Vorhaben 3604S04441 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Kurzzusammenfassung<br />
Die Festlegung eines Nuklidvektors stellt einen wichtigen Aspekt des Verfahrens zur<br />
Freigabe größerer Stoffmengen nach § 29 der <strong>Strahlenschutz</strong>verordnung dar. Die<br />
Anwendung des Nuklidvektors <strong>für</strong> die Freigabe ist aber nur dann zulässig, wenn er<br />
repräsentativ bzw. ausreichend konservativ <strong>für</strong> die freizugebende Stoffmenge ist. Ziel<br />
dieses Projektes war es, Empfehlungen <strong>für</strong> die repräsentative Ermittlung von Nuklidvektoren<br />
zu erarbeiten.<br />
Bei der Zusammenstellung der bisherigen Praxis durch Einholung von Informationen<br />
der Landesbehörden und Betreiber zeigte sich, dass neben der Probenahme und<br />
Analyse von Proben auch Aktivierungs- und Abbrandrechnungen zur Ermittlung der<br />
Nuklidvektoren genutzt wurden. In den meisten Fällen wurden abdeckende Nuklidvektoren<br />
und nur in seltenen Fällen Nuklidvektoren auf statistischer Grundlage oder durch<br />
Mittelwertbildung berechnet. Bisher ermittelte Nuklidvektoren wurden in einer Excel-<br />
Datei erfasst.<br />
Zum Begriff der Repräsentativität ließen sich folgende Aussagen ableiten:<br />
• Die Repräsentativität muss nur im Bezug auf die zu untersuchenden Eigenschaften<br />
gewährleistet sein, im Falle des Nuklidvektors also auf die Verhältnisse der Nuklide<br />
zueinander.<br />
• Die Repräsentativität lässt sich nicht an Merkmalen der Probe festmachen, sondern<br />
muss durch die Richtigkeit und Reproduzierbarkeit des Verfahrens gesichert werden.<br />
• Repräsentativität kann mit vernünftigem und dem Zweck angemessenem Aufwand<br />
nicht absolut, sondern nur zu einem festzulegenden Konfidenzniveau erreicht werden.<br />
Von der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission wurde ein Vertrauensniveau von 95 % akzeptiert,<br />
das auch in zwei einschlägigen Normen enthalten ist.<br />
Im Bericht sind die möglichen Vorgehensweisen bei der Ermittlung repräsentativer<br />
Nuklidvektoren beschrieben. Die konkrete Gestaltung des Untersuchungsprogramms<br />
ist von der Zielstellung und der radiologischen Situation des zu untersuchenden Objekts<br />
abhängig. Für die einzelnen Schritte lassen sich aber verschiedene Möglichkeiten<br />
und Regeln <strong>für</strong> ein sachgerechtes Vorgehen beschreiben. Bei der Erstellung der<br />
Probenahmestrategie ist die Kompetenz des Bearbeiters der entscheidende Faktor <strong>für</strong><br />
die Richtigkeit. Ähnliches gilt bei der Durchführung der Probenahme <strong>für</strong> den Probenehmer.<br />
Für die Berechnung des repräsentativen Nuklidvektors gibt es drei mögliche Herangehensweisen:<br />
• Berechnung eines abdeckenden Nuklidvektors (konservativ, nicht repräsentativ),<br />
• Berechnung auf statistischer Grundlage (konservativ und repräsentativ),<br />
• Berechnung durch Mittelwertbildung (repräsentativ aber nicht konservativ).<br />
Die Ergebnisse des Projektes sollen zur Vereinfachung des Vorgehens beitragen, den<br />
Aufwand <strong>für</strong> die Herleitung und Begründung konkreter Maßnahmen verringern und die<br />
Abstimmung mit Gutachtern und Behörden erleichtern.<br />
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