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WISSEN
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Verstopfung hat Hochsaison
Von Dr. Jürgen Schickinger
TopPharm Apotheken Ratgeber Nr. 3 | 2013
Ferien! Viele freuen sich
auf entspannte Tage.
Oft wird dabei jedoch
der Darm bequem.
So zuverlässig wie der Sommer kehren auch die Staus
zurück: Das Mittelmeer lockt Horden von Europäern
in den Süden, kilometerlange Blechlawinen blockieren
die Schweizer Autobahnen. Häufig stockt leider
aber auch noch woanders der Verkehr: im Darm.
Schon rund ums Jahr plagen Probleme beim
Stuhlgang eine von fünf Personen, zur Sommerzeit
hat Verstopfung aber Hochsaison. Frauen trifft sie
dreimal häufiger als Männer, möglicherweise weil
ihre Geschlechtshormone auch die Verdauung beeinflussen.
Warum das so ist, ist leider nicht bekannt.
Dafür weiss man, wodurch eine Verstopfung entsteht
und warum sie oft Reisende befällt.
Ein träger Darm auf Reisen
Reisen beginnen woanders, als sie enden. Klar,
schliesslich ist ihr Zweck ein «Tapetenwechsel». Andere
Reize sollen Augen, Ohren, Nase, Gaumen und
die Seele erfreuen, auf die Verdauung wartet ebenfalls
eine Umstellung. Abweichende Speisezeiten und
-pläne können den Darm träge machen – schon
klemmt es womöglich. Zudem trinken viele Personen
im Sommer zu wenig: Ihr Stuhl verhärtet und rutscht
noch schlechter. Auf Untätigkeit wie bei langem Sitzen
in Bus, Bahn oder Flugzeug reagiert der Darm ebenfalls
mit Trägheit. Hektik, Toiletten mit zweifelhafter
Sauberkeit und Privatsphäre bereiten Unbehagen, da
fällt es schwer, sich entspannt zu erleichtern.
Ernährung, Flüssigkeit und Bewegung
Hauptsächlich hängt der Stuhlgang von der Ernährung,
der Flüssigkeitsmenge und der Bewegung ab:
Ohne körperliche Aktivität wird auch die Verdauung
faul. Täglich eine halbe Stunde zügig spazieren oder
sich anderweitig bewegen schafft Abhilfe. Weiter ist
es wichtig, ausreichend zu trinken (siehe Seite 41).
Die Ernährung sollte möglichst fettarm und reich an
Ballaststoffen sein, das trifft für Obst, Gemüse, Salate,
Vollkornprodukte und magere Milchprodukte
zu. Industriell verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte
und Wurst etc. können Verstopfung durch
ihre hohe Energiedichte fördern. Dagegen kurbeln
Leinsamen und Weizenkleie die Verdauung an.
Über Abführmittel, ob pflanzlich oder künstlich,
berät Ihr TopPharm Gesundheits-Coach Sie gern.
Dauerhaft sollte man Abführmittel aber nicht verwenden:
Bei anhaltender, chronischer Verstopfung müssen
die Ursachen abgeklärt werden. Neben falscher
Ernährung, Bewegungs- und Flüssigkeitsmangel kann
es sich bei Verstopfung auch um eine unerwünschte
Nebenwirkung von Medikamenten handeln.
Wie oft «müssen» ist normal?
Von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich liegt alles im
Rahmen. Verstopfung (Obstipation) besteht, wenn der Stuhlgang
seltener erfolgt. Er ist zudem oft erschwert. Betroffene
müssen stark pressen und haben meist harten Stuhl.