5566_ruf Feb.06.indd

I N F O R M AT I O N
17
Der Klassiker:
75 Jahre
Münsterschwarzacher
Bildkalender
P. Gunther Kornbrust – der Kalendermacher
Was wäre ein Jahr ohne den „Münsterschwarzacher
Bildkalender“? Im Wohnzimmer,
im Schlafzimmer, im Flur oder in der
Küche - dieser treue Begleiter, im handlichen
Format, mit wunderbaren Bildern aus
allen Erdteilen und geistlichen Sprüchen ist
ein richtiges Markenzeichen von Münsterschwarzach
geworden.
In diesem Jahr feiert er seinen 75. Geburtstag!
Der „Missionskalender“, wie ihn viele
heute noch nennen, ist 1931 das erste Mal
erschienen. Seit dem machen die Mönche
von Münsterschwarzach Jahr für Jahr mit
dem Kalender auf ihre Missionsarbeit aufmerksam.
Und sie sagen mit dem Kalender
ein herzliches „Vergelt`s Gott“ für alle Hilfe,
die Sie unserer Missionsaufgabe zuteil
werden ließen.
Der „Münsterschwarzacher Bildkalender“
ist ein echtes Produkt der Abtei. Alles, was
den Kalender betrifft, machen wir selbst.
Das beginnt bei der Bildauswahl. Bis heute
war und ist stets ein Mönch der Abtei dafür
verantwortlich. Nach Pater Wunibald Keller
OSB, Pater Ignatius Bockreiß OSB und ei-
nigen anderen hat seit 1978
Pater Gunther Kornbrust OSB
diese wichtige Aufgabe inne.
Das ganze Jahr über sucht
er nach geeigneten Bildern,
häufig direkt bei den Fotografen.
Nach der Bildauswahl
nimmt er die Auswahl
der Texte und Sprüche vor,
hierbei helfen auch einige
Mitbrüder. Den Druck des
Kalenders übernimmt unsere
eigene Druckerei „Benedict
Press“. Ca. 140.000 mal rollt
er durch die Druckmaschinen.
Und schließlich kümmert sich
der Vier-Türme-Verlag um den
Vertrieb und Versand des Kalenders.
Das Format des Bildkalenders ist uns vertraut.
Seit 1974 ist es gleich geblieben,
seit 1962 bereits ist er mit Farbbildern
ausgestattet. Das spiegelt die benediktinische
Beständigkeit wieder, eine Wohltat
im wilden Wirbel der wechselnden Layouts
unserer Zeit.
Viele Bildkalender-Freunde versorgen sich
nicht nur selbst mit dem Jahresbegleiter,
sie schenken ihn auch weiter, an Freunde,
Bekannte oder Mitarbeiter. Viele haben
ihn beim Vier-Türme-Verlag abonniert
und bekommen ihn so in der gewünschten
Stückzahl jährlich automatisch druckfrisch
zugeschickt.
Manche erzählen uns, dass es für sie eine
besondere Freude und ein liebes Ritual am
Samstagabend oder Sonntagsmorgen ist,
die Woche mit dem Umblättern des nächsten
Kalenderblatts zu beginnen. Der alten
christlichen Tradition folgend beginnt der
Kalender ja nicht mit dem Montag, sondern
mit dem Sonntag. Der Blick auf das
Kalendarium informiert schnell über die
Heiligen des Tages – so vergisst man die
Namenstage nicht. Und wer mehr Zeit hat,
meditiert die wunderschönen Texte auf der
Rückseite, die spirituelle Nahrung für eine
ganze Woche geben können.
Auch der Münsterschwarzacher Bildkalender
hat seine Höhen und Tiefen erlebt.
Im Zweiten Weltkrieg konnte der Kalender
nicht erscheinen, als das Kloster von
den Nazis aufgehoben war. 1946 besaß er
wenigstens ein Kalendarium mit Wochenspruch.
Heute dagegen hat er sogar schon
„eine Tochter“ bekommen, den großformatigen
„Spirit“, der ebenfalls Bilder und
Sprüche aus aller Welt enthält.
P. Gunther freut sich immer sehr über Zuschriften,
wenn er mit einem Bild oder einem
Spruch jemandem helfen konnte. So
schreibt zum Beispiel ein Leser: „Es ist mir
ein Bedürfnis einmal mitzuteilen, wie gerne
ich im Bildkalender schaue und lese, wie
oft er aus Tiefs heraushilft und lehrt, aus
dem Schauen des Schönen Erholung und
Kräfte zu schöpfen.“ Gibt es ein schöneres
Lob zum Geburtstag?
Münsterschwarzacher Bildkalender 2006