PAYS DE LANGUE ALLEMANDE Allein schon aus Platzrticksichten ...

230 P . STOT Z
LB Poet. et phil. 4° 37 . Diese Hs., die auch den `Paulus' des Pie r
Paolo Vergerio sowie Lukian-Dialoge enthält, stammt wohl aus Italie n
und war im Besitz Johannes Trösters, Propsts von Mattsee (Mitte 15 .
Jh.). Im folgenden werden die Varianten, bezogen auf die Edition vo n
F. BERTIN1, gebucht und wird der Platz der Hs . im stemma codicu m
erörtert .
Rino AVESANI weist (S . 410-423) Benutzung ebendieser Dichtung i m
Stück 55 der ` Regia carmina' zu Ehren König Roberts von Anjo u
nach. Deren Herausgeber (C . GRASSr, Prato 1982) weist sie Convene -
vole da Prato, dem Lehrer Petrarcas, zu. Wahrscheinlicher ist Ducci o
di Amadore der Verfasser ; von ihm stammt eine — freilich verschollene
— geistliche Dichtung in Distichen, genannt `Cincturale' .
Franz QUADLBAUER zeigt (S. 424-445), wie im Dicht-Unterricht de s
12. Jh's, der aetas Ovidiana, formalistische Missverständnisse antike r
Theoretikerstellen zu selbstsicherer Kritik an antiken Autoren führe n
konnten : Matthäus von Vendôme tadelt in seiner ` Ars versificatoria '
an zwei Stellen die Erzählweise Ovids : einmal (zu Met . 1, 588ff.), wei l
er in der Stufenfolge der Liebe zwei Grade übersprungen habe, einma l
(zu Met. 1, 699ff.), weil er die Darstellung einer Handlung durch ein e
vorgreifende Einschalt-Erzählung (mit Erzählerwechsel) verunklär t
habe .
Helmut BOESE veröffentlicht (S . 446-460) aus einer Stuttgarte r
Bibelhs . der 1 . Hälfte des 13 . Jh's (LB Bibl. 2° 84) erstmals ein Gedicht ,
worin eine bestimmte — so bisher unbelegte — Ordnung der biblischen
Bücher vorgeschlagen wird, inc . Versibus Egidii non dedignere doceri .
Verfasser ist offenbar Aegidius von Paris, der die 'Aurora ' des Petru s
Riga ausgestaltet hat .
Paul Gerhard SCHMIDT bespricht und veröffentlicht (S . 461-485) ei n
Werk des englischen Zisterziensers Thomas von Froidmont, das nu r
mehr in zwei Hss . des 17, Jh's greifbar ist ; die Beschreibung der Abenteuer,
die seine ältere Schwester Margareta auf einer Pilgerfahrt in s
Heilige Land (1187) erlebte . Es handelt sich um eine Art Doppelbearbeitung
: Einer ausgebauten Vorschau (prefacio), mit ` Odoeporicu m
' überschrieben, folgt die distichische Dichtung 'Pericula Margarit e
Iherosolimitane ' ; darin wird in lebendiger Weise, mit Einführung der
Schwester als Erzählerin, der Stoff im einzelnen dargeboten (inc . Que
nuper didici, referam prece victus amici) .
Giovanni ORLANDr legt (S. 486-531) Besserungsvorschläge zu den
Dichtungen des Bellino Bissolo, der in der 2 . Hälfte des 13 . Jh's in
Mailand wirkte, vor .
Michele FEo erörtert und ediert (S . 531-569) Briefe Bernhards vo n
Meung bzw. seines Umkreises, aus welchen der Sinn des 12 . Jh's fürs