Word-Dokument Diss. komplett zusammengefasst - OPUS Bayreuth ...
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Diskussion 121<br />
erzielen konnten - der Endosymbiont wurde somit wahrscheinlich von der Begleitmikroflora<br />
in den Homogenisaten überwachsen und anschließend verdrängt.<br />
Die Tatsache, dass nach 20 Tagen möglicherweise ein minimales Wachstum in den mit<br />
Käfer-Homogenisat beimpften Pepton-Salz-Lösungen (mit und ohne Supplemente) zu<br />
verzeichnen war, würde einerseits für eine eher geringe Nährstoffanforderung des<br />
Endosymbionten sprechen, wäre andererseits aber möglicherweise auch auf unsauberes<br />
Pipettieren während der Probennahme zurückzuführen. Da die Pepton-Salz-Lösung in der<br />
Mikrobiologie jedoch als universelles Dispersions- und Verdünnungsmittel eingesetzt wird, in<br />
dem keine bzw. nur sehr geringe Zellverluste auftreten und darüber hinaus die Bestandteile<br />
des Peptons wachstumshemmende Substanzen, wie Schwermetalle und Tenside, binden<br />
können, ist die Annahme eines Pipettierfehlers eher unwahrscheinlich. Die gegenüber diesem<br />
Medium eventuell höheren Nährstoffansprüche der Begleitmikroflora aus den Käfer-<br />
Homogenisaten könnten es dem Endosymbionten letztlich durchaus ermöglicht haben, sich in<br />
diesem Medium sehr langsam zu vermehren.<br />
Die molekulare Detektion des Endosymbionten im Falle aller Anreicherungsmedien, die<br />
mit Homogenisat aus Eiern von Paederus riparius beimpft wurden, konnte im Vergleich zu<br />
den entsprechenden Anreicherungsmedien, die mit Homogenisat aus ganzen Käfern beimpft<br />
wurden, immer zwei Verdünnungsstufen höher erfolgen. Dies ist höchstwahrscheinlich auf<br />
das größere Verhältnis von eingesetztem Probenmaterial zu verwendetem Dispersionsmittel<br />
im Falle der Ei-Homogenisate zurückzuführen.<br />
4.1.2 Nährmedien zur Kultivierung des Paederus-Endosymbionten<br />
Auf allen Nährböden, die im Verlauf dieser Arbeit für Kultivierungsversuche des in<br />
weiblichen Paederus riparius lebenden Endosymbionten verwendet wurden, konnten<br />
zahlreiche verschiedene Mikroorganismen als Reinkulturen kultiviert werden. Der gesuchte<br />
Pederin-Produzent befand sich jedoch nicht darunter. Die Gründe hierfür liegen<br />
höchstwahrscheinlich, wie auch schon für die flüssigen Anreicherungsmedien beschrieben, in<br />
einem Überwachsen des Endosymbionten von der Begleitmikroflora, die in den Ei- bzw.<br />
Käfer-Homogenisaten neben den symbiontischen Bakterien zusätzlich vorkommt und diese<br />
letztlich in deren Wachstum hemmt. Möglich wäre auch, dass die eingesetzten<br />
Konzentrationen der in vielen der Agar-Medien verwendeten Selektiv-Hemmstoffe zu hoch<br />
waren und deshalb zu einem Absterben des Endosymbionten führten. Nach PONTES &<br />
DALE (2006) stellt eine Kontamination zu Beginn des Kultivierungsvorhabens das größte