22.11.2013 Aufrufe

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 3.3: Der Bestand von Wibbecke; hier gruppenweise begemischte Kirschbäume<br />

(Pfeile) umgeben von unterständiger Hainbuche, teilweise auch Winterlinde<br />

und Esche<br />

Nach SIEDER (2003) werden die Grundzüge der Mittelwaldwirtschaft wie folgt<br />

zusammengefaßt:<br />

- Zweischichtbetrieb, der in einer Art Schirmschlag den Unterstand in Form eines<br />

kurzumtriebigen Niederwaldbetriebes, den Oberstand in Form eines<br />

ungleichaltrigen, lockeren Oberstandes bewirtschaftete<br />

- Verjüngung auf vegetative (Stockausschlag und Wurzelbrut) und generative<br />

Weise (Samen, teilweise Pflanzung).<br />

Die Oberschicht bestand aus meist 20 bis 30 fruchtbaren Bäumen je ha. Zu den<br />

Hauptbaumarten der Oberschicht zählten insbesondere die Trauben- oder<br />

Stieleiche (Q. petraea oder Q. robur) (Bauholz, Früchte zur Schweinemast, Brennund<br />

Kohlholz, Rinde zum Ledergerben). Waldbaulich günstig wirkte sich auch die<br />

relativ lichtdurchlässige Krone der Eichen aus, die die kontinuierliche Verjüngung<br />

der Bestände gewährleistete. Weitere Baumarten der Oberschicht waren weitere<br />

„fruchtbaren“ Arten, wie z.B. die Wildkirsche (auch Wildbirne und Wildapfel), die<br />

Elsbeere, die Vogelbeere, die Rotbuche sowie auch die Linde (Bienenweide und<br />

Bastnutzung) (siehe SIEDER 2003, S. 108).<br />

Die Unterschicht (oder auch Hauschicht genannt) nahm den Charakter einer<br />

Dickung oder eines Gertenholzes an und wurde kahlschlagartig ca. alle 5-40 Jahre<br />

je nach Produktionsziel und Baumverjüngung genutzt (siehe auch SCHOPPA 2000,<br />

S. 35). Besonders gut geformte Stämme (Laßreiser oder Kernwüchse) wurden meist<br />

belassen, da sie in die zukünftige Oberschicht hineinwachsen sollten.<br />

Die Positionen der Kirschenaltbäume sind in Abbildung 3.4 dargestellt. Insgesamt<br />

wurde der Bestand aus 78 Kirschen vollständig beerntet.<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!