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Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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In der E DIN ISO 11074 „Bodenbeschaffenheit – Wörterbuch“ [62] wird eine repräsentative<br />

Probe wie folgt definiert:<br />

„Probe, die nach einem Probenahmeplan entnommen ist, der die im Untersuchungsinteresse<br />

stehenden Eigenschaften der Grundgesamtheit in entsprechender Weise berücksichtigt.“<br />

In der Anmerkung zu dieser Definition wird noch festgestellt, dass der Grad der Repräsentativität<br />

aus Kostengründen oder aus zweckdienlichen Gründen eingeschränkt werden<br />

kann.<br />

In beiden Definitionen wird also bewusst nur auf die zu untersuchenden Merkmale orientiert.<br />

Die Repräsentativität muss nur im Bezug auf die zu untersuchenden Eigenschaften<br />

gewährleistet sein, im Falle des Nuklidvektors also auf die Verhältnisse der<br />

Nuklide zueinander.<br />

Im Hinblick auf die Frage der Repräsentativität der Nuklidvektoren vereinfacht das die<br />

Situation deutlich, wenn die Proben nicht mehr <strong>für</strong> alle radiologischen Eigenschaften,<br />

sondern nur noch <strong>für</strong> den Nuklidvektor repräsentativ sein müssen. Hinsichtlich der Repräsentativität<br />

<strong>für</strong> alle radiologischen Eigenschaften würden sonst ähnliche Probleme<br />

auftreten wie bei der repräsentativen Beprobung von Abfällen, d. h. eine mathematischstatistisch<br />

begründete Repräsentativität wäre nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand<br />

erreichbar [8].<br />

Andererseits wird auch in beiden Definitionen darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist<br />

die Repräsentativität auf ein bestimmtes Konfidenzniveau zu beziehen, das heißt den<br />

Grad der Repräsentativität einzuschränken. Darauf stellt im Bereich konventioneller Abfälle<br />

die LAGA-Richtlinie [8] noch viel stärker ab, indem sie empfiehlt statt von „repräsentativen<br />

Proben“ besser von „abfallcharakterisierenden Proben“ auszugehen.<br />

Repräsentativität kann mit vernünftigem und dem Zweck angemessenem Aufwand<br />

nicht absolut, sondern nur zu einem festzulegenden Konfidenzniveau erreicht<br />

werden.<br />

Das <strong>für</strong> statistische Betrachtungen zugrunde zu legende Vertrauensniveau soll nach<br />

Stellungnahme der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission zum Rückbaukonzept des Kernkraftwerks<br />

Stade 95 % sein [10].<br />

Das gleiche Vertrauensniveau wird auch <strong>für</strong> die Hochrechnungsfaktoren in zwei einschlägigen<br />

Normen <strong>für</strong> die Freigabe von Bauschutt und Gebäuden [5] und Boden [6]<br />

angegeben.<br />

Es wurden noch zwei weitere Definitionen der Repräsentativität gefunden. Im Freigabeleitfaden<br />

des Arbeitskreises Entsorgung des Fachverbandes <strong>Strahlenschutz</strong> [7] heißt<br />

es:<br />

„Ein Nuklidvektor ist repräsentativ, wenn eine mit ihm kalibrierte Messeinrichtung die<br />

Aktivität im Hinblick auf die Freigabe nicht unterschätzt.“<br />

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