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Viele Pflanzenarten beispielsweise wachsen durch das Hinzufügen von Modulen<br />

hauptsächlich in vertikaler, andere durch die Erzeugung neuer Module an ihrer Basis<br />

bevorzugt in horizontaler Richtung (SILVERTOWN & CHARLESWORTH 2001, S.<br />

10, 290). Bäume besitzen nach JENIK (1994) im Vergleich zu den meisten krautigen<br />

Pflanzen eine größere Vielzahl verschiedener meristematischer Gewebe, woraus<br />

eine Fülle von Möglichkeiten des Wachstums entsteht. Ist mit der vegetativen Erzeugung<br />

von Modulen potentiell auch deren physiologische Unabhängigkeit gegeben,<br />

kann von klonalem Wachstum und in der Folge oft auch von Klonierung bzw.<br />

asexueller Vermehrung gesprochen werden (MOGIE & HUTCHINGS 1990). Neben<br />

der Agamospermie bietet auch modulares Wachstum vielen Pflanzenarten die Möglichkeit,<br />

Ramets zu erzeugen, welche sowohl untereinander als auch im Vergleich zu<br />

ihren klonalen Vorfahren genetische Identität besitzen.<br />

Abb. 4.1: Bildung von Wurzelbrut an Verdickungen des flach streichenden Feinwurzelsystems<br />

der Vogelkirsche<br />

Wie die meisten Pflanzen, die zu asexueller Vermehrung befähigt sind, ist auch P.<br />

avium mit zwei Reproduktionsmodi ausgestattet. Sie ist in der Lage, sich sowohl<br />

generativ über die Produktion von Samen als auch vegetativ über die Bildung von<br />

Wurzelbrut fortzupflanzen. Letzteres geschieht über Adventivknospen, welche an<br />

Wurzelverdickungen eines flach unter der Erdoberfläche verlaufenden Feinwurzelsystems<br />

zu beobachten sind (siehe Abb. 4.1 und 4.2).<br />

Nach FISCHER & VAN KLEUNEN (2002) können die populationsbiologisch relevanten<br />

Arteigenschaften klonal wachsender und reproduzierender Pflanzen durch folgende<br />

Kriterien zusammengefaßt werden: (1) Durch das Verhältnis von vegetativen<br />

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