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Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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7.2 Historische Erkundung und Abgrenzung von Bereichen<br />

Ausgangspunkt der Planung muss die historische Erkundung, das heißt die Erfassung<br />

der vorhandenen Kenntnisse zur Anlage sein. Wichtig ist dabei vor allem die Erfassung<br />

der aktivierten Bereiche und der Ausbreitungswege <strong>für</strong> Radionuklide aus dem<br />

Aufbau der Anlage und der Betriebshistorie. Dabei sind sowohl der bestimmungsgemäße<br />

Betriebsablauf als auch Einzelereignisse wie z. B. Störfälle und der Ein- und<br />

Ausbau von Komponenten zu berücksichtigen.<br />

Im nächsten Schritt sollen Bereiche voneinander abgegrenzt werden, <strong>für</strong> die ein homogener<br />

Nuklidvektor zu erwarten ist. Die Grenzziehung zwischen den Bereichen soll<br />

zunächst auf Grund physikalischer, verfahrenstechnischer, chemischer und werkstoffkundlicher<br />

Kriterien im Rahmen einer systemtechnischen Bewertung erfolgen.<br />

Dabei ist hinsichtlich des Umfangs und der Detailliertheit der Gliederung der Anlage,<br />

das Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu beachten. Ein schrittweises Vorgehen mit<br />

zunehmendem Detailliertheitsgrad der Untersuchungen kann hilfreich sein.<br />

Bei der Abgrenzung der Bereiche sollen auch die Erfahrungen und Daten genutzt<br />

werden, die beim Betrieb der Anlage gewonnen und dokumentiert wurden. Es ist empfehlenswert<br />

auch auf das nicht in Aufzeichnungen festgehaltene Insiderwissen der<br />

jetzigen und ehemaligen Beschäftigten zurückzugreifen, zum Beispiel in Form von<br />

Befragungen.<br />

Am Ende dieses Schrittes sollten <strong>für</strong> die einzelnen abgegrenzten Bereiche Kontaminationshypothesen<br />

aufgestellt werden. Diese können Aussagen über die Ausbreitungswege<br />

und die zu erwartende Nuklidzusammensetzung enthalten.<br />

7.3 Erstellung eines Probenahmemessprogramms<br />

Im Probenahmemessprogramm sind alle geplanten Maßnahmen zur Messung vor Ort,<br />

zur Probenahme und Analytik festzulegen. Dabei sind gegebenenfalls Varianten vorzusehen,<br />

je nachdem wie die Ergebnisse des vorangegangenen Schritts ausfallen.<br />

Der erste Schritt dabei ist die Ermittlung der relevanten Radionuklide <strong>für</strong> die vorher<br />

abgegrenzten Bereiche, diese können unter anderem aus den technischen Daten der<br />

Anlage, den Ergebnissen der Emissionsüberwachung und der Betriebsgeschichte abgeleitet<br />

werden. Ergänzend zu diesen Nukliden sind vor allem bei Baumaterialien und<br />

Boden auch die natürlichen Radionuklide zu berücksichtigen.<br />

Erkundende Messungen vor Ort sind vor allem dann einzuplanen, wenn die räumliche<br />

Aktivitätsverteilung auf Grund der historischen Erkundung nicht ausreichend geklärt<br />

werden konnte. Sie können aber auch zur Verifizierung der bisherigen Erkenntnisse<br />

und Auswahl geeigneter Probenahmeorte dienen.<br />

Für die Probenahme ist ein Probenahmeplan zu erstellen, der in klarer und eindeutiger<br />

Form alle erforderlichen Angaben zu den Probenahmeorten, den Probenarten und<br />

den Probenahmeverfahren enthält.<br />

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