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05 Begabungsförderung<br />

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Auf Schüler/innenebene können gezielte strukturelle Maßnahmen hilfreich<br />

sein.<br />

Als Beispiele seien hier angeführt:<br />

> die Möglichkeit der Akzeleration durch partielles Überspringen (z.B.<br />

durch Anwendung des "Drehtürmodells", wo wiederum die Flexibilität<br />

der Schulleitung gefordert ist);<br />

> eine stärkere Individualisierung im inhaltlichen Bereich, etwa durch<br />

ein Kurssystem (Stichwort "Modulare Oberstufe");<br />

> der teilweise Ersatz "klassischer" Hausübungen (bei denen unterschiedliche<br />

Bedürfnisse von allen Schülerinnen und Schülern zur selben<br />

Zeit in derselben Dosierung mit denselben Übungen abgedeckt<br />

werden sollen) durch "Assignments". (Unter einem Assignment versteht<br />

man ein Bündel differenzierter Aufgaben, die innerhalb einer bestimmten<br />

Zeitspanne zu erledigen sind, mit der Möglichkeit einer beschränkten<br />

Aus- und Abwahl und jedenfalls freier Wahl des Zeitpunkts<br />

der Arbeitserbringung und des Lerntempos).<br />

Das Entscheidende an diesen und ähnlichen in die gleiche Richtung weisenden<br />

strukturellen Maßnahmen ist die aus ihnen sprechende Botschaft<br />

an die Lernenden, dass sie ihren eigenen Lernprozess maßgeblich<br />

selbst steuern können.<br />

Demokratisierung des Lernprozesses<br />

Ob sie allerdings das Gefühl bekommen, dass sie dies auch sollen, dass<br />

darin in Wahrheit das eigentliche Ziel zu erblicken ist ("Enrichment" im<br />

richtig verstandenen Sinn!), hängt nicht von den strukturellen Angeboten,<br />

die das "System" ermöglicht, sondern davon ab, ob diese Demokratisierung<br />

des Lernprozesses (in der ich den Schlüssel zur Begabungsförderung<br />

erblicke, einen Schlüssel, der allen Schulen in gleicher<br />

Weise zur Verfügung steht) von den Lehrenden nicht nur zugelassen,<br />

sondern auch gewollt wird. Unmissverständliche Signale in diese<br />

Richtung sind neben dem schon angesprochenen "Assignment" etwa<br />

> die in der Sir-Karl-Popper-Schule bewährte Routine des "Contracting"<br />

(einvernehmliche Vereinbarung eines Semester-Arbeitsplans, der<br />

Schwerpunktsetzungen, der Arbeitsmittel und -methoden, ja sogar der<br />

Formen der Leistungsbeurteilung sowie Offenlegung der Beurteilungskriterien<br />

durch die Lehrenden),<br />

> vor allem aber (als wichtigstes Instrument der Demokratisierung) ein<br />

institutionalisiertes Feedbacksystem, das den Lernenden das Bewusstsein<br />

vermittelt, ernst genommen zu werden und den äußeren<br />

Lernprozess auch beeinflussen und mitgestalten zu können.<br />

Ob derartige Signale gesetzt werden, hängt vordergründig von der pädagogischen<br />

Haltung des/der Lehrenden ab - einer Haltung uneingeschränkter<br />

Offenheit für innovative Ideen ebenso wie für demokratische<br />

Strukturen. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, kann sich jede<br />

Schule durch einfache Beseitigung redundanter hinderlicher Hierarchien<br />

"kostenneutral" Zugang zur wertvollsten aller Ressourcen verschaffen:<br />

der förderungswürdigen und "förderbaren" motivierten Schülerin/dem<br />

förderungswürdigen und "förderbaren" motivierten Schüler.<br />

Dir. Dr. Günter Schmid (Sir-Karl-Popper-Schule, Wien)<br />

g.schmid@popperschule.at<br />

Akademienverbund Pädagogische Hochschule Linz<br />

Pädagogische Akademie d. Bundes<br />

& Pädagogisches Institut d. Bundes OÖ.<br />

Kaplanhofstr. 40, 4020 Linz<br />

Viertes Symposium zur<br />

"Begabtenförderung konkret"<br />

Mittwoch, 08.03.2006<br />

09:30 - 18:00<br />

Institut für Begabungsförderung<br />

Begabungsförderung in jahrgangsgemischten Lerngruppen<br />

Die Selbstverständlichkeit der Jahrgangsklasse wird im Rahmen<br />

einer reformpädagogischen Orientierung von Schule zunehmend<br />

in Frage gestellt und auch für das Regelschulwesen gibt<br />

es viele pädagogische Gründe, über den Sinn bzw. Unsinn der<br />

rigiden Einteilung der Schüler/innen nach Kalenderjahren nachzudenken.<br />

Die jahrgangsgemischte Lerngruppe nach dem<br />

Konzept der Mehrstufenklasse könnte für alle Schüler/innen,<br />

auch für jene mit besonderen Begabungen, die besseren<br />

Bedingungen bieten, um ihr individuelles Lern- und<br />

Persönlichkeitsprofil adäquat zu entwickeln. Diese Annahme<br />

lässt auch den Blick auf wenig gegliederte Landschulen bzw.<br />

Kleinschulen richten, die diese jahrgangsübergreifende<br />

Organisationsstruktur - früher aus Tradition, heute aus einer<br />

Notwendigkeit heraus - eingerichtet haben.<br />

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am Vormittag referieren namhafte internationale Expertinnen<br />

und Experten<br />

am Nachmittag werden erprobte Praxismodelle von der<br />

Grundschule bis zur Sekundarstufe I und aktuelle Forschungsergebnisse<br />

in drei parallel laufenden Pfaden präsentiert:<br />

1. Die Kleinschule - Schüler/innenrückgang als pädagogische<br />

Chance<br />

2. Die Mehrstufenklasse - Opas Pädagogik oder zukunftsorientierter<br />

Reformansatz?<br />

3. Modelle jahrgangsübergreifenden Lernens am Beispiel<br />

der ÜVS und ÜHS der Pädagogischen Akademie des<br />

Bundes in Wien<br />

Jahrgangsgemischtes Lernen - Erfahrungen der Laborschule<br />

Bielefeld<br />

Anmeldungen bei Dieter Irle unter 0732/7470-3104<br />

oder unter dieter.irle@phlinz.at<br />

Bitte den gewünschten Pfad angeben!<br />

Veranstaltungsnummer: AZS 0306<br />

Tagungsgebühr: 15 e (Studierende 5 e)<br />

www.phlinz.at/begabungsfoerderung<br />

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