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KLIKK | ODYSSEUS PROJEKT | DAS ÖZBF VOR NEUEN ...

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01 Schwerpunkt: Elternberatung<br />

auseinandersetzen. Auch das Beratungsteam kann sich durch die Auswertung<br />

des Fragebogens optimal auf das Gespräch vorbereiten und z.B.<br />

geeignete Testverfahren auswählen.<br />

Nach der Planung und Organisation, die besonders für Familien mit einem<br />

weiten Anreiseweg gut durchdacht sein muss, folgen psychodiagnostische<br />

Gespräche sowie - oftmals damit verknüpft - das eigentliche<br />

Beratungsgespräch. Hier wird mit den Eltern über aktuelle Schwierigkeiten<br />

und Probleme, die in der Schule oder im häuslichen Umfeld auftreten,<br />

gesprochen. Den Eltern soll dabei ermöglicht werden, Probleme<br />

neu wahrzunehmen und anders zu bewerten. Es geht außerdem darum,<br />

alternative Wege bezüglich der Schullaufbahn aufzuzeigen oder<br />

Maßnahmen des Enrichment bzw. der Akzeleration oder Pull-out und<br />

"Drehtür"-Maßnahmen zu diskutieren. Den Eltern soll dabei "Hilfe zur<br />

Selbsthilfe" mit auf den Weg gegeben werden. Dieses Gespräch kann<br />

auch per Telefon und prinzipiell auch per Videokonferenz geführt werden.<br />

Mit dem Kind wird bei Bedarf eine umfassende Testdiagnostik<br />

(Intelligenzleistung, Motivation und anderer Persönlichkeitsmerkmale etc.)<br />

durchgeführt. Diese dient zur Abklärung der individuellen Begabungen des<br />

Kindes, eventuell vorhandener Schwächen und besonderer Stärken.<br />

Im Abschlussgespräch, das je nach Anreiseweg der Familie im<br />

Anschluss an die Diagnostik oder an einem neuen Termin oder wiederum<br />

telefonisch stattfindet, werden die Ergebnisse der Testdiagnostik<br />

und Verhaltensbeobachtung besprochen. Den Eltern und dem Kind soll<br />

hier die Bedeutung der Testergebnisse im Kontext des Beratungsanliegens<br />

verständlich gemacht werden. Die daraus folgenden Konsequenzen<br />

(geeignete Förderung, Enrichment, Pull-Out-Programme etc.,<br />

weitere Empfehlungen für die Schullaufbahn, Akzeleration wie Überspringen<br />

usw.) werden besprochen. In einem Nachkontakt wird den<br />

Familien nach einiger Zeit ein weiterer Fragebogen zugesandt, der Fragen<br />

zur Entwicklung des Kindes und der Problemsituation enthält. Mit<br />

Hilfe des Fragebogens wird die Beratungstätigkeit und der Beratungsablauf<br />

evaluiert und ggf. verändert.<br />

Seit Herbst 2003 werden für Diagnostik und Beratung gestaffelte<br />

Gebühren (je nach diagnostischem Aufwand) erhoben, wobei Erziehungsberechtigten,<br />

die nur über ein geringes Einkommen verfügen können,<br />

auf Antrag das Honorar erlassen werden kann.<br />

Inanspruchnahme und Klientel der Rostocker Beratungsstelle<br />

Seit Eröffnung der Beratungsstelle bis Anfang März 2004 lagen 612<br />

Anfragen von Ratsuchenden vor. Diese Zahl bezieht sich auf alle diejenigen<br />

Fälle, bei denen den Ratsuchenden nach dem Erstkontakt der<br />

Fragebogen zugesandt wurde. Insgesamt liegt die Zahl der Anfragen<br />

noch deutlich höher, die der durchgeführten Beratungen jedoch darunter.<br />

Letztlich konnten bis März 2004 394 Fälle mit einem Beratungsgespräch<br />

abgeschlossen werden. In 343 Beratungsfällen wurden Tests<br />

durchgeführt. In 59 Fällen genügte die persönliche Beratung, teilweise<br />

weil die betroffenen Kinder und Jugendlichen bereits anderswo testdiagnostisch<br />

untersucht worden waren. Die Wartezeiten liegen relativ<br />

konstant bei 6 - 8 Wochen. In Zeiten der Nachfragespitzen (z.B. zum<br />

Schulhalbjahr) kann dieser Wert allerdings nur dadurch eingehalten werden,<br />

dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für<br />

Pädagogische Psychologie einen Teil ihrer Arbeitszeit für Beratungsaufgaben<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Etwas mehr als die Hälfte der Väter oder Mütter, die für sich oder ihre<br />

Kinder Beratung suchten, üben Berufe mit einfacherer oder mittlerer<br />

Tätigkeit aus (im Sinne der in der PISA-Studie verwendeten Terminologie).<br />

Der oberen Dienstklasse gehörten 31 Prozent der Mütter und 36<br />

Prozent der Väter an.<br />

Verteilung der Mütter auf die Berufsgruppen<br />

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man die jeweils höchsten Bildungsabschlüsse<br />

der Eltern betrachtet. Von beiden Elternteilen verfügen<br />

jeweils 52 Prozent über ein Hochschulstudium. Insgesamt hat das<br />

"Odysseus-Projekt" damit bisher seinen Anspruch recht gut eingelöst,<br />

mit seinen Beratungsangeboten auch Familien zu erreichen, die normalerweise<br />

nicht zur "typischen" Klientel von Hochbegabungsberatungsstellen<br />

gehören (also Akademikerfamilien mit einem sehr bildungsambitionierten<br />

Familienklima). Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte auch<br />

sein, dass versucht wird, einen intensiven Austausch mit Schulen in der<br />

Region zu pflegen. Eine große Zahl der Rat suchenden Eltern gibt an,<br />

von der Schule bzw. einer Lehrkraft auf die Beratungsstelle aufmerksam<br />

gemacht worden zu sein.<br />

Das Geschlechterverhältnis stimmt weitgehend mit dem überein, was<br />

von anderen Beratungsstellen berichtet wird. 68 Prozent Anmeldungen<br />

von Jungen bzw. männlichen Jugendlichen stehen 32 Prozent Mädchen<br />

gegenüber.<br />

Im "Odysseus-Projekt" stehen Fragen nach der geeigneten Schullaufbahn<br />

sowie die Überprüfung einer vermuteten Hochbegabung zu Beginn der<br />

Beratung im Mittelpunkt der Anfragen. Häufig wird auch bei Verhaltensauffälligkeiten<br />

Hilfe gesucht. Unterschiede zwischen den Geschlechtern<br />

zeigten sich vor allem in den Kategorien Schullaufbahnfragen und<br />

Verhaltensauffälligkeiten. Verhaltensauffälligkeiten stehen häufiger bei<br />

Jungen im Vordergrund als Anlass für eine Beratung, während bei Mädchen<br />

die eher "neutralen" Fragen der Schullaufbahn stärker vertreten<br />

sind. Besonders an den Übergängen vom Kindergarten zur Grundschule<br />

(mit vier bis sechs Jahren) und von der Grundschule zu weiterführenden<br />

Schulen wird Beratung nachgefragt.<br />

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