Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Für die einzelnen Schritte lassen sich aber unabhängig von der konkreten Situation verschiedene<br />
Möglichkeiten und Regeln <strong>für</strong> ein sachgerechtes Vorgehen beschreiben.<br />
Darauf wird im Kapitel 6 detailliert eingegangen.<br />
Einen wesentlichen Einfluss auf die Unsicherheit der Probenahme und damit auf die<br />
Repräsentativität des Nuklidvektors haben [58]:<br />
• die Probenahmestrategie,<br />
• der Probenehmer und<br />
• die Probenmenge.<br />
Dabei stellt Spirgath in seiner Dissertation „Entwicklung von Kriterien zur Beurteilung<br />
der Unsicherheiten bei der Probenahme von Feststoffen“ [58] auf Grund der Auswertung<br />
entsprechender Untersuchungen klar heraus, dass bei der Erstellung der Probenahmestrategie<br />
die Kompetenz des Bearbeiters der entscheidende Faktor <strong>für</strong> die Richtigkeit<br />
ist. Ähnliches gilt bei der Durchführung der Probenahme <strong>für</strong> den Probenehmer.<br />
Die Kompetenz des Bearbeiters lässt sich nicht durch Normen und Regelungen ersetzen.<br />
Diese können und sollen aber als Hilfsmittel durch den Bearbeiter genutzt werden.<br />
In diesem Sinne verstehen sich auch die hier erstellten Empfehlungen. Sie sollen keine<br />
Reglementierung sein, sondern<br />
• Möglichkeiten zur Auswahl zeigen<br />
• als Merkpostenliste dienen<br />
• Hinweise in besonderen Fällen geben<br />
• Begründungspflichten reduzieren<br />
• Fehler vermeiden helfen.<br />
Die Erarbeitung der Probenahmestrategie erfordert spezifisches Vorgehen in Abhängigkeit<br />
von der Zielstellung <strong>für</strong> die die Nuklidvektoren ermittelt werden und den Gegebenheiten<br />
des Objekts.<br />
Bei der Zielstellung spielen die Rückbautechnologie, der Zeitfaktor und die Kosten bzw.<br />
Erlöse eine große Rolle. Dies lässt sich an einigen Beispielen veranschaulichen.<br />
Beim Rückbau des Kernkraftwerkes Stade soll rückbaubegleitend unmittelbar die Entscheidung<br />
gefällt werden, ob das jeweils gemessene und mit Hilfe des Nuklidvektors<br />
bewertete Material freigegeben werden kann oder als radioaktiver Abfall zu behandeln<br />
ist. Dabei geht es um eine möglichst hohe Ausschöpfung der Freigabemöglichkeiten,<br />
um die radioaktiven Abfälle zu minimieren. Dazu sind Nuklidvektoren hilfreich, die möglichst<br />
realistisch die im Material enthaltene nuklidspezifische Aktivität abschätzen. Das<br />
gelingt am Besten durch eine größere Anzahl angepasster Nuklidvektoren, die nicht<br />
konservativer als notwendig sind.<br />
Bei den Energiewerken Nord wurden hingegen ausreichend Möglichkeiten der Lagerung<br />
zum Abklingen und zur späteren Dekontamination geschaffen [66]. Der Zeitfaktor<br />
ist also nicht so bedeutsam. Andererseits wurde hier der Schwerpunkt auf eine möglichst<br />
einfache und <strong>für</strong> die Mitarbeiter nachvollziehbare Handhabung der Nuklidvektoren<br />
gelegt. Die wenigen abdeckenden Nuklidvektoren führen aber trotz ihrer konservativen<br />
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