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Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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In speziellen Fällen kann es bei solch heterogenen Kontaminationen auch gelingen,<br />

die unterschiedlichen Kontaminationsmaxima durch geeignete Dekontaminationsmaßnahmen<br />

zu entfernen und es ergibt sich <strong>für</strong> die verbleibende Kontamination ein<br />

einheitlicher Nuklidvektor. Dies war z. B. bei der Anlage <strong>für</strong> Molybdänrückgewinnung<br />

(AMOR) im Verein <strong>für</strong> Kernverfahrenstechnik Rossendorf e. V. der Fall [39].<br />

Flüchtige Radionuklide, wie z. B. H-3 stehen nicht immer in einem festen Verhältnis zu<br />

den restlichen Nukliden des Nuklidspektrums. Das kann durch verschiedene Ursachen<br />

bedingt sein:<br />

• andere Quellen z. B. bei Neutronengeneratoren<br />

• Eintrag über Gase oder Dämpfe<br />

• leichtere Flüchtigkeit schon bei niedrigen Temperaturen.<br />

In solchen Fällen ist die Festlegung des Nuklidvektors ohne die flüchtigen Radionuklide<br />

und eine separate Bestimmung und Bewertung der flüchtigen Radionuklide sinnvoll.<br />

Das spielt vor allem bei Anlagen eine Rolle, in denen die flüchtigen Radionuklide<br />

einen freigaberelevanten Anteil haben. Beispiele da<strong>für</strong> sind H-3 in Schwerwasserreaktoren<br />

und Neutronengeneratoren [64].<br />

Generell ist bei Nuklidvektoren das Bezugsdatum anzugeben, um jederzeit die Gültigkeit<br />

kontrollieren zu können und eine spätere Anpassung auf Grund des Abklingens<br />

einzelner Radionuklide zu erleichtern. Hilfreich ist die Angabe von Gültigkeitszeiträumen<br />

oder eine Festlegung zu den Abständen in denen eine Aktualisierung zu erfolgen<br />

hat.<br />

6.8.2 Berechnung abdeckender Nuklidvektoren<br />

Die abdeckenden Nuklidvektoren werden ermittelt, indem die ungünstigste Relation<br />

der Nuklide zueinander berechnet wird. Unter ungünstig ist dabei zu verstehen, dass<br />

einerseits entsprechend der Summenformel nach StrlSchV Anlage IV Ziffer 1 Buchstabe<br />

e das größtmögliche Verhältnis der spezifischen Aktivitäten zu den Freigabewerten<br />

der gewählten Freigabeoption (flächen- und massebezogen) erreicht wird und<br />

andererseits die Hochrechnungsfaktoren maximiert werden. Dadurch ist dieser abdeckende<br />

Nuklidvektor konservativer als jeder einzelne Nuklidvektor, der <strong>für</strong> abgegrenzte<br />

Bereiche oder Materialien innerhalb des Gültigkeitsbereiches des abdeckenden<br />

Nuklidvektors gebildet werden könnte. Durch abdeckende Nuklidvektoren wird also<br />

eine größere Konservativität erreicht, d. h. eine stärkere Überschätzung des Risikos.<br />

Bei der Bildung abdeckender Nuklidvektoren werden zuerst aus allen Analysenergebnissen<br />

die höchsten Aktivitätsanteile der Nuklide ausgewählt, die keine Schlüsselnuklide<br />

sind. Der verbleibende Anteil wird den Schlüsselnukliden zugeordnet. Dadurch<br />

kommt es zur erheblichen Überschätzung der nicht messbaren Nuklide und zur Unterschätzung<br />

der Schlüsselnuklide. Auf diese Weise wird die radiologische Relevanz<br />

einzelner Nuklide, insbesondere der Alphastrahler, überbetont, da sie ja bereits bei<br />

der Festlegung der Freigabewerte berücksichtigt wurde [50].<br />

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