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Luft - Bildungsserver Rheinland-Pfalz

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(2) Das Experiment zur systematisch-empirischen Beantwortung einer Fragestellung:<br />

Es ist die schulgemäße Umsetzung des wissenschaftlichen Experiments. Die Lehrkraft<br />

gibt hier möglichst wenig vor. Die Hypothese steht am Anfang.<br />

Dann folgt die Überlegung, ein Experiment zu planen, das die Hypothese bestätigt<br />

oder verwirft. Die fachgerechte Durchführung und die genaue Beobachtung zeigen<br />

ein Ergebnis, das die Hypothese bestätigt, verwirft oder neue Fragen aufwirft. Evtl.<br />

erfordert das Experiment das Suchen von Fehlerquellen und die Planung einer neuen<br />

(verbesserten) Versuchsanordnung. Das stets notwendige genaue Versuchsprotokoll<br />

verlangt gute (geistige) Disziplin.<br />

Diese hohe Form des naturwissenschaftlichen Experiments wird in der Regel nicht<br />

alltägliche Praxis im Unterricht sein können, aber zur Verdeutlichung der naturwissenschaftlichen<br />

Denk- und Arbeitsweise sollte diese Form des Experiments mehrere<br />

Male innerhalb eines Schulhalbjahrs durchgeführt werden.<br />

Gutes Durchhaltevermögen der Schülerinnen und Schüler wird bei der Durchführung<br />

von Versuchsreihen und bei der Fehlersuche benötigt. Es ist wichtig, hier genügend<br />

Zeit vorzusehen, und nicht um des schnelleren Fortschreitens willen den Schülerinnen<br />

und Schülern die Ergebnisse zu präsentieren. Der folgende Grundsatz sollte<br />

Leitlinie des Unterrichts sein: Nicht die Vermittlung naturwissenschaftlicher Kenntnisse<br />

steht im Unterricht an erster Stelle, sondern die naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung.<br />

(3) Bestätigungsexperiment: Im naturwissenschaftlichen Denken ist fest verhaftet,<br />

dass ein beschriebenes Experiment mit einem als eindeutig erkannten Ergebnis jederzeit<br />

exakt das gleiche Ergebnis zeigt, wenn es unter den gleichen Bedingungen<br />

wiederholt wird. Das bedeutet, dass es gute naturwissenschaftliche Praxis ist, Experimente<br />

im Sinne der Bestätigung erneut durchzuführen. Im Unterricht hat es natürlich<br />

auch eine didaktische Komponente: das Festigen und Sichern einer gewonnen<br />

Erkenntnis.<br />

Weitere Formen des Experiments<br />

(1) Modellexperiment: Außerhalb dieser Experimentarten, die durch ihre Stellung im<br />

Unterrichtsablauf gekennzeichnet sind, ist noch der Typ des Modellversuchs zu nennen.<br />

Modellversuche sind Annäherungen an die Realität und geben (komplexe) Wirklichkeit<br />

wieder. Die Modellversuche zum „Sauren Regen“ und zum Treibhauseffekt<br />

sind typische Beispiele.<br />

(2) Instrumentelles Arbeiten: Bei einer Reihe von Schülerübungen, die oft mit dem<br />

Begriff „Experiment“ belegt werden, geht es mehr um das Anwenden von instrumentellen<br />

Arbeitsweisen. Dazu gehören der Umgang mit Messgeräten und vor allem die<br />

Bestimmung eines Stoffes durch chemische Nachweisreaktion (Sauerstoffnachweis<br />

mit einem glimmenden Span, Nachweis von Kohlenstoffdioxid durch Kalkwasser,<br />

Nachweis der <strong>Luft</strong>feuchtigkeit durch Cobaltchlorid u. a.).<br />

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