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Drucksache „Bild“ – Eine Marke und ihre Mägde - Welt der Arbeit

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TEIL I: EINE KRISE, EINE ZEITUNG, EIN ZIRKUS<br />

Tabelle 2:<br />

<strong>„Bild“</strong>-Überschriften zur Griechenland- <strong>und</strong> Eurokrise auf Seite 1<br />

2. März 2010 Kurs sinkt immer weiter: Machen die Griechen den Euro kaputt?<br />

12. April 2010 Bis zu 30 Milliarden Euro. EU bereitet Notkredite für Griechen vor<br />

24. April 2010 Also doch! Griechen wollen unser Geld<br />

27. April 2010 Streit um Milliarden-Hilfe. Warum zahlen wir den Griechen <strong>ihre</strong><br />

Luxus-Renten?<br />

28. April 2010 Angst um unser Geld! Griechen so gut wie pleite. Auch Portugal stürzt<br />

in die Krise. Aktien brechen in ganz Europa ein<br />

29. April 2010 25.000.000.000 Euro! Griechen wollen noch mehr Milliarden von uns<br />

30. April 2010 Mit unserem Steuergeld. Warum retten wir diesen Griechen-Milliardär?<br />

6. Mai 2010 Tote in Athen! Schwere Krawalle in Griechenland +++ Demonstranten<br />

verbrennen drei Menschen +++ Aktien <strong>und</strong> Euro rutschen weiter ab +++<br />

Kanzlerin verteidigt Milliarden-Hilfe<br />

11. Mai 2010 750 Milliarden für Pleite-Nachbarn, aber Steuersenkung gestrichen.<br />

Wir sind wie<strong>der</strong> mal Europas Deppen!<br />

12. Mai 2010 5,5 Milliarden.Griechen bekommen das erste Geld!<br />

15. Mai 2010 Finanzkrise. Brauchen wir die D-Mark wie<strong>der</strong>?<br />

18. Mai 2010 Euro-Krise stoppt Aufschwung nicht!<br />

quantitativen Anzeichen deuten darauf hin,<br />

dass die <strong>„Bild“</strong>-Produzenten eine Kampagne<br />

gefahren haben: Sie haben das Thema in einem<br />

definierbaren Zeitraum zu einem Schwerpunkt<br />

gemacht, <strong>der</strong> mit einer dichten Folge von Storys,<br />

Kommentaren <strong>und</strong> Interviews ausgefüllt<br />

wird. Sie haben einen Erzählkern <strong>und</strong> eine darauf<br />

aufgebaute Geschichte als Wie<strong>der</strong>holung<br />

in Variationen längerfristig durchgehalten. Sie<br />

haben ein politisches Ziel propagiert <strong>und</strong> sich<br />

als Kämpfer für die Interessen des deutschen<br />

Steuerzahlers profiliert. Storytelling <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

garniert mit Unterhaltungsangeboten<br />

<strong>und</strong> Häppchen von Boulevardjournalismus,<br />

machen zusammen die inhaltliche<br />

Seite <strong>der</strong> <strong>„Bild“</strong>-<strong>Arbeit</strong> über die Griechenland<strong>und</strong><br />

Eurokrise aus.<br />

Dass die Berichterstattung über die Griechenland-<br />

<strong>und</strong> Eurokrise in die Form einer Kampagne<br />

gegossen wird, ist für <strong>„Bild“</strong> nichts Ungewöhnliches,<br />

im Gegenteil, darin hat die Zeitung<br />

Routine. Gleichwohl sind Kampagnen<br />

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