werden.<br />
• Nachweis mit Kobaltchlorid: Kobaltchlorid ist ein rotes Salz. Im Kristallgitter sind<br />
neben den Kobaltchloridteilchen auch Wassermoleküle enthalten. Die chem.<br />
Formel ist CoCl 2 ⋅ 6 H 2 O. Beim Erhitzen dieses Salzes wird das „Kristallwasser“<br />
mehr oder weniger vollständig ausgetrieben und das Salz verändert dabei seine<br />
Farbe in mehreren Stufen von rot nach blass-blau. Bei Wasserzugabe nimmt es<br />
wieder die rote Färbung an. „Getrocknetes“ (entwässertes) Kobaltchlorid kann also<br />
auch als Wassernachweismittel verwendet werden. Je nach Feuchtigkeitsgehalt<br />
zeigt Kobaltchlorid also eine ganze Reihe verschiedener Farben. Es reagiert<br />
auch auf den Feuchtigkeitsgehalt der <strong>Luft</strong> und wird daher als Anzeiger für<br />
„Schönwetter“ bzw. „Schlechtwetter“ verwendet („Wetter – Figuren“).<br />
Herstellung von Kobaltchloridpapier: Mit einer gesättigten Lösung von Kobaltchlorid<br />
in Wasser wird ein Streifen aus weißem Filterpapier getränkt. Dieser wird vorsichtig<br />
über einer Heizplatte (z. B. mit einem Brenner erhitzte Ceranplatte) oder mit dem Fön<br />
getrocknet. Das Papier ist im trockenen Zustand blass blau gefärbt.<br />
• Nachweis mit einem Gemisch von Calciumoxid und Phenolphthalein: Calciumoxid<br />
(CaO, gebrannter Kalk) verbindet sich mit Wasser zu Calciumlauge (auch Kalkwasser<br />
genannt). Laugen kann man mit bestimmten Pflanzenfarbstoffen nachweisen,<br />
z. B. färbt sich der Indikator Phenolphthalein in Lauge kräftig rot. Mischt<br />
man trockenes Calciumoxid mit Phenolphthalein-Pulver, so erhält man ein Gemisch,<br />
welches empfindlich auf anwesendes Wasser reagiert. Bei Anwesenheit<br />
von Wasser entsteht sofort die Lauge und damit die Rotfärbung.<br />
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