Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Die Bedeutung der Probenahme <strong>für</strong> die Qualität des Gesamtprozesses und damit <strong>für</strong><br />
die Repräsentativität der Nuklidvektoren kann nicht genug betont werden. Fehler, die<br />
hier gemacht werden, lassen sich durch keine noch so präzise Analytik und mathematisch-statistisch<br />
begründete Datenauswertung wieder korrigieren.<br />
Die Probenahme ist von zuverlässigem, ausreichend qualifiziertem und <strong>für</strong> die Probenahme<br />
besonders geschultem Personal durchzuführen. Die Probenehmer müssen<br />
über praktische Erfahrungen verfügen und mit der Problemstellung vertraut sein. Es<br />
ist günstig, wenn die Probenehmer auch Ortskenntnis und Erfahrungen aus dem Betrieb<br />
der Anlage mitbringen.<br />
Hilfreich ist es, wenn zumindest betriebsintern standardisierte Arbeitsverfahren erstellt<br />
werden, die eine fehlerfreie und reproduzierbare Probenahme gewährleisten.<br />
Die Proben sind soweit erforderlich zu konservieren, z. B. durch Ansäuern und Zugabe<br />
inaktiver Träger bei Flüssigkeiten, um Veränderungen der relevanten Parameter in<br />
der Probe auszuschließen. Das Probenmaterial ist so zu verpacken, dass keine Verluste<br />
an Material oder gar an einzelnen Bestandteilen z. B. flüchtigen Komponenten<br />
auftreten und auch keine Beeinflussung der Proben durch das Behältermaterial stattfindet<br />
wie z. B. Adsorption von Radionukliden an der Behälteroberfläche. Wichtig ist<br />
auch die eindeutige, verwechslungsfreie und dauerhafte Kennzeichnung der Proben.<br />
7.5 Probenvorbereitung und Analytik<br />
Bei der Probenvorbereitung ist darauf zu achten, dass der Nuklidvektor nicht verändert<br />
wird z. B. durch den Verlust flüchtiger Radionuklide oder durch Querkontamination<br />
von Proben. Bei der Separierung verschiedener Anteile einer Probe z. B. Flüssigkeit<br />
und Sediment oder Beton und Bewehrungsstahl ist sicherzustellen, dass die Zusammenhänge<br />
zwischen analysierter Probe und entnommener Probe eindeutig hergestellt<br />
werden können.<br />
Feststoffe müssen, gegebenenfalls nach einer Trocknung, homogenisiert und geteilt<br />
werden. Die Probe wird dabei schrittweise zerkleinert, mechanisch homogenisiert und<br />
verjüngt. Je gröber das Material ist, umso größer ist auch die Teilprobe, die als repräsentativ<br />
angesehen werden kann.<br />
Es empfiehlt sich, die Reihenfolge der bearbeiteten Proben so zu wählen, dass mit<br />
der Probe mit der niedrigsten spezifischen Aktivität begonnen wird und dann die Proben<br />
mit zunehmender spezifischer Aktivität zu bearbeiten, um eine Verschleppung<br />
von Aktivität zu vermeiden. Auf die Sauberkeit des Arbeitsplatzes und die Reinigung<br />
der Geräte und Hilfsmittel zwischen den einzelnen Proben zur Vermeidung von Querkontaminationen<br />
sei ausdrücklich hingewiesen.<br />
Bei den Arbeitsschritten ist darauf zu achten, dass es zu keiner unzulässigen Erwärmung<br />
der Probe kommt, die zum Verlust interessierender Radionuklide führen könnte.<br />
Wenn in einer Probe Radionuklide bestimmt werden sollen, die an Gase gebunden<br />
sind z. B. H-3 soll die Struktur der Probe möglichst ungestört bleiben. Dazu kann die<br />
Probe z. B. durch wenig beanspruchende Verfahren geteilt werden, wie durch Zerschneiden.<br />
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