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04 "World Council on Gifted and Talented Children"<br />
04 DER WELTVEREIN "WORLD COUNCIL<br />
ON GIFTED AND TALENTED CHILDREN"<br />
Interview mit dem Past President Klaus K. Urban<br />
PUSCH: Sehr geehrter Past President! Lieber Klaus!<br />
Wir kennen einander seit der Weltkonferenz 1987 in Salt Lake City. Du<br />
warst damals Vizepräsident des Weltvereines (World Council for Gifted and<br />
Talented Children - www.WorldGifted.ca) und hast schon vorher seit 1979<br />
und seither seine Entwicklung begleitet. 2001-2005 warst du Präsident und<br />
hast bei der Weltkonferenz im August in New Orleans (siehe auch im<br />
newsletter des özbf, Nr. 11, S. 25-27) eine vitale Organisation an deinen<br />
Nachfolger aus Taiwan übergeben. Wofür steht diese Organisation, wie<br />
viele Mitglieder hat sie und welche Länder sind vertreten?<br />
URBAN: Der World Council ist im Grunde ein weltweites Netzwerk von<br />
Personen, die sich als Wissenschaftler/innen und Forscher/innen, als<br />
Psychologinnen und Psychologen, Lehrer/innen, Erzieher/innen oder<br />
Berater/innen, als Bildungsadministratorinnen und -administratoren oder<br />
auch als Eltern für die Belange hoch begabter Kinder und Jugendlicher<br />
interessieren und einsetzen. Der World Council hat in der Regel zwischen<br />
450 und 850 Mitglieder (je nach zeitlicher Nähe zu einer<br />
Weltkonferenz), die aus etwa 40 bis 50 Ländern stammen.<br />
PUSCH: Welche wichtigen internationalen Aktivitäten wurden durch<br />
den Weltverein gesetzt? Was sollten alle national Verantwortlichen für<br />
die Zukunft beachten?<br />
URBAN: Neben den regelmäßigen Publikationen, dem dreimal im<br />
Jahr erscheinenden Newsletter und dem halbjährlich erscheinenden<br />
wissenschaftlichen Journal, sind die seit 1975 alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Weltkonferenzen die Hauptaktivitäten des World Council. Hier<br />
ist wirklich ein fruchtbringender weltweiter Austausch von Erfahrungen<br />
und Erkenntnissen möglich, der auch über die kurze Dauer der<br />
Konferenzen hinausgeht und internationale Kontakte knüpft und festigt.<br />
Meist werden die wichtigsten Konferenzvorträge in Proceedings festgehalten.<br />
Als Gesamtorganisation hat der World Council direkt in einzelnen<br />
Ländern wohl wenig Einflussmöglichkeiten, aber er versucht seine<br />
Mitglieder, insbesondere die gewählten "Delegates", anzuregen und<br />
aufzufordern, sozusagen mit dem World Council im Rücken, in ihren jeweiligen<br />
Heimatländern aktiv zu werden. Die Verantwortlichen in den<br />
Ländern sollten noch stärker auf den internationalen Erfahrungen aufbauen<br />
und nicht in jedem Land "das Rad neu erfinden" wollen; das gilt<br />
verstärkt für die Teilländer in föderal regierten Staaten.<br />
URBAN: Aus Taiwan kommen schon seit vielen Jahren immer große<br />
Teilnehmer/innengruppen zu den Weltkonferenzen. Mit koreanischen<br />
Lehrerinnen und Lehrern hat der World Council jetzt schon zum zweiten<br />
Mal ein Lehrer/innentraining durchgeführt; dort ist auch das öffentliche<br />
und elterliche Interesse an Begabungsförderung sehr groß. Das<br />
Gleiche gilt für Singapur, das sich auch um die Ausrichtung der<br />
Weltkonferenz 2009 bewirbt. In Thailand ist unter der Schirmherrschaft<br />
des Ministerpräsidenten ein nationales Center entstanden. China hat<br />
schon eine längere Tradition mit Spezialschulen und ist auch regelmäßig<br />
auf Weltkonferenzen vertreten. Wie alle anderen Nationen kann<br />
aber gerade auch China sich nicht leisten, auf die Fähigkeiten seiner begabtesten<br />
jungen Menschen zu verzichten.<br />
PUSCH: Nach wie vor gibt es keine eigene Position zur Hochbegabtenförderung<br />
in Japan oder irre ich mich?<br />
URBAN: In Japan gab es in den 70er Jahren eine starke Bewegung, die<br />
Begabtenförderung auf der Grundlage des Intelligenz-Strukturmodells<br />
von J. P. Guilford organisierte. Heutzutage ist von Japan in dieser<br />
Hinsicht wenig bekannt, typischerweise lassen auch die Beteiligung an<br />
Weltkonferenzen und die Mitgliedschaften im World Council sehr zu<br />
wünschen übrig.<br />
PUSCH: Welche Rolle für die Zukunft nimmt das Teachers Training<br />
Program des WCGTC ein?<br />
URBAN: Nach zweimaliger erfolgreicher Durchführung eines Teachers<br />
Training Program für koreanische Lehrer/innen in Kalifornien wird ein<br />
solches Training in dieser oder modifizierter Form sicher ausgebaut werden.<br />
Für ein Programm in den arabischen Golfstaaten, das dann allerdings<br />
vor Ort stattfinden soll, liegen schon weitreichende Pläne vor. Zur<br />
Zeit wird eine modulare, curriculare Modellstruktur entwickelt, die<br />
Grundlage und Qualitätsstandards für weitere Programme festlegen soll.<br />
PUSCH: Der Wechsel des Vorsitzes in den asiatischen Raum ist sicherlich<br />
kein Zufall. Den-Mo Tsai kommt aus Taiwan, Bangkok würde gerne<br />
eine Weltkonferenz veranstalten, auch in Südkorea gibt es eine Reihe<br />
von Aktivitäten. Welche Entwicklung findet im asiatischen Raum statt<br />
und welche Rolle darf man China in der Zukunft beimessen?<br />
Neuer Präsident Den-Mo Tsai<br />
überreicht Past President Klaus K. Urban den Distinguished Service Award<br />
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