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PAYS DE LANGUE ALLEMANDE Allein schon aus Platzrticksichten ...

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222 P . STOT Z<br />

erhielt durch solche Vorschriften neuen Inhalt . Der Aufschwung zu<br />

den grossen artes poeticae und a . dictandi des 12 ./13. Jh's kündigt sich<br />

im 10. Jh. an. — Michael BERNHARD macht (S. 141-145, 2 Tafeln)<br />

Parallelüberlieferungen zu vier Cambridger Liedern in musiktheoretischen<br />

Hss . bekannt : Der (jeweils abgeänderte) Eingang von Nr . 1 0<br />

(Nachtigallengedicht) erscheint als Beispiel (antiphona) in drei untereinander<br />

verwandten Traktaten in Hss . des 15 . Jh's, die Nr . 12 (Pythagoras-Sequenz)<br />

vollständig, mit Neumen, in einer hochmittelalterliche n<br />

Hs . der Institutio musica ' des Boethius . Der unier Nr . 21 stehende<br />

Prosasatz ist die Textgrundlage für eine Merkmelodie, die in der Cambridger<br />

Hs . allerdings nicht eingetragen ist, sich aber in 23 Hss . vom<br />

10. bis zum 16. Jh. nachweisen lässt, nebst Zitaten in musiktheoretischen<br />

Schriften. Die erste Zeile von Nr . 45 ist in einer Hs . des 12. Jh' s<br />

in Cambrai einer Merkmelodie unterlegt .<br />

Paul KLOPSCH macht sich (S. 147-154) Gedanken zu der Vergabe<br />

von Namen in den späteren Partien dessen, was uns vom ` Ruodlieb '<br />

erhalten ist . Diese hängt damit zusammen, dass der Dichter sein Konzept<br />

eines Märchens — wo Anonymität von Personen und Orten di e<br />

Regel ist — verlässt und die Dichtung, zur Erzielung grösseren Wahrheitsanspruches,<br />

in die Welt der Heldensagendichtung überführt, die<br />

im Zeithorizont der Historie zumindest nahestand . In dem Sagenkrei s<br />

um Dietrich von Bern war die Gestalt des (älteren) Ruodlieb vo n<br />

Untaten unbelastet, so dass dessen Name geeignet schien für den Hel -<br />

den einer exempelhaften Dichtung ; welche den Ausbruch <strong>aus</strong> dem<br />

Kreislauf der Gewalt verficht . — Walter BERSCHIN ediert (S . 155-164)<br />

die (vielleicht 1125) von Abt Uodalscalc von St . Ulrich und Afra in<br />

Augsburg geschaffene Offiziendichtung Inclita devotis colinnus sollenzpnia<br />

votis auf den hl . Ulrich, bestehend <strong>aus</strong> 95 Leoninern (Hexameter ,<br />

wenige Pentameter), nach der Hs. Wien NB 573 . — Peter Vorn Moos<br />

stellt (S. 165-209) den Dialogus Ratii et Everardi ' Eberhards vo n<br />

Ypern (1191/98) vor : In dem gedanken- und einfallsreichen Dialo g<br />

dieses Schülers von Gilbert Porreta von Poitiers wird Wahrheitsfindung<br />

als zwischenmenschlicher Prozess recht eigentlich vorgelebt . E s<br />

wird eine urbane Gesprächskultur im wissenschaftlichen Arbeite n<br />

befürwortet, in Abgrenzung gegen stoffaufhäufende Kommentare ,<br />

gegen einsames Meditieren und gegen denkfaules Dahinleben . — Han s<br />

SCHMID erklärt (S . 211-218) die auffallenden Eigenheiten der Parise r<br />

Bearbeitung der Musica enchiriadis ' (diese : 9. Jh.) mit der überzeugenden<br />

Annahme, eine der entscheidenden Redaktion vor<strong>aus</strong>liegend e<br />

Sammlung von Zetteln (Pergamentresten) sei später von einem Schrei -<br />

ber in Unkenntnis des inzwischen dar<strong>aus</strong> hervorgegangenen Werke s<br />

erneut kopiert worden . — Als Verfasser der Gedichte Arbore sub qua-

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