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Diskussion 127<br />

Symbiose des hawaiianischen Kalmars Euprymna scolopes mit Leuchtbakterien der Art<br />

Vibrio fischeri erwähnt, eine der am besten untersuchten Tier-Bakterien-Symbiosen überhaupt<br />

(PHILLIPS, 2006)] und Knochenfischen, die sich als Hauteinstülpungen mit drüsenartigem<br />

Charakter anlegen und später symbiontische Bakterien beherbergen - ein deutliches Argument<br />

für die Akquisition der Symbionten ohne die Beteiligung des Darms. Dies gilt ebenso für die<br />

Endosymbionten beherbergenden Nephridien der Borstenwürmer, die von ihren „Gästen“<br />

über bestimmte Exkretionsporen besiedelt werden (BUCHNER, 1965). Wie aber gelangten<br />

diese nicht darmassoziierten Endosymbionten ursprünglich in ihre teilweise sehr speziellen<br />

Unterkünfte? FEKL konnte 1954 zeigen, dass die Tracheen von Insekten sehr oft die typische<br />

Bakterienflora aus deren natürlicher Umwelt beherbergen und dass deren Hämolymphe, ohne<br />

vorherige Verletzung der Tiere, ebenso diese Mikroorganismen enthalten kann. Es ist also<br />

durchaus denkbar, dass endosymbiontisch lebende Bakterien irgendwann in eben dieser Art<br />

und Weise von ihren Wirten aufgenommen wurden, obwohl letztlich keine wissenschaftlichen<br />

Beweise dafür existieren (BUCHNER, 1965).<br />

Eine abgeleitete Entwicklungsstufe für die Beherbergung symbiontischer Bakterien stellt<br />

die intrazelluläre Unterbringung der Mikroorganismen in Zellen des Darmepithels von<br />

Insekten, wie z. B. Brotkäfern oder bestimmten Rüsselkäfern, dar. Diese Bakterien werden<br />

schließlich mit dem Kot der Insekten abgegeben und können ohne weiteres von anderen<br />

Individuen derselben Art aufgenommen werden (DETTNER, 2003). Eine noch höhere<br />

Entwicklungsstufe zeigt sich bei der extra- und intrazellulären Unterbringung von<br />

Endosymbionten in der Leibeshöhle ihrer Wirtsinsekten. Die Besiedelung der Insekten mit<br />

den Bakterien erstreckt sich dabei von der Hämolymphe über Lücken im Fettkörper bis hin<br />

zur dauerhaften Aufnahme in einzelne, nun als Mycetocyten bezeichnete Fettkörperzellen.<br />

Die höchste Entwicklungsstufe in der Beherbergung von symbiontischen Mikroorganismen<br />

stellt schließlich die Vereinigung dieser Endosymbionten enthaltenden Mycetocyten zu Organ<br />

ähnlichen Strukturen, den so genannten Mycetomen, dar. Diese meist auffällig bunt gefärbten<br />

Strukturen sind äußerst vielgestaltig und zudem immer von Tracheen durchzogen. Die<br />

Vermehrung der darin untergebrachten Bakterien wird dabei stets vom Wirtsinsekt<br />

kontrolliert. Interessanterweise können Mycetome in manchen Fällen nicht nur eine einzige<br />

Endosymbionten-Art (Monosymbiose: bestimmte Arten von Pflanzensaugern), sondern gleich<br />

eine Vielzahl von unterschiedlichen Endosymbionten-Spezies (Di- bzw. Polysymbiose:<br />

Zikaden) in mosaikartig voneinander abgetrennten Bereichen dieses Organs beherbergen<br />

(DETTNER, 2003).

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