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Na<strong>ch</strong> der Pensionierung<br />

fing alles an<br />

Von Christine Mi<strong>ch</strong>eloud<br />

Weil kein Verlag ihre<br />

Bilderbü<strong>ch</strong>er herausgeben<br />

wollte, gründete die<br />

87-jährige Künstlerin und<br />

Bu<strong>ch</strong>illustratorin Esther Leist<br />

aus Jens kurzerhand ihren<br />

eigenen Verlag.<br />

Sätze wie «Was, Sie in Ihrem Alter?!» hört Esther Leist<br />

ni<strong>ch</strong>t so gern. «Es klingt viellei<strong>ch</strong>t etwas seltsam, aber<br />

i<strong>ch</strong> lebe einfa<strong>ch</strong> in den Tag hinein, i<strong>ch</strong> tue das, was<br />

mir Freude ma<strong>ch</strong>t, und denke dabei ni<strong>ch</strong>t dauernd an<br />

mein Alter.» Ein wenig ungewöhnli<strong>ch</strong> ist es allerdings<br />

s<strong>ch</strong>on, dass eine 86-Jährige einen Kinderbu<strong>ch</strong>verlag<br />

gründet. Und genau dies hat Esther Leist, Künstlerin,<br />

pensionierte Zei<strong>ch</strong>enlehrerin und Kinderbu<strong>ch</strong>autorin<br />

und -illustratorin, getan. «I<strong>ch</strong> wollte ni<strong>ch</strong>t, dass meine<br />

Bilderbü<strong>ch</strong>er einfa<strong>ch</strong> in der S<strong>ch</strong>ublade verstauben.» Sie<br />

sollten verlegt, verkauft und von vielen Kindern anges<strong>ch</strong>aut<br />

werden.<br />

«I<strong>ch</strong> hatte meine Bü<strong>ch</strong>er zuvor an vers<strong>ch</strong>iedene Verlage<br />

ges<strong>ch</strong>ickt, und immer hiess es: S<strong>ch</strong>ön, passt aber ni<strong>ch</strong>t<br />

in unser Programm», erzählt Esther Leist. Das sei enttäus<strong>ch</strong>end<br />

und au<strong>ch</strong> ein biss<strong>ch</strong>en demütigend gewesen.<br />

Dann gab eine Bekannte ein Bu<strong>ch</strong> im Eigenverlag heraus,<br />

und Esther Leist da<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong>: «Was die kann, kann<br />

i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>.» Und auf einmal ging es blitzs<strong>ch</strong>nell: Im Spätherbst<br />

2011 gründete sie den Foglietto-Verlag (Foglietto =<br />

kleines Blatt, Blätt<strong>ch</strong>en), und am 6. März 2012 wurde<br />

bereits das erste Bu<strong>ch</strong> vorgestellt, «Und was meint der<br />

Hase?». Se<strong>ch</strong>s Monate später das zweite,<br />

«Was si<strong>ch</strong> der Sami<strong>ch</strong>laus zu Weihna<strong>ch</strong>ten<br />

wüns<strong>ch</strong>t». «In meiner S<strong>ch</strong>ublade liegen<br />

no<strong>ch</strong> viele fertige Kinderbü<strong>ch</strong>er», sagt<br />

Esther Leist. «I<strong>ch</strong> habe sie mit viel Freude<br />

für Kinder ges<strong>ch</strong>rieben und gezei<strong>ch</strong>net,<br />

und nun sollen sie au<strong>ch</strong> zu den Kindern kommen.» So<br />

wie die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te vom Angsthasen Budi, aus dem zum<br />

S<strong>ch</strong>luss no<strong>ch</strong> ein mutiges Kerl<strong>ch</strong>en wird, die kurz na<strong>ch</strong><br />

den beiden ersten Bü<strong>ch</strong>ern herausgekommen ist («Budi<br />

traut si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t», 2012).<br />

Ers<strong>ch</strong>rocken über ihren Mut, ein eigenes Unternehmen<br />

zu gründen, ist Esther Leist ni<strong>ch</strong>t: «I<strong>ch</strong> hatte Grosseltern<br />

in Deuts<strong>ch</strong>land, die vers<strong>ch</strong>iedene Häuser besassen.<br />

Das letzte wurde kürzli<strong>ch</strong> verkauft, und es gab<br />

unerwartet etwas Geld.» Was tun damit? «I<strong>ch</strong> wollte<br />

unbedingt no<strong>ch</strong> etwas ma<strong>ch</strong>en, das mir Spass ma<strong>ch</strong>t.»<br />

Kreuzfahrten und Weltreisen interessierten sie ni<strong>ch</strong>t,<br />

aber «meine eigenen Bü<strong>ch</strong>er herausgeben war s<strong>ch</strong>on<br />

lange mein Traum».<br />

Mit dem S<strong>ch</strong>reiben und Zei<strong>ch</strong>nen von Kinderbü<strong>ch</strong>ern<br />

hat Esther Leist na<strong>ch</strong> ihrer Pensionierung angefangen.<br />

«I<strong>ch</strong> liebte meine Arbeit als Zei<strong>ch</strong>enlehrerin<br />

und fiel na<strong>ch</strong> der Pensionierung in ein<br />

grosses Lo<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>te etwas, an dem<br />

i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> aufri<strong>ch</strong>ten konnte.»<br />

Esther Leist hat zahlrei<strong>ch</strong>e Bü<strong>ch</strong>er von<br />

anderen Autorinnen und Autoren illustriert,<br />

zum Beispiel «Die Loipenmaus» von<br />

© Olivier Gresset / Bieler Tagblatt

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