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Öffnen - eDiss - Georg-August-Universität Göttingen

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pliziert (verklont) ist. Bei Einsatz variabler Genmarker ist dieses Problem allerdings<br />

zu vernachlässigen, da diesbezüglich unrealistisch hohe Stichprobengrößen zu untersuchen<br />

wären (siehe GREGORIUS 2005)<br />

4.2.1 Der Test auf klonale Vermehrung<br />

Das Testverfahren zur Überprüfung klonaler Vermehrung basiert auf dem Gedanken,<br />

daß die ausschließliche Abstammung eines bestimmten MLG aus sexueller Reproduktion<br />

unwahrscheinlich ist, wenn seine Häufigkeit eine hypothetisch erwartete<br />

Häufigkeit H(g) überschreitet. Folglich kann die Hypothese, daß alle Kopien<br />

eines in einer Stichprobe beobachteten MLG aus sexueller Reproduktion stammen,<br />

falsifiziert werden, wenn die Anzahl der Kopien zu hoch ist. Die präzise Formulierung<br />

lautet:<br />

Die Hypothese, daß alle n beobachteten Kopien eines Genotyps in einer Stichprobe<br />

der Größe N sexueller Abstammung sind, wird abgelehnt, wenn die Wahrscheinlichkeit<br />

C n<br />

N<br />

(unter Berücksichtigung einer (hypothetischen) Häufigkeit H(g)),<br />

kleiner ist als das gewählte Signifikanzniveau ε. Dies wird durch folgende Binomialgleichung<br />

ausgedrückt:<br />

C<br />

N<br />

n<br />

( H)<br />

=<br />

N<br />

∑<br />

i=<br />

n<br />

⎛ N ⎞<br />

⎜ ⎟H<br />

⎝ i ⎠<br />

i<br />

( 1−<br />

H )<br />

N − i<br />

<<br />

Im wesentlichen wird mit C n<br />

N<br />

< ε die Hypothese falsifiziert, daß die relative Häufigkeit<br />

des betrachteten Genotyps in der Stichprobe kleiner oder gleich der hypothetisch<br />

angenommenen Häufigkeit H(g) ist. Die Ablehnung der Hypothese besagt,<br />

daß nicht alle Individuen aus sexueller Reproduktion stammen; folglich müssen<br />

aber noch wenigstens zwei der Individuen einen Klon bilden. Werden weitere Markergenloci<br />

an den Individuen dieses MLG analysiert und es stellt sich heraus, daß<br />

an diesen zusätzlichen Loci nur noch n-1 der ursprünglichen n Individuen genetisch<br />

identisch sind, stimmt dies folglich noch immer mit der Ablehnung der Hypothese<br />

ausschließlicher sexueller Reproduktion überein. Ein statistischer Fehler 1. Art würde<br />

aber dann aufgedeckt, wenn nun alle Individuen, die für die ursprünglich untersuchten<br />

Markerloci Identität aufwiesen, sich an den zusätzlich analysierten Loci<br />

unterscheiden würden. Definitionsgemäß wird die Hypothese ausschließlicher sexueller<br />

Reproduktion der Individuen mit identischem MLG für alle Grenzhäufigkeiten<br />

H(g), für welche die Wahrscheinlichkeit C n<br />

N<br />

≥ ε ist, nicht verworfen. Das<br />

schließt auch die Fälle mit ein, in denen ein statistischer Fehler 1. Art durch die<br />

Analyse weiterer Genloci entdeckt worden ist. Um diesen statistischen Fehler 1. Art<br />

zu vermeiden, ist der ursprünglich angenommene Wert H(g), für den C n<br />

N<br />

(H) < ε,<br />

auf den Wert anzuheben, bis C n N (H) ≥ ε.<br />

ε<br />

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