Luft 1996
Luft 1996
Luft 1996
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*) das wir heute als<br />
Kohlendioxyd bezeichnen.<br />
man mit dem Mund in Kalkwasser. Sogleich wird die Flüssigkeit<br />
weiß, und wenn sie sich beruhigt, setzen sich zahlreiche Kreideflöckchen<br />
ab. Dies ist ein Zeichen dafür, daß kohlensaures Gas*<br />
in erheblicher Menge vorhanden ist. Erzeugt die <strong>Luft</strong> draußen, die<br />
<strong>Luft</strong>, die nicht durch die Lunge hindurchgegangen ist, ebensoviel<br />
davon? Nein. Bläst man, diesmal nicht mit dem Mund, sondern<br />
mit einem Blasebalg in Kalkwasser, dann wird das Wasser nicht<br />
weiß. Es gibt also kein kohlensaures Gas in der <strong>Luft</strong>, oder richtiger,<br />
es sind nur so kleine Mengen davon in ihr enthalten, daß<br />
man große Massen von <strong>Luft</strong> durch das Kalkwasser hindurchschicken<br />
müßte, um eine leichte Trübung zu erreichen. Dagegen<br />
mit der ausgeatmeten <strong>Luft</strong> erscheint die Trübung sofort. Bevor<br />
die <strong>Luft</strong> also in den Körper eintritt, enthält sie nur ganz geringe<br />
Mengen kohlensauren Gases, und wenn sie aus der Lunge zurückkommt,<br />
enthält sie sehr viel davon. Ist das alles? Noch nicht.<br />
Bevor die <strong>Luft</strong> den Atmungsvorgang durchgemacht hat, setzt sich<br />
ihr Volumen aus 1/5 Sauerstoff und 4/5 Stickstoff zusammen. Die<br />
von den Lungen ausgeatmete <strong>Luft</strong> enthält fast dieselbe Menge<br />
Freddie M. Soethout/ Anna Wolpert<br />
„Backbreath“<br />
Auf einem Holzgestell ist über einer<br />
ca. 35 cm² großen Grundfläche ein<br />
Glaskasten montiert.<br />
Darin befindet sich „ein Stück Natur“,<br />
eine grüne Idylle mit Bäumen,<br />
Wiese, Bergen und einem Wasserfall.<br />
Durch vier Öffnungen im oberen Teil<br />
der Glashaube kann der Betrachter<br />
Strohhalme einführen und so Zigarettenrauch<br />
ins Innere blasen.<br />
Die Strohhalme sind anschließend<br />
in einem eigens dafür angebrachten<br />
Eimer zu entsorgen.<br />
KAOS Galerie, <strong>1996</strong><br />
Stickstoff, aber sie enthält viel weniger Sauerstoff. Dieser Sauerstoff<br />
ist durch das fast gleiche Volumen kohlensauren Gases<br />
ersetzt worden. Kurz, die Atmung entspricht sehr genau dem Vorgang<br />
der Verbrennung. Die brennende Kerze entnimmt der <strong>Luft</strong><br />
Sauerstoff, verbindet ihn mit ihrer eigenen Substanz und macht<br />
daraus kohlensaures Gas und Wasserdampf. Das Tier nimmt<br />
beim Atmen ebenfalls Sauerstoff aus der <strong>Luft</strong>, ohne den Stickstoff<br />
anzutasten. Es versetzt sie mit den Stoffen seines Körpers und<br />
macht aus dem Ganzen Wasser und kohlensaures Gas. <br />
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