Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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auch von der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission im Fall des Kernkraftwerkes Stade empfohlen<br />
[10]. Wie hoch der Anteil der radiochemisch analysierten Proben sein soll, hängt<br />
im Wesentlichen von der Variabilität der Nuklidvektoren, insbesondere der Korrelation<br />
zwischen den radiochemisch bestimmbaren Radionukliden und den leichter zu bestimmenden<br />
Gammastrahlern ab. Zur besseren Einschätzung können durch Berechnungen<br />
(Aktivierung und Abbrand) gewonnene Daten hilfreich sein. Häufig werden ca.<br />
10 % der Proben auch radiochemisch analysiert.<br />
Es ist auch zu prüfen, ob die Verhältnisse der nur radiochemisch bestimmbaren Nuklide<br />
zu gammastrahlenden Schlüsselnukliden auch über Bereichsgrenzen und <strong>für</strong><br />
mehrere Materialien Gültigkeit haben. Wenn dies der Fall ist, lässt sich die Zahl der<br />
radiochemischen Analysen verringern. Ein mögliches Schlüsselnuklid <strong>für</strong> die Alphastrahler<br />
der Transurangruppe ist Am-241, das sich gammaspektrometrisch bestimmen<br />
lässt. Häufig ist auch Sr-90+ mit dem gammaspektrometrisch gut bestimmbaren Cs-<br />
137+ korreliert.<br />
Dieses Vorgehen wurde beim Rückbau des Kernkraftwerks Stade gewählt. Mit Stand<br />
März 2006 waren 1500 Proben zur gammaspektrometrischen Untersuchung vorgesehen,<br />
von denen 40 bis 50 Proben bereichsübergreifend dann auf Alpha- und Betastrahler<br />
radiochemisch untersucht werden sollten [29].<br />
Dagegen ist die summarische Bestimmung von Alpha- und Betastrahlern (Gesamtalpha<br />
und Gesamtbeta) mittels Low-level-Alpha-Beta-Countern nur wenig aussagekräftig,<br />
da deren Ergebnisse methodisch bedingt sehr große Unsicherheiten aufweisen.<br />
So kann es z. B. bei hohen Zählraten im Beta-Kanal zu einem Übersprechen in den<br />
Alpha-Kanal kommen, der dann eine höhere Alpha-Aktivität vortäuscht. Bei dieser<br />
Methode kann bei Proben mit natürlichen Radionukliden (K-40, Zerfallsreihen von U-<br />
238, U-235 und Th-232) wie Boden und Baumaterial nicht zwischen den natürlichen<br />
und den künstlichen Nukliden unterschieden werden.<br />
Die Auswahl der Analysenverfahren <strong>für</strong> die einzelnen Radionuklide soll nach folgenden<br />
Kriterien (in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit) erfolgen:<br />
• Selektivität <strong>für</strong> das zu bestimmende Radionuklid<br />
• Erreichen der erforderlichen Nachweisgrenze<br />
• möglichst geringe Messunsicherheit (Gesamtmessunsicherheit einschließlich<br />
aller Verfahrensschritte im Labor)<br />
• Robustheit des Verfahrens<br />
• Anforderungen an die Probenmenge (minimale und maximale Probenmenge)<br />
• Arbeitsaufwand/Kosten<br />
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